Apostelgeschichte

Die Seelsorgeeinheit des Hl. Paulus war die ganze Türkei, später kan dann auch noch Griechenland dazu. Er jammerte nicht sondern verkündete freimütig das Evangelium Christi.. Sie Frucht war gewaltig.

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In Arbeit

Apg 2, 14a.36-41                    Dienstag der Osteroktav        

Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation! Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.


Apostelgeschichte bis Pfingsten.

Bis Pfingsten hören wir nun in der Lesung der heiligen Messe fortlaufend Bibelstellen aus der Apostelgeschichte. Ich freue mich sehr auf diese Zeit, denn sie ist fast so etwas wie Exerzitien und in der täglichen Schriftlesung kann ich die Apostel bei ihrem ersten Missionsversuchen beobachten.

Die heutige Lesung führt uns gleich hinein in das Pfingsten Ereignis, das wir in ca. 50 Tagen feiern werden.


Die kürzeste Predigt.

Wir lauschen heute der Pfingstpredigt des Petrus, die eigentlich nur aus einem einzigen Satz besteht.

„Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“ Diese Predigt würde in der heutigen Zeit sicher keinen Predigtpreis gewinnen, denn „sie enthält keine Aufmunterung, sie ist kein Gnadenangebot, keine Aufforderung zu irgendeinem Tun und auch keinen Appell an Herz und Gemüt. Und doch erreicht sie in der Wucht ihrer Tatsachen mit scharfer Treffsicherheit das Herz der Hörer. Von dieser Predigt sind die Hörer weder begeistert noch erbaut. Hier war scharf geschossen worden und der Schluss saß mitten im Herzen.

Freilich, damit war der Ausgang der Sache noch nicht entschieden. Immer, wenn das Wort uns trifft und unsere Schuld aufdeckt, steht alles auf des Messers Schneide. Beugen wir uns nun unter unsere Schuld, brechen wir innerlich zusammen oder lehnen wir uns auf und schlagen gerade als die Getroffenen auf den Boten ein, der uns so mit dem Wort verwundete. Es ist ein wunderbares Geheimnis, wenn die klare Wortverkündigung Herzen so trifft, dass die Hörer kapitulieren in der heißen Frage: Was sollen wir tun?“ (Wuppertaler Studienbibel, Werner De Boor, Apostelgeschichte)


Frage:

Wie gehe ich um mit einem Wort der Heiligen Schrift, dass mich mitten ins Herz trifft? Nehme ich es an und handle ich danach, oder verschiebe ich meine Umkehr auf den Sankt-Nimmerleins-Tag?

Apg 3, 1-10                 Mittwoch der Osteroktav       

In jenen Tagen gingen Petrus und Johannes um die neunte Stunde zum Gebet in den Tempel hinauf. Da wurde ein Mann herbeigetragen, der von Geburt an gelähmt war. Man setzte ihn täglich an das Tor des Tempels, das man die Schöne Pforte nennt; dort sollte er bei denen, die in den Tempel gingen, um Almosen betteln. Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah, bat er sie um ein Almosen. Petrus und Johannes blickten ihn an, und Petrus sagte: Sieh uns an! Da wandte er sich ihnen zu und erwartete, etwas von ihnen zu bekommen. Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher! Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. Alle Leute sahen ihn umhergehen und Gott loben. Sie erkannten ihn als den, der gewöhnlich an der Schönen Pforte des Tempels saß und bettelte. Und sie waren voll Verwunderung und Staunen über das, was mit ihm geschehen war.


Die Apostelgeschichte berichtet in ihren Anfängen nichts von Sitzungen der Apostel, von Synoden und Strategiepapieren. Erst in Kapitel 15 schildert die Apostelgeschichte von einer Versammlung der Apostel im sogenannten Apostelkonzil. Dagegen lesen wir, dass Petrus und Johannes miteinander beteten und sich nicht scheuten im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, ein Vollmachtwort zu sprechen.


Silber und Gold habe ich nicht.

Petrus hatte ja Heimat und Beruf verlassen und lebte nur vom Notwendigsten und doch war er reich, denn er weiß sich als Bevollmächtigter Jesu Christi. Als solcher kann er geben was die reichsten Leute Jerusalems mit ihrem Geld nicht herbeizaubern können.


Man kann nur geben, was man hat.

Petrus kann nur seinen Glauben in die Waagschale werfen, etwas Anderes hat er nicht. Er hat kein Geld und auch kein Gold.

Manchmal scheint es mir, als ob wir Katholiken in Deutschland diesen berühmten Satz des Heiligen Petrus umdrehen müssen.

Petrus sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher!


Wir modernen deutschen Katholiken dagegen müssen ehrlich bekennen und sagen: Einen kraftvollen Glauben an die Vollmacht Jesus haben wir nicht mehr, aber ein paar Münzen, Dokumente und Formulare zum Ausfüllen kann ich dir geben. 



Apg 3, 11-26               Donnerstag der Osteroktav    

Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten geheilt. Da er sich Petrus und Johannes anschloss, lief das ganze Volk bei ihnen in der so genannten Halle Salomos zusammen, außer sich vor Staunen. Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Israeliten, was wundert ihr euch darüber? Was starrt ihr uns an, als hätten wir aus eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann? Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Und weil er an seinen Namen geglaubt hat, hat dieser Name den Mann hier, den ihr seht und kennt, zu Kräften gebracht; der Glaube, der durch ihn kommt, hat ihm vor euer aller Augen die volle Gesundheit geschenkt. Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Führer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündigt hat: dass sein Messias leiden werde. Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen lässt und Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem, die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat. Mose hat gesagt: Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagt. Jeder, der auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volk ausgemerzt werden. Und auch alle Propheten von Samuel an und alle, die später auftraten, haben diese Tage angekündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit euren Vätern geschlossen hat, als er zu Abraham sagte: Durch deinen Nachkommen sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und gesandt, damit er euch segnet und jeden von seiner Bosheit abbringt.


Petrus ist gereift

Die Heilung des Gelähmten im gestrigen Evangelium hat sich natürlich herumgesprochen. Das ganze Volk lief zusammen und starrte Petrus an.

Petrus jedoch sonnt sich jedoch nicht in der Bewunderung, die er in diesem Moment erfährt. Hat er vor einiger Zeit noch nur auf sich geschaut und Jesus dreimal verleugnet, so ist er jetzt gereift und kann mit voller Überzeugung und Kraft Zeugnis von Jesus geben.


Nur Werkzeug.

Petrus weiß, dass er nur Werkzeug in den Händen Gottes ist. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs hat dieses Wunder vollbracht und um ihn allein geht es. Für sich selbst lässt Petrus nicht das Geringste übrig. Mit aller Kraft wendet Petrus die Gedanken seiner Hörer völlig von ihm und Johannes ab, allein auf Gott hin.


Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet.

Petrus redet Tacheles und erspart seinen Hörern nichts. Petrus kann den Zuhörern ihre Vergehen vorhalten, weil er weiß, dass er vor einiger Zeit noch selbst zu ihnen gehörte. Petrus selbst verleugnete ja auch Jesus - nicht nur einmal, sondern gleich dreimal. Petrus hält den Juden aber ihr Vergehen nicht von oben herab vor, also als einer, der es besser wüsste und besser wäre als sie. Petrus weiß um die Kraft der Vergebung, die er von Herrn empfangen hat, und darum ist seine Rede keine Anklage, sondern eher ein flehentliches Bitten an die Juden, ihre harte Haltung aufzugeben und von Jesus her Vergebung zu empfangen.

Petrus, der Vergebung empfangen hat, kann darum auch die Schuld der anderen aufdecken, da-mit sie selbst auch Vergebung empfangen.


Apg 4, 1-12                 Freitag der Osteroktav          

Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten geheilt. Während sie zum Volk redeten, traten die Priester, der Tempelhauptmann und die Sadduzäer zu ihnen. Sie waren aufgebracht, weil die Apostel das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündeten. Sie nahmen sie fest und hielten sie bis zum nächsten Morgen in Haft. Es war nämlich schon Abend. Viele aber, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend. Am anderen Morgen versammelten sich ihre Führer sowie die Ältesten und die Schriftgelehrten in Jerusalem, dazu Hannas, der Hohepriester, Kajaphas, Johannes, Alexander und alle, die aus dem Geschlecht der Hohenpriester stammten. Sie stellten die beiden in die Mitte und fragten sie: Mit welcher Kraft oder in wessen Namen habt ihr das getan? Da sagte Petrus zu ihnen, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr Führer des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute wegen einer guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen werden, durch wen er geheilt worden ist, so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch. Er - Jesus - ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen


Die Weissagung Jesu erfüllt sich.

Die Voraussage Jesu aus Matthäus 10,17 hat sich bereits nach kurzer Zeit erfüllt. Jesus sagte: „Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern und in ihren Synagogen auspeitschen.“ Petrus und Johannes haben sicher an dieses Wort Jesu gedacht, als sie von den Führern des Volkes verhört worden.


Freimut!

Ich bin tief beeindruckt von der Rede des Petrus. Der einfache Fischer steht vor der Versammlung der Mächtigen. Aber Petrus hat keine Furcht; er ist nicht befangen, sondern spricht mit Freimut. Er hat keine Angst um das eigene Leben. Er fügt nichts hinzu und lässt auch nichts weg von dem, was an dem Gelähmten im Tempel geschehen ist. Er schielt nicht nach dem Wohlwollen der Mächtigen, die ihn anklagen. Petrus ist nicht dreist oder entrüstet, sondern frei von jeder Ichhaftigkeit. Er spricht sachlich und klar, aber doch mit einem tiefen Ernst. Petrus weiß, dass er nicht nur vor den Führern des Volkes steht und spricht, sondern auch im Auftrag Gottes Zeugnis gibt. Diese Haltung meint das Wort „Freimut“.


Ich wünsche mir für mich und für die katholische Kirche, die ich liebe, den Freimut des Petrus.


Apg 4, 13-21               Samstag der Osteroktav         

Als sie den Freimut des Petrus und des Johannes sahen und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren, wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu, sahen aber auch, dass der Geheilte bei ihnen stand; so konnten sie nichts dagegen sagen. Sie befahlen ihnen, den Hohen Rat zu verlassen; dann berieten sie miteinander und sagten: Was sollen wir mit diesen Leuten anfangen? Dass offensichtlich ein Wunder durch sie geschehen ist, ist allen Einwohnern von Jerusalem bekannt; wir können es nicht abstreiten. Damit aber die Sache nicht weiter im Volk verbreitet wird, wollen wir ihnen bei Strafe verbieten, je wieder in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu sprechen. Und sie riefen sie herein und verboten ihnen, jemals wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren. Doch Petrus und Johannes antworteten ihnen: Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst. Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben. Jene aber drohten ihnen noch mehr und ließen sie dann gehen; denn sie sahen keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, mit Rücksicht auf das Volk, da alle Gott wegen des Geschehenen priesen


Freimut

Wikipedia schreibt: Freimut (mhd. vrîmuot „freier, kühner Mut“) bezeichnet im Neuhochdeut-schen eine Charaktereigenschaft, deren Träger seine Meinung und Gesinnung offen zu erkennen gibt und sie nicht mit Rücksicht auf möglichen Widerspruch oder gesellschaftliche Konventio-nen unterdrückt oder verstellt.


Nach dieser Formulierung waren Petrus und Johannes wirklich freimütig. Sie sagten, was sie dachten, während die Mitglieder des hohen Rates ängstlich Rücksicht auf die Meinung des Volkes nahmen.


Ein offensichtliches Wunder.

Der Hohe Rat anerkennt das Wunder, aber sie verbieten Petrus und Johannes trotzdem im Namen Jesu zu predigen und zu lehren.

Aha, nun ist es raus. Das ist also des Pudels Kern. Dem Hohen Rat geht es nicht um Wunder und Heilung. Es geht den Gegnern einzig um Jesus, dass endlich dieser Name nicht mehr genannt wird. Sie wollen, dass von Jesus nicht mehr gesprochen wird. Schon das Sprechen von Jesus zu irgendeinem Menschen soll unter Strafe stehen.


Freimut.

Die Apostel erklären sofort, dass sie sich nicht an das Redeverbot halten werden! Ein Kompromiss ist für sie nicht möglich. Auch eine heimliche Umgehung des Verbotes kommt nicht in Frage.


Wir können unmöglich schweigen.

Die Apostel sind gar nicht in der Lage, von dem, was sie gesehen und gehört haben, nicht zu reden. Petrus und Johannes sind wirklich echte Zeugen Jesu. Sie müssen sich nicht zwingen von Jesus zu reden, um Zeugnis von ihrem Glauben zu geben. Sie sind gar nicht imstande, nicht von Jesus zu reden.


Da alle Gott wegen des Geschehenen priesen.

40 Jahre lang war der Gelähmte nahezu bewegungslos. Durch die Kraft des Heiligen Geistes war er nun gesund und freigeworden. Manchmal scheint es mir, als ob die katholischen Gemeinden und die katholischen Christen auch schon viele Jahrzehnte gelähmt und bewegungslos dahinleben.

Wir gehen jetzt auf Pfingsten zu und ich trage die Hoffnung in mir, dass der Heilige Geist im Auftrag Jesu unserer Kirche wieder neues Leben eintauchen kann. Wir würden dann wieder mit Freimut das Evangelium verkünden und könnten gar nicht anders als von den großen Taten unseres Jesus zu sprechen.



Apg 4, 23-31               Montag, 2. Osterwoche          

In jenen Tagen als Petrus und Johannes freigelassen waren, gingen sie zu den Ihren und berichteten alles, was die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Als sie das hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herr, du hast den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen und alles, was dazugehört; du hast durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen Geist gesagt: Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne? Die Könige der Erde stehen auf, und die Herrscher haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten. Wahrhaftig, verbündet haben sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, um alles auszuführen, was deine Hand und dein Wille im Voraus bestimmt haben. Doch jetzt, Herr, sieh auf ihre Drohungen und gib deinen Knechten die Kraft, mit allem Freimut dein Wort zu verkünden. Streck deine Hand aus, damit Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Als sie gebetet hatten, bebte der Ort, an dem sie versammelt waren, und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie verkündeten freimütig das Wort Gottes.


Sie erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott.

Nach der Haftentlassung gingen Petrus und Johannes sofort zu den anderen Aposteln, um ihnen über das Geschehene zu berichten. Was mich etwas verwundert ist, dass nun nicht, so wie wir es tun würden, eine Aussprache über den Bericht der Apostel folgt. Es erfolgt keine Diskussion darüber, ob die beiden Apostel richtig oder falsch gehandelt haben. Sie schimpfen nicht über die ungerechten Pharisäer und Hohenpriester. Sie debattieren nicht über die weitere Vorgehensweise für die Zukunft.

Die kleine Gruppe wendet sich sofort an Gott. Auf den Bericht der Apostel folgt statt einer langen ermüdenden Aussprache eine tiefe Gebetsgemeinschaft.

Mir gefällt dies.


Da bebte der Ort.

Ich erinnere mich noch ganz gut an eine „Mehr Konferenz“, die Johannes Hartl als Organisator durchführte. Ich verfolgte diesen Abend vor dem Bildschirm zu Hause. Im Laufe der Veranstaltung versammelten sich Mitglieder aller anwesenden Konfessionen auf der Bühne und beteten gemeinsam für eine Neuevangelisierung Deutschlands. Am Ende des Gebetes wurde ein Segen gesprochen.

Die positive Schockwelle dieses Segens hat mich „durch den Bildschirm hindurch“ noch getroffen. Ich habe diese Segenswelle körperlich so stark gespürt, dass ich einen kleinen Seufzer ließ und in dem Sessel nach hinten geworfen wurde.

Das war eine gigantische Erfahrung.

Wir lernen: im Gebet und im Segen Gottes steckt eine große Kraft, die wir noch nicht einmal ansatzweise „angezapft“ haben



Apg 4, 32-37               Dienstag, 2. Osterwoche         

Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.


Die Lesung gestern endete mit den Worten: „Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und sie verkündeten freimütig das Wort Gottes.“

Dass die Apostel mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, zeigt sich nicht nur im kraftvollen und freizügigen Zeugnis nach draußen. Der Geist Gottes ist nicht nur - wie es in unserer Kirche leicht erscheinen kann - ein Mittel der Verkündigung. Er gestaltet vor allem auch das innere Leben jedes einzelnen, aber auch der Gemeinschaft. Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele.


Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Wie leicht endet unsere Liebe an dieser Stelle!

Lukas hat in seinem Evangelium, noch mehr als die anderen Evangelisten, die gefährliche Macht des Besitzes geschildert (Lk 12,13-21; 19,1-10), nun freut sich Lukas zeigen zu können, wie in der jungen Christenheit diese Macht wirklich gebrochen war. Für jeden blieben die Grundstücke und Häuser sein unangetasteter Besitz. Aber niemand versteifte sich auf sein Besitzrecht und verteidigte sein Eigentum.


Hier wurde nicht eine neue soziale Gestaltung versucht, nicht ein neuer „Eigentumsbegriff“ gefunden. Hier wurde eine völlig neue innere Haltung eingenommen. (vgl.: Wuppertaler Studienbibel Werner Boor, Apostelgeschichte)


Ich spüre, dass wir in unseren Pfarrgemeinden noch weit von der Haltung der Urchristen entfernt sind.


Apg 5, 17-26               Mittwoch, 2. Osterwoche       

In jenen Tagen erhoben sich voll Eifersucht der Hohepriester und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die Gruppe der Sadduzäer. Sie ließen die Apostel verhaften und in das öffentliche Gefängnis werfen. Ein Engel des Herrn aber öffnete nachts die Gefängnistore, führte sie heraus und sagte: Geht, tretet im Tempel auf, und verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens! Sie gehorchten und gingen bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten. Währenddessen kam der Hohepriester mit seinen Begleitern. Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen. Die Diener gingen, fanden sie aber nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten: Wir fanden das Gefängnis sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den Toren stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin. Der Tempelhauptmann und die Hohenpriester waren ratlos, als sie das hörten, und wussten nicht, was nun werden sollte. Da kam jemand und meldete ihnen: Die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk. Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin und holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom Volk gesteinigt zu werden.


Zweite Anklage.

Heute erleben wir schon den zweiten Prozess gegen die Apostel. Am vergangenen Samstag, in Apg 4,32-37 waren Petrus und Johannes zum ersten Mal vor dem Hohen Rat angeklagt. Zwschen dem ersten und zweiten Prozess gegen die Apostel werden nur einige Wochen gelegen haben, denn der Hohe Rat kann nicht länger zusehen, er muss handeln. Diesmal sind nicht nur Petrus und Johannes angeklagt, sondern alle Apostel kommen in das Staatsgefängnis.


Der Engel hilft.

Der Engel öffnete nachts die Türen des Gefängnisses, aber nicht, damit die Apostel entkommen konnten, sondern damit sie zurück in den Tempel gingen, um erneut dort zu lehren. Die Apostel gehorchen, obwohl sie befürchten müssen, dass der Hohe Rat noch schärfer und aggressiver gegen sie vorgeht. Die Apostel nutzen die Gunst der Stunde nicht für sich aus und verstecken sich außerhalb der Reichweite des Hohen Rates, sondern sind Gehorsam gegenüber Gottes Weisung.


Gewachsener Glaube.

Wir sehen, dass der Glaube und das Vertrauen der Apostel in Gott schon so stark geworden ist, dass für sie die Weisungen und Gebote Gottes größer und wichtiger sind als das eigene Wohler-Gehen.


Ich kann nur den Schlusssatz der gestrigen Betrachtung wiederholen:

Ich spüre, dass wir in unseren Pfarrgemeinden noch weit von der Haltung der Urchristen entfernt sind.



Apg 5, 27-33               Donnerstag, 2. Osterwoche    

In jenen Tagen führten der Tempelhauptmann und seine Leute die Apostel herbei und stellten sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Herrscher und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen. Als sie das hörten, gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie zu töten


Schon zum zweiten Mal stehen die Apostel in der Mitte des Gerichtshofes. Sie Apostel wurden in flagranti erwischt, wie sie das Redeverbot des Hohen Rates achtet hatten


Ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.

Beim Prozess Jesu rief das ganze Volk, unmittelbar bevor Pilatus Barnabas frei ließ: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder.“ (Mt 27,25). Was dies bedeutet, ist mir nicht ganz klar, aber offensichtlich erinnert sich der Hohepriester noch deutlich an den Fluch, den das Volk bei der Gerichtsverhandlung Jesu über sich selbst ausgerufen hat. Offensichtlich ist er immer noch sehr bewegt und hatte Angst vor den Folgen des Fluches. Der Hohepriester bringt darum nicht einmal den verhassten Namen „Jesus“ über die Lippen; er sagt nur: „dieses Menschen“.


Petrus und die Apostel antworteten.

Die Apostel reden wieder voller Freimut, schlicht, fest und klar. Schon zum zweiten Mal erinnern sie den Hohen Rat daran, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Damit ist eigentlich alles gesagt und begründet.


Der Gott unserer Väter.

Petrus sucht das Verbindende, eine gemeinsame Basis, welche auch der Hohe Rat anerkennen muss. Sowohl der Hohe Rat, als auch die Apostel stehen auf dem Boden der alttestamentlichen Väter Abrahams, Isaaks und Jakobs. Petrus sucht nicht den Konflikt, sondern das Verbindende, den gemeinsamen Boden.


Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt.

Petrus verschweigt aber auch nicht das Neue, welches "der Gott unserer Väter" gewirkt hat. Er hat Jesus auferweckt!

Auch wir müssen in unserer modernen Welt bei der Verkündigung deutlich machen, dass wir nicht nur theologische, philosophische oder weltanschauliche Gedanken weitergeben, sondern eine unabänderliche göttliche Tatsache. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt.


Apg 5, 34-42               Freitag, 2. Osterwoche           

In jenen Tagen erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamaliël, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer; er ließ die Apostel für kurze Zeit hinausführen. Dann sagte er: Israeliten, überlegt euch gut, was ihr mit diesen Leuten tun wollt. Vor einiger Zeit nämlich trat Theudas auf und behauptete, er sei etwas Besonderes. Ihm schlossen sich etwa vierhundert Männer an. Aber er wurde getötet, und sein ganzer Anhang wurde zerstreut und aufgerieben. Nach ihm trat in den Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf; er brachte viel Volk hinter sich und verleitete es zum Aufruhr. Auch er kam um, und alle seine Anhänger wurden zerstreut. Darum rate ich euch jetzt: Lasst von diesen Männern ab, und gebt sie frei; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört werden; stammt es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten; sonst werdet ihr noch als Kämpfer gegen Gott dastehen. Sie stimmten ihm zu, riefen die Apostel herein und ließen sie auspeitschen; dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei. Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden. Und Tag für Tag lehrten sie unermüdlich im Tempel und in den Häusern und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem Christus


Von Gott oder von den Menschen?

Gamaliel, der in der Lesung genannt wird, war der Lehrer des Heiligen Paulus. (Apg 22,3). Vielleicht war Gamaliel von der wunderbaren Befreiung der Apostel im gestrigen Evangelium doch beeindruckt worden, sodass er jetzt der versammelten Ratsversammlung einen klugen Rat gibt.

Es ist der Rat: Habt Geduld, bleibt gelassen! Kommt der neue Glaube von Gott, könnt ihr ihn nicht zerstören. Ist er dagegen von Menschen gemacht, so wird sich diese komische Christenbewegung bald wieder auflösen.


Habt Geduld, bleibt gelassen!

Dieser kluge Rat des Gelehrten Gamaliel hilft mir weiter, wenn ich in das Durcheinander unserer Kirche hineinschaue. So manche Bewegungen fordern lautstark tiefgreifende Reformen der katholischen Kirche. Warum soll ich dagegen argumentieren oder dagegen angehen? Das kostet nur unnötige Kraft und Zeit, die an anderer Stelle fehlt, wo sie sinnvoller investiert werden kann.

Der Rat des Gamaliel hilft weiter: „Wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört werden; stammt es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten.“

Apg 6, 1-7                  Samstag, 2. Osterwoche         

In jenen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben. Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde, und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. Sie ließen sie vor die Apostel hintreten, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer; auch eine große Anzahl von den Priestern nahm gehorsam den Glauben an.


„Reingeschmeckte“

Etwas ist aus dem Lot geraten. Durch die Gemeinde lief ein Riss, der zu Spannungen führte. Es gab Hellenisten, das bedeutet zugezogene Familien aus den westlichen Ländern, welche griechisch sprachen und die einheimischen Hebräer, die aramäisch redeten. Die zugezogenen Hellenisten hatten es in den christlichen Zusammenkünften nicht leicht, denn auch die Apostel sprachen naturgemäß aramäisch.


Kennen wir so etwas nicht auch aus unserer eigenen Erfahrung? Es gibt die „Reingeschmeckte“ und jene, die schon immer hier wohnen.


Beschwerde!

Die Witwen der zugezogenen reingeschmeckten Hellenisten wurden nun bei den täglichen Hilfslieferungen übersehen und sie reichten mit Recht eine Beschwerde ein.

Es ist gut, dass dieser Beschwerde bis zu den Aposteln durchdrang, denn in ihren Händen lag die Verteilung der Gaben. Ich finde es gut, dass die Apostel nicht empfindlich reagierten, sondern sachlich blieben.


Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen.

Offensichtlich waren die Apostel am Ende ihrer Kräfte angelangt, die Ausdehnung der sozialen Arbeit hätte dazu geführt, dass sie die Verkündigung des Wortes Gottes vernachlässigt hätten. Mir gefällt, dass sie sofort zu Gott aufblicken und nach seinem Willen fragen. Das bedeutet: Gläubigen leben!


Von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit.

Das sind die Kriterien, nach denen die sieben Männer ausgewählt wurden. Auf jeden Fall müssen sie erfüllt sein vom Heiligen Geist. Auch der soziale Dienst in einer Gemeinde sollte keine bloße Verwaltungssache sein, sondern zu aller erst auch eine geistliche Haltung, die nach dem Willen Gottes fragt.


Ich kann nur den Schlusssatz der vergangenen Betrachtungen wiederholen:

Ich spüre, dass wir in unseren Pfarrgemeinden noch weit von der Haltung der Urchristen entfernt sind. Bei der Übernahme von Aufgaben und Verantwortungen wird in unserer Kirche seltenst danach gefragt, ob eine Person auch erfüllt ist vom Heiligen Geist.





Apg 6, 8-15                 Montag, 3. Osterwoche          

In jenen Tagen aber tat Stephanus, voll Gnade und Kraft, Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Doch einige von der so genannten Synagoge der Libertiner und Zyrenäer und Alexandriner und Leute aus Zilizien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stephanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen. Da stifteten sie Männer zu der Aussage an: Wir haben gehört, wie er gegen Mose und Gott lästerte. Sie hetzten das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, drangen auf ihn ein, packten ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat. Und sie brachten falsche Zeugen bei, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und das Gesetz zu reden. Wir haben ihn nämlich sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer, wird diesen Ort zerstören und die Bräuche ändern, die uns Mose überliefert hat. Und als alle, die im Hohen Rat saßen, auf ihn blickten, erschien ihnen sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels.


Stephanus voll Gnade und Kraft.

Nun kommt schon der dritte Prozess gegen die Apostel. Angeklagt wird Stephanus und wir wissen jetzt schon, dass dieser Prozess mit einem blutigen Ausgang endet. Von Stephanus wird gesagt, er sei voll Gnade und Kraft. Biblische Männer sind keine Theoretiker, die weltanschauliche oder theologische Systeme über Gott entfalten, sondern Zeugen des lebendigen Gottes, durch die er handelt. „Kraftlose Gnade hilft nichts und gnadenlose Kraft ist schrecklich“ (vgl.: Wuppertaler Studienbibel Werner Boor, Apostelgeschichte)


Dieser Jesus ,... wird die Bräuche ändern.

Wir sind gar nicht so arg weit von den Ältesten und Schriftgelehrten der damaligen Zeit entfernt. Ich erinnere mich, dass ich einmal auf dem Altar einen Blumenstrauß von links nach rechts verschieben wollte. Manche Leute waren mir danach bitterböse, denn ich wollte einen alten Brauch verändern. Die Blumen standen und stehen immer links und auf keinen Fall rechts auf dem Altar.


Apg 7, 51 – 8, 1a                    Dienstag, 3. Osterwoche         

In jenen Tagen sagte Stephanus zu dem Volk, den Ältesten und den Schriftgelehrten: Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt. Als sie das hörten, waren sie aufs äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen. Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten gemeinsam auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er. Saulus aber war mit dem Mord einverstanden


Ich sehe … den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

Stephanus sieht Jesus zur Rechten des Vaters stehen, im Glaubensbekenntnis bekennen wir jedoch: …er sitzt zur rechten Gottes des allmächtigen Vaters ….

Auch in Heb 10,12 steht: Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur rechten Gottes gesetzt.

Jesus hat sich zur Begrüßung des ersten Blutzeugen Stephanus erhoben. Jesus blieb nicht teilnahmslos sitzen, während Stephanus den Märtyrertod erduldete. Jesus stand auf, er stand Stephanus in seiner Angst zur Seite.


Vielleicht hilft Ihnen dieser kleine Gedanke weiter, wenn Sie selbst einmal in einer Not sind. Jesus steht Ihnen zur Seite.


Saulus aber war mit dem Mord einverstanden.

Zum ersten Mal taucht der Name Saulus auf und noch ahnt niemand, am wenigsten er selbst, was aus ihm werden wird. Da der erste Zeuge Jesu als Märtyrer stirbt, hat Jesus sich schon den neuen Boten erwähnt, mitten aus der Schar seiner Feinde. Die Sache Jesu ist nicht aufzuhalten, nicht durch Prozesse, nicht durch Hass und Blutvergießen. Gerade jener Mann, der das Christentum hier vernichten möchte, wird später der bedeutendste Missionar des jungen Christentums sein. (vgl.: Wuppertaler Studienbibel Werner Boor, Apostelgeschichte).

Apg 8, 1b-8                Mittwoch, 3. Osterwoche       

An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel. Fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn. Saulus aber versuchte die Kirche zu vernichten; er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und lieferte sie ins Gefängnis ein. Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündeten das Wort. Philippus aber kam in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündigte dort Christus. Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Wunder, die er tat. Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Krüppel wurden geheilt. So herrschte große Freude in jener Stadt.


So furchtbar die Steinigung des Stefan war, aber sie hatte dennoch eine positive Auswirkung. Die Gläubigen zogen nun umher und verkündeten das Wort Gottes. Die Steinigung des Stephanus war der Ausgangspunkt für die Ausbreitung des Evangeliums.


Wir sehen, wie Gott in allem Unglück trotzdem die Fäden in der Hand behält.

Petrus und Johannes gingen in Apg 3,1 in den Tempel, um zu beten. Sie heilten den Lahmen und erweckten dadurch die Aufmerksamkeit der Menge. Die Hohenpriester konnten dies nicht dulden, sie schritten ein und brachten die beiden und die anderen Apostel vor Gericht.

Aus der Absicht, im Tempel zu beten, erwuchs der Kampf der Hohenpriester gegen die Apostel und schließlich kam es dann zur Steinigung des Stephanus, welche zu einer ersten Verfolgung der jungen Christengemeinde geführt hat.

Aber gerade dadurch kommt es, ohne dass die Apostel es geplant hätten, zur Evangelisation in Judäa und Samaria.


Gott schreibt auf krummen Wegen immer noch gerade.

Wir Menschen können immer nur die einzelnen kleinen Abschnitte unseres Lebens überblicken, aber Gott kennt das Ganze. Gott „ahnt voraus“, wie die Menschen sich entscheiden, er weiß, wie alles zusammenhängt und alles sich zusammenfügen wird. Gott lässt den Menschen die totale Freiheit über ihr Handeln, aber er baut die Entscheidungen der Menschen in seinen Heilsplan mit ein. Gott geht die Umwege und die Irrwege der Menschen mit und schafft es dann doch immer irgendwie, die Menschen auf den Weg des Heils zurückzuführen.

Die Lesung beginnt damit, dass eine Verfolgung ausbrach und sie endet mit der großen Freude in jener Stadt, in der das Evangelium verkündet wurde. Gott weiß die Geschicke der Menschen so zu lenken, dass aus Leid letztlich Segen wird und aus der Not der Verfolgung großer Freude.



Apg 8, 26-40               Donnerstag, 3. Osterwoche    

In jenen Tagen sagte ein Engel des Herrn zu Philippus: Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend. Und er brach auf. Nun war da ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der ihren ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest? Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm Platz zu nehmen. Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete: Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen. Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen? Da begann Philippus zu reden, und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen halten, und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr, und er zog voll Freude weiter. Den Philippus aber sah man in Aschdod wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.


Steh auf und zieh … durch eine einsame Gegend.

Philippus soll durch eine einsame Gegend ziehen. Ist dieser Auftrag Gottes nicht völlig daneben? Gott hat scheinbar einen sinnlosen Auftrag, denn er soll durch eine öde, verlassene Gegend ziehen. Niemand ist dort zu erwarten, dem er das Evangelium verkünden könnte. So seltsam können Gottes Befehle aussehen.


Philippus gehorcht.

Doch es ist längst etwas im Gange, von dem Philippus noch nichts ahnt. Gott sieht einfach weiter und Gott sieht tiefer.


Ein Heide liest in der Bibel.

Offensichtlich lag bereits eine Sehnsucht nach Gott im Herzen dieses königlichen Beamten. Seine heidnische Religion konnte sein Verlangen nach Gott nicht stillen, und so sucht er in den Schriften des Alten Testamentes nach einem Zugang zu Gott. Er ist auf dem Heimweg und benutzt die vielen Stunden in seinem Wagen zum Lesen des Propheten Jesaja.


Bitte nach der Taufe.

Philippus kann an dieser Sehnsucht nach Gott ansetzen und dem Äthiopier von Jesus Christus erzählen. Ein kleines Wunder geschieht, der Heide erkennt die Wahrheit und die Schönheit des christlichen Glaubens und bittet um die Taufe.


Für uns.

Philippus sollte für uns ein Beispiel sein, damit auch wir wieder neu lernen, in unserer heidnischen Umgebung von Jesus Christus zu sprechen. Bei dem einen oder anderen wird dieser Botschaft sicher auf fruchtbaren Boden fallen.


Apg 9, 1-20                 Freitag, 3. Osterwoche           

In jenen Tagen wütete Saulus immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen. Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein. Und er war drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht. In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr. Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur so genannten Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht. Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat. Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen. Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss. Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen. Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus; und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist der Sohn Gottes


Ich bin Jesus, den du verfolgst - der mystische Leib Christi.

Durch die Taufe wird ein Mensch zu einem Christen. Er wird aufgenommen in die Gemeinschaft der Gläubigen. Alle Glieder dieser Gemeinschaft sind untereinander und mit Christus so eng und intensiv verbunden, dass die Theologen sagen: Die Gemeinschaft der Gläubigen bildet einen einzigen Leib, einen „mystischer Leib“. Dieser mystische Leib ist die Kirche. Christus ist das Haupt des Leibes und die Getauften sind die Glieder des mystischen Leibes.


Der Katechismus der katholischen Kirche schreibt:

Die Einheit des mystischen Leibes bewirkt und fördert unter den Gläubigen die Liebe zueinander: „Daher leiden, wenn ein Glied etwas leidet, alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit" (LG 7). Christus und die Kirche bilden somit den „ganzen Christus“. Die Kirche ist mit Christus eins.


Augustinus sagt: Christus sind wir geworden

„Lasst uns also jubeln und Dank sagen, dass wir nicht bloß Christen geworden sind, sondern Christus. Versteht ihr, Brüder, erfasst ihr die Gnade, die Gott uns schenkte, als er uns Christus zum Haupt gab? Staunt, freut euch, Christus sind wir geworden. Denn wenn jener das Haupt ist, wir die Glieder, dann ist der ganze Mensch er und wir ... Die Fülle Christi, das ist also Haupt und Glieder. Was heißt: Haupt und Glieder? Christus und die Kirche".


Gregor d. Große schreibt:

„Unser Erlöser erweist sich als eine Person mit der heiligen Kirche, die er sich zu eigen gemacht hat".


Thomas von Aquin schreibt:

„Haupt und Glieder sind gleichsam eine mystische Person".


Die heilige Jeanne d‘Arc bekennt:

„Von Jesus und der Kirche denke ich, dass das alles eins ist und dass man daraus kein Problem machen soll".


Bitte beten und meditieren

Paulus verfolgte doch nicht Christus persönlich, sondern jene Männer und Frauen, die Christen geworden sind. Oder?

Wenn man das Geheimnis des mystischen Leibes einmal meditiert und durchbetet, dann kann man schnell verstehen, dass die Stimme in der Lesung sagt: Ich bin Jesus, den du verfolgst.





Apg 9, 31-42               Samstag, 3. Osterwoche         

In jenen Tagen hatte die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes. Auf einer Reise zu den einzelnen Gemeinden kam Petrus auch zu den Heiligen in Lydda. Dort fand er einen Mann namens Äneas, der seit acht Jahren lahm und bettlägerig war. Petrus sagte zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf, und richte dir dein Bett! Sogleich stand er auf. Und alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn. In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen. In jenen Tagen aber wurde sie krank und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf. Weil aber Lydda nahe bei Joppe liegt und die Jünger hörten, dass Petrus dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten: Komm zu uns, zögere nicht! Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er ankam, führten sie ihn in das Obergemach hinauf; alle Witwen traten zu ihm, sie weinten und zeigten ihm die Röcke und Mäntel, die Gazelle gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war. Petrus aber schickte alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: Tabita, steh auf! Da öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf. Er gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen; dann rief er die Heiligen und die Witwen und zeigte ihnen, dass sie wieder lebte. Das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn


Die Kirche wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

Zwei Aussagen stecken in diesem wunderbaren Satz aus der heutigen Lesung, der in mir eine große Sehnsucht weckt.


Die Kirche wuchs.

Auch heute wächst die Kirche. Sie wächst vor allem in Afrika. In einem Gespräch mit dem Ordinariat habe ich dieser Tage erfahren, dass von afrikanischen Ordensgemeinschaften ein großes Interesse besteht, nach Deutschland zu kommen, um hier in Deutschland zu missionieren. Ich kann nur sagen: Herzlich willkommen, wir brauchen euch.

Wichtiger als eine äußere, zahlenmäßige Ausdehnung der Kirche ist, dass alle, die sich zur Kirche zählen, innerlich wachsen. Es gibt ein äußeres Wachstum der Kirche, das bedeutet, eine Zahl ändert sich nach oben. Es gibt aber auch ein inneres Wachstum der Kirche und das meint ein stärkeres Vertraut sein mit Christus, ein intensiveres Hören auf den Heiligen Geist.


Durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

Ich trage die Hoffnung in mir, dass die katholische Kirche in Deutschland bereits am Wachsen ist. Nicht äußerlich zahlenmäßig, sondern innerlich. Menschen haben eine neue Sehnsucht nach Tiefe, nach Spiritualität, nach einem intensiveren Glaubensleben. Ich sehe eine Zeit auf uns zukommen, in welcher das Hören auf den Heiligen Geist wieder eine größere Rolle spielen wird. Darauf freue ich mich sehr.

In Arbeit

Apg 11, 1-18               Montag, 4. Osterwoche          

In jenen Tagen erfuhren die Apostel und die Brüder in Judäa, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. Als nun Petrus nach Jerusalem hinaufkam, hielten ihm die gläubig gewordenen Juden vor: Du hast das Haus von Unbeschnittenen betreten und hast mit ihnen gegessen. Da begann Petrus, ihnen der Reihe nach zu berichten: Ich war in der Stadt Joppe und betete; da hatte ich in einer Verzückung eine Vision: Eine Schale, die aussah wie ein großes Leinentuch, das an den vier Ecken gehalten wurde, senkte sich aus dem Himmel bis zu mir herab. Als ich genauer hinschaute, sah ich darin die Vierfüßler der Erde, die wilden Tiere, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels. Ich hörte auch eine Stimme, die zu mir sagte: Steh auf, Petrus, schlachte, und iss! Ich antwortete: Niemals, Herr! Noch nie ist etwas Unheiliges oder Unreines in meinen Mund gekommen. Doch zum zweiten Mal kam eine Stimme vom Himmel; sie sagte: Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein! Das geschah dreimal, dann wurde alles wieder in den Himmel hinaufgezogen. Da standen auf einmal drei Männer vor dem Haus, in dem ich wohnte; sie waren aus Cäsarea zu mir geschickt worden. Der Geist aber sagte mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen gehen. Auch diese sechs Brüder zogen mit mir, und wir kamen in das Haus jenes Mannes. Er erzählte uns, wie er in seinem Haus den Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe, und lass Simon, der Petrus genannt wird, holen. Er wird dir Worte sagen, durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst. Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab, wie am Anfang auf uns. Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte? Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt.


In der vergangenen Woche (Donnerstag, 3. Osterwoche) haben wir in Apg 8, 26-40 gelesen, wie ein einzelner Mann getauft wurde und dann als Christ zurück in seine Heimat Äthiopien reiste. Heute geschieht etwas ganz Anderes, denn wir erfahren, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. Jetzt war eine ganze Schar von Heiden zum Glauben an Jesus gekommen.


Die Apostel hatten nun ein Problem!

Wie sollten diese Mengen an Bekehrungen in die christlichen Gemeinden aufgenommen werden? Sie hatten andere Bräuche, Riten und Gewohnheiten als die zum Christentum konvertierten Juden. Vor allem: Sie waren nicht beschnitten. Die Heiden mögen Christen werden, aber dürfen darum gläubige Israeliten mit ihnen auch die volle Tischgemeinschaft haben?


Der Heilige Geist.

Petrus argumentiert nicht abstrakt theologisch, sondern berichtet einfach, wie der Heilige Geist auf die Heiden herabkam. Auch die Apostel hatten das Geschenk des christlichen Glaubens nicht durch ihre Beschneidung erhalten, sondern durch den Heiligen Geist, der an Pfingsten auf sie herabkam. Sicher erinnerten sie sich in diesem Moment an das Ereignis im Abendmahlssaal.


Wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte?

Petrus erfährt eine Vision, er folgte den Männern, er hörte auf den Heiligen Geist und sah, wie der Heilige Geist auf die Heiden herabkam, er erinnerte sich an die Taufe Jesu.

Petrus ist eigentlich recht passiv, Petrus brauchte nichts zu tun, außer Gott an seiner Arbeit nicht zu hindern!

Petrus schaute nur zu, wie Gott handelte. Sein Beitrag zur Heidenmission war: Gott nicht zu hindern.

Für heute:

Das möchte ich mir gut merken: Nicht vorschnell handeln, sondern zuschauen, wie Gott wirkt und ihn nicht an seiner Arbeit behindern.



Apg 11, 19-26             Dienstag, 4. Osterwoche         

In jenen Tagen kamen bei der Verfolgung, die wegen Stephanus entstanden war, die Versprengten bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia; doch verkündeten sie das Wort nur den Juden. Einige aber von ihnen, die aus Zypern und Zyrene stammten, verkündeten, als sie nach Antiochia kamen, auch den Griechen das Evangelium von Jesus, dem Herrn. Die Hand des Herrn war mit ihnen, und viele wurden gläubig und bekehrten sich zum Herrn. Die Nachricht davon kam der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren, und sie schickten Barnabas nach Antiochia. Als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, dem Herrn treu zu bleiben, wie sie es sich vorgenommen hatten. Denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben. So wurde für den Herrn eine beträchtliche Zahl hinzugewonnen. Barnabas aber zog nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen. Er fand ihn und nahm ihn nach Antiochia mit. Dort wirkten sie miteinander ein volles Jahr in der Gemeinde und unterrichteten eine große Zahl von Menschen. In Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen.

 

Die beste Evangelisation geschieht, wenn man anfängt, persönlich zu den Menschen von Jesus zu sprechen. Die versprengten Christen verteilten keine Flyer und hängt auch keine Plakate auf, sondern verkündeten das Wort zunächst persönlich den Juden. Kurze Zeit später verkündeten sie das Evangelium auch den Griechen. Evangelisation geschieht von „Mann zu Mann“.


Dieses Vorgehen ist überall der eigentliche Grund wirksamer Evangelisation.


Wieder können wir sehr viel von den Urchristen lernen, die sich nicht scheuen, allen, die sie treffen, von Jesus zu erzählen. Der Erfolg gibt ihnen recht, denn die heutige Lesung berichtet, dass viele gläubig wurden und sich zum Herrn bekehrten.

Frage: Wem kann ich heute von Jesus erzählen?

Apg 12, 24 - 13, 5                   Mittwoch, 4. Osterwoche       

In jenen Tagen wuchs das Wort des Herrn und breitete sich aus. Nachdem Barnabas und Saulus in Jerusalem ihre Aufgabe erfüllt hatten, kehrten sie zurück; Johannes mit dem Beinamen Markus nahmen sie mit. In der Gemeinde von Antiochia gab es Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Zyrene, Manaën, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus. Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. Vom Heiligen Geist ausgesandt, zogen sie nach Seleuzia hinab und segelten von da nach Zypern. Als sie in Salamis angekommen waren, verkündeten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Johannes hatten sie als Helfer bei sich.


Es ist etwas schade, dass man das Ende von Kapitel 12 ausgelassen hat, denn es handelt vom Schicksal des Königs Herodes. Lesen Sie einmal nach, er hat ein ganz grausames Ende (Apg 12,19-24).

Am Anfang von Kapitel zwölf meint König Herodes, er sei mächtig genug, um willkürlich Menschen die anderer Meinung sind, mit dem Schwert hinrichten zu lassen. Am Ende von Kapitel zwölf wird er von Würmern zerfressen.


Aber das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus. Ein Machthaber versuchte das Christentum zu zerstören, aber das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus. Ich finde diesen Kontrast wunderbar. In der 2000-jährigen Geschichte des Christentums haben viele versucht, die Kirche auszulöschen. Es ist ihnen nicht gelungen und es wird ihnen auch in Zukunft nicht gelingen.


Mit der heutigen Lesung beendet die Apostelgeschichte die Schilderung vom Wachsen der jungen Jerusalemer Gemeinde und vom Wirken des Petrus. Ab morgen lesen wir von den Abenteuern, die der Heilige Paulus auf seinen Missionsreisen erlebte.

Apg 13, 13-25             Donnerstag, 4. Osterwoche    

Von Paphos fuhr Paulus mit seinen Begleitern ab und kam nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. Sie selbst wanderten von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich. Nach der Lesung aus dem Gesetz und den Propheten schickten die Synagogenvorsteher zu ihnen und ließen ihnen sagen: Brüder, wenn ihr ein Wort des Trostes für das Volk habt, so redet. Da stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte: Ihr Israeliten und ihr Gottesfürchtigen, hört! Der Gott dieses Volkes Israel hat unsere Väter erwählt und das Volk in der Fremde erhöht, in Ägypten; er hat sie mit hoch erhobenem Arm von dort herausgeführt und fast vierzig Jahre durch die Wüste getragen. Sieben Völker hat er im Land Kanaan vernichtet und ihr Land ihnen zum Besitz gegeben, für etwa vierhundertfünfzig Jahre. Danach hat er ihnen Richter gegeben bis zum Propheten Samuel. Dann verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre. Nachdem er ihn verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird. Aus seinem Geschlecht hat Gott dem Volk Israel, der Verheißung gemäß, Jesus als Retter geschickt. Vor dessen Auftreten hat Johannes dem ganzen Volk Israel Umkehr und Taufe verkündigt. Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen ich nicht wert bin


Die ersten beiden Verse kann man in einer Sekunde lesen, ohne sich anzustrengen, ohne einen Tropfen Schweiß zu verlieren. Paulus jedoch bewältigte damals eine Reise von über 700 Kilometern, die ihn vom heutigen Zypern zunächst an die türkische Küste und dann weit hinein in das türkische Festland führte.


Wie geht es mir doch gut, denn in meiner kleinen Seelsorgeeinheit brauche ich mit meinem Auto gerade einmal eine Viertelstunde, um auch die äußerste Kirche noch zu erreichen.


Mir fällt auf, dass Paulus und seine Begleiter nicht eine ganze Gegend „durchmissionierten“, sondern sozusagen hindurchwandern und fast im Vorübergehen das Evangelium von Jesus verkündigten.


Unsere heutige Pastoral kennt diese Methode nicht mehr, wir setzen eher auf einen Pfarrer, der über viele Jahre hinweg an einem Ort bleibt und dort wirkt.

Das Evangelisationsmodell des Paulus hat aber durchaus auch seine Berechtigung. Das Modell der „durchwandernden Verkündigung“ des Paulus hat insofern seine Berechtigung, indem es ganz auf das Wirken Gottes vertraut. Ist das Wort Gottes einmal ausgesät, keimt es von sich aus und bringt von sich aus Frucht. (Vergleiche das Gleichnis vom Wachsen der Saat in Mk 4,26 FF)


Paulus säte auf seinen Reisen nur aus. Die reiche Ernte haben andere eingeholt.


Ich lerne heute, dass ich noch mehr auf Gott und die „Durchschlagskraft“ des Evangeliums vertrauen muss als auf meine eigenen Worte.





Apg 13, 26-33             Freitag, 4. Osterwoche           

In jenen Tagen, als Paulus nach Antiochia in Pisidien gekommen war, sagte er in der Synagoge: Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt. Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Führer haben Jesus nicht erkannt, aber sie haben die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, erfüllt und haben ihn verurteilt. Obwohl sie nichts fanden, wofür er den Tod verdient hätte, forderten sie von Pilatus seine Hinrichtung. Als sie alles vollbracht hatten, was in der Schrift über ihn gesagt ist, nahmen sie ihn vom Kreuzesholz und legten ihn ins Grab. Gott aber hat ihn von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm zusammen von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt vor dem Volk seine Zeugen sind. So verkünden wir euch das Evangelium: Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, an uns, ihren Kindern, erfüllt, indem er Jesus auferweckt hat, wie es schon im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt


Wir haben das Wort des Heils erkannt.

Die Rede des Paulus in der Synagoge von Antiochia wird heute weitergeführt. Bevor er mit dem Negativen beginnt, stellt er etwas Positives an den Anfang. Uns wurde das Wort des Heils gesandt - wir haben es erkannt.


Sie aber haben das Wort des Heils nicht erkannt.

Paulus, der selbst einer von jenen war, welche die Christen verfolgten, weiß, wie die Führer in Jerusalem denken und fühlen. Er kennt die Hintergründe und weiß, warum sie so und so gehandelt haben, und darum entlastet er Jerusalem soweit er es von seinen eigenen Erfahrungen her kann und sucht nach einer Entschuldigung. Wir haben Jesus unverdient durch glückliche Umstände erkannt. Sie jedoch hatten dieses Glück nicht und "haben Jesus nicht erkannt."


Warum finden manche Menschen zum Glauben, während andere ein Leben lang in Glaubensdingen völlig distanziert und verschlossen bleiben? Wir dürfen hier nicht urteilen, sondern müssen beten. Aus irgendeinem Grund haben die Jerusalemer Führer Jesus nicht erkannt. Auch hier gilt: Nicht verurteilen.


Franz von Sales sagt:

Du musst immer zugunsten des Nächsten urteilen, soweit es nur möglich ist. Hätte eine Handlung 100 Gesichter, so sollst du das schönste ansehen. Wenn wir auch die Sünde nicht entschuldigen können, so wollen wir dennoch Mitleid haben und sie der noch am ehesten erträglichen Ursache zuschreiben, wie der Unwissenheit oder Schwäche.



Apg 13, 44-52             Samstag, 4. Osterwoche         

Am Sabbat nach der ersten Predigt des Paulus in Antiochia versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören. Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus. Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden. Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein. Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren. Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend. Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikonion. Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen Geist


Sie wurden eifersüchtig.

Die Juden wurden eifersüchtig auf Petrus, weil sie sahen, dass sich die Menge dem Christentum zu wendete.


Ich bin auch eifersüchtig.

Ich spüre auch Eifersucht in meinem Herzen, weil ich in Vers 44 lese, dass sich fast die ganze Stadt versammelte, um das Evangelium zu hören. Ich werde eifersüchtig, wenn ich in Vers 48 lese, dass alle gläubig worden. Meine Eifersucht wächst, denn in Vers 49 steht, dass sich das Wort des Herrn in der ganzen Gegend verbreitete. Vers 52 schließlich berichtet von einer großen Freude und davon, dass die Jünger erfüllt waren vom Heiligen Geist. Ich bin auch eifersüchtig, denn in unserer Zeit erlebe ich oft genug das Gegenteil von dem, was das heutige Evangelium schildert.


Warum bin ich eifersüchtig?

Das Evangelium sollte mich nicht eifersüchtig machen, sondern anspornen, so wie Paulus auf die Kraft und die Wirkung des Heiligen Geistes zu setzen. Mir und ihnen lieber Leser, liebe Leserin (falls sie getauft und gefirmt sind), stehen die gleichen Kraftquellen zur Verfügung wie den Jüngern damals. Die Kraft des Heiligen Geistes.


Ich bin neugierig.

Heute möchte ich einmal besonders auf das Werben und das Wirken des Heiligen Geistes hören und dann einmal beobachten, was geschieht.


Apg 14, 5-18               Montag, 5. Osterwoche          

In jenen Tagen als die Apostel merkten, dass die Heiden und die Juden zusammen mit ihren Führern entschlossen waren, sie zu misshandeln und zu steinigen, flohen sie in die Städte von Lykaonien, Lystra und Derbe, und in deren Umgebung. Dort verkündeten sie das Evangelium. In Lystra war ein Mann, der von Geburt an gelähmt war; er saß ohne Kraft in den Füßen da und hatte nie gehen können. Er hörte der Predigt des Paulus zu. Dieser blickte ihm fest ins Auge; und da er sah, dass der Mann darauf vertraute, gerettet zu werden, rief er laut: Steh auf! Stell dich aufrecht auf deine Füße! Da sprang der Mann auf und ging umher. Als die Menge sah, was Paulus getan hatte, fing sie an zu schreien und rief auf lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgestiegen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er der Wortführer war. Der Priester des „Zeus vor der Stadt“ brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte zusammen mit der Volksmenge ein Opfer darbringen. Als die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter das Volk und riefen: Männer, was tut ihr? Auch wir sind nur Menschen, von gleicher Art wie ihr; wir bringen euch das Evangelium, damit ihr euch von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat und alles, was dazugehört. Er ließ in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre Wege gehen. Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz. Doch selbst mit diesen Worten konnten sie die Volksmenge kaum davon abbringen, ihnen zu opfern.


Sie flohen.

Gleichgültig lässt die Verkündigung des Evangeliums niemanden. Entweder die Menschen nahmen Partei für die Synagoge oder für die Apostel. Die Gegner der Apostel drängen nun zum gewaltsamen Vorgehen, sie wollen die Apostel misshandeln und steinigen. Die Apostel weichen jedoch zurück und fliehen.

Es geht im Dienst Jesu weder um Lebensrettung um jeden Preis noch um menschliches Heldentum. Die Frage kann immer nur sein, was der Herr jetzt will. Das letzte Opfer von Paulus wird erst später vom Herrn gefordert. Jetzt war seine Aufgaben, das Evangelium zu verkünden und so flüchteten sie in andere Städte.

Lukas hat uns so ein erstes Bild der paulinischen Heidenmission mit ihrer herrlichen Frucht und ihren ernsten Kämpfen und Nöten gegeben. Mission, Evangelisation ist Geschichte von Gott mit seinen Boten durchgeführt, nie vorweg zu konstruieren oder hinterher in ein System zu bringen, nie ohne Gefahren und Leiden, aber auch nie ohne Siegel und Freuden.


Die Heilung in der Stadt Lystra.

Lystra ist offensichtlich eine rein heidnische Stadt; von Juden ist nicht die Rede, eine Synagoge wird nicht sichtbar. Die Wirkung des Wunders ist auf diesem heidnischen Boden ganz anders als an der Tür des Jerusalemer Tempels. Die heidnische Bevölkerung versteht das gesehene Geschehen sofort heidnisch. Der qualitative Unterschied von Gott und Mensch ist dem Heidentum völlig unbekannt, es erhebt mit Leichtigkeit große Menschen zu Göttern und lässt mit der gleichen Leichtigkeit Götter in Menschengestalt erscheinen.

Was für die Bibel mit ihrem Wissen um den lebendigen Gott das ungeheure Geschehen der Heilsgeschichte ist: Gott wird Mensch, ist für die Heiden eine einfache Sache. Warum sollen Zeus und Hermes nicht einmal nach Lystra kommen und dort ein schönes Wunder tun? (vgl.: Wuppertaler Studienbibel, Werner De Boor, Apostelgeschichte)


Für heute

der Unterschied zwischen Gott und Mensch ist dem Heidentum des 21. Jahrhunderts auch nicht mehr bekannt. Jesus wird oft nur noch als guter Mensch und als Vorbild gesehen. Vielleicht müssen auch wir uns wieder kraftvoller, so wie Paulus damals, dazu bekennen, dass Jesus der lebendige Gott ist und dass eine Umkehr zu ihm dringend notwendig ist. Wir müssen nicht unsere Kleider zerreißen, aber unsere Stimme erheben. Lieber Leser, liebe Leserin, geben sie eindeutig Zeugnis von Jesus und verkünden sie ganz klar, dass in Jesus Gott zu uns gekommen ist.



Apg 14, 19-28             Dienstag, 5. Osterwoche

In jenen Tagen kamen Juden von Antiochia und Ikonion und überredeten die Volksmenge. Und sie steinigten den Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot. Als aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am anderen Tag zog er mit Barnabas nach Derbe weiter. Als sie dieser Stadt das Evangelium verkündet und viele Jünger gewonnen hatten, kehrten sie nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück. Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.In jeder Gemeinde bestellten sie durch Handauflegung Älteste und empfahlen sie mit Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten. Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren, kamen sie nach Pamphylien, verkündeten in Perge das Wort und gingen dann nach Attalia hinab. Von dort fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes empfohlen hatte. Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte. Und sie blieben noch längere Zeit bei den Jüngern.


 


Auf der Karte finden sie alle Orte und Landschaften wieder die in der heutigen Lesung erwähnt werden. Paulus hat sie alle besucht. So groß war also die Seelsorgeeinheit des heiligen Paulus.

Frage: bin ich bereit am Sonntag 6 km in die Nachbargemeinde zur Feier der Eucharistie zu fahren?

Apg 15, 1-6                 Mittwoch, 5. Osterwoche       

In jenen Tagen kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden. Nach großer Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Paulus und Barnabas beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. Sie wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet und zogen durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen große Freude. Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte. Da erhoben sich einige aus dem Kreis der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten. Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen


Paulus und Barnabas reisen den weiten Weg zurück nach Jerusalem, um zusammen mit den Aposteln und den Ältesten eine theologische Frage zu klären. Zum ersten Mal lesen wir heute, wie die damalige Gesamtkirche zusammenkommt, um aufgekommene Fragen zu klären. Die Frage war: Müssen sich Heiden, die Christen werden wollen, zuvor beschneiden lassen oder nicht?


Zu dieser Frage gibt es kein Gebot von Jesus direkt. Wir haben zu dieser Frage keine Lösung aus dem Munde Jesu. Die Apostel müssen nun durch Gebet und durch Nachdenken herausfinden, was vor Gott richtig ist. Es kommt zum ersten Apostelkonzil. Lukas hat es so in die Apostelgeschichte eingebunden, dass es mit Kapitel 15 fast genau in der Mitte seines Buches steht.


Bibel und Tradition

Im Laufe der Jahrhunderte sind viele theologische Fragen aufgetaucht, die sich nicht durch ein Gebot Gottes oder durch ein Bibelzitat lösen lassen. Die Bischöfe mussten zusammen mit Petrus auf all ihren Konzilien auf die Fragen ihrer Zeit antworten. So ist es bis heute geblieben.


Darum ruht das katholische Glaubensgebäude auf zwei Fundamenten, auf der Bibel und auf der Tradition. Beides - Bibel und Katechismus - sind wichtig. Die Bibel ist das überlieferte und verdichtete Wort Gottes an die Menschen. Im Katechismus finden sich die überlieferten Antworten der Kirche auf die Fragen der jeweiligen Zeit. Sowohl die Bibel als auch der Katechismus sollten in unseren Regalen stehen.




Apg 15, 7-21               Donnerstag, 5. Osterwoche    

In jenen Tagen als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen. Und Gott, der die Herzen kennt, bestätigte dies, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt. Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten? Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene. Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte. Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an! 14Simon hat berichtet, dass Gott selbst zuerst eingegriffen hat, um aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen. Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben: Danach werde ich mich umwenden und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten und werde sie wiederherstellen, damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, auch alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - spricht der Herr, der das ausführt, was ihm seit Ewigkeit bekannt ist. Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden; man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzenopferfleisch und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen. Denn Mose hat seit ältesten Zeiten in jeder Stadt seine Verkündiger, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.


Als ein heftiger Streit entstand.

Obwohl die verschiedenen Parteien auf dem ersten Apostelkonzil heftig miteinander stritten und diskutierten, finde ich es doch schön, dass jeder seine Meinung sagen kann, ohne von der anderen Partei unterbrochen zu werden. Es war gut, dass Petrus und Barnabas keinen Brief nach Jerusalem schrieben, sondern die lange Reise auf sich nahmen, um das persönliche Gespräch mit ihren Glaubensbrüdern zu suchen. Jemand hat gesagt: „Willst du mit Menschen auseinanderkommen, dann musst du einen Brief schreiben; willst du mit Menschen zusammenfinden, dann musst du hingehen und mit ihnen sprechen.“ (vgl.: Wuppertaler Studienbibel, Werner De Boor, Apostelgeschichte)


Simon zitiert das Alte Testament

Simon fühlt sich innerlich gedrängt und aufgefordert, das Wort zu ergreifen. Ich finde es ganz wunderbar, wie er sofort das Alte Testament zitiert. Sofort kann er Worte aus den Propheten mit dieser ganz konkreten Situation und dieser ganz konkreten Frage in Verbindung bringen. Er zitiert aus den Propheten Amos (9,11.12), Jeremia (12,15) und Jesaja (45,21).

Wir modernen Christen zitieren, wenn wir unsere Meinung durchbringen wollen, oft die Schriftsteller, Psychologen und Soziologen. Es wäre zielführender, wenn Gottes Wort aus dem Alten und Neuen Testament so lebendig in uns wäre, dass wir, geleitet von Gottes Wort, unsere Entscheidungen treffen.



Apg 15, 22-31             Freitag, 5. Osterwoche           

In jenen Tagen beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Zilizien. Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. Deshalb haben wir uns geeinigt und beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken, die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben. Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen. Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl! Man verabschiedete die Abgesandten, und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief. Die Brüder lasen ihn und freuten sich über die Ermunterung


Weitere Mitarbeiter sollen zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zurückkehren, um dort das Evangelium zu verkünden. Judas, genannt Barsabbas, und Silas, scheinen für diese Aufgabe geeignet zu sein.


Kriterien für die Kandidaten aussuchen

Vers 26 beschreibt die Kriterien für die Übernahme dieser Aufgabe. „Die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.“

Es wird nicht gefragt nach ihrem Vermögen um die Reise zu finanzieren. Rhetorische und intellektuelle Begabungen scheinen zunächst nicht im Vordergrund zu stehen, auch ein theologisches Studium scheint kein Kriterium für die Auswahl der neuen Missionare zu sein.

Als einziges Kriterium wird genannt, dass sie für Jesus ihr Leben eingesetzt haben.


Vielleicht sollten wir, wenn wir Bischöfe und Pfarrer einsetzen, wenn wir die Aufgaben in den Pfarrgemeinden verteilen, auch (oder sogar ausschließlich) darauf achten, dass Menschen Jesus im Herzen tragen und bereit sind, für den Herrn auch etwas zu investieren und zu riskieren.

Apg 16, 1-10               Samstag, 5. Osterwoche         

In jenen Tagen kam Paulus auch nach Derbe und nach Lystra. Dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubig gewordenen Jüdin und eines Griechen. Er war Paulus von den Brüdern in Lystra und Ikonion empfohlen worden. Paulus wollte ihn als Begleiter mitnehmen und ließ ihn mit Rücksicht auf die Juden, die in jenen Gegenden wohnten, beschneiden; denn alle wussten, dass sein Vater ein Grieche war. Als sie nun durch die Städte zogen, überbrachten sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefassten Beschlüsse und trugen ihnen auf, sich daran zu halten. So wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt und wuchsen von Tag zu Tag. Weil ihnen aber vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in der Provinz Asien zu verkünden, reisten sie durch Phrygien und das galatische Land. Sie zogen an Mysien entlang und versuchten, Bithynien zu erreichen; doch auch das erlaubte ihnen der Geist Jesu nicht. So durchwanderten sie Mysien und kamen nach Troas hinab. Dort hatte Paulus in der Nacht eine Vision. Ein Mazedonier stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns! Auf diese Vision hin wollten wir sofort nach Mazedonien abfahren; denn wir waren überzeugt, dass uns Gott dazu berufen hatte, dort das Evangelium zu verkünden



Paulus hat mehrere Missionsreisen unternommen.

Die erste Missionsreise wird geschildert in Apg 13-14

die zweite Missionsreise lesen wir in Apg 15,23-18,22

die dritte Missionsreise steht in Apg 18,23 - 21,17

eine vierte Reise führte ihn nach Rom.


Seelsorgeeinheiten wachsen zusammen

Die heutige Lesung schildert also die Ereignisse während der zweiten Missionsreise. Paulus durchwandert zunächst die Zentraltürkei, wendet sich dann nach Westen zu und steht eines Tages an der Grenze zum heutigen Griechenland. Im Traum wird Paulus gebeten, die Türkei zu verlassen und nach Mazedonien zu fahren, um auch dort das Evangelium zu verkünden.

Wir sehen also, wie schon damals Seelsorgeeinheiten zusammenwachsen. Zur ersten Seelsorgeeinheit (die heutige Türkei) kam eine zweite Seelsorgeeinheit (das heutige Griechenland) noch dazu.

Was macht Paulus angesichts dieser neuen Herausforderung und zusätzlichen Belastung? Er jammert nicht, er klagt nicht, sondern er erkennt sofort das Wirken des Heiligen Geistes. Er packt sofort auf der Stelle seine Sachen und ist zum Aufbruch bereit.


Für heute.

Mit dieser positiven, auf die Führung des Heiligen Geistes ausgerichtete Haltung möchte ich in die große Strukturreform der Erzdiözese Freiburg, die in wenigen Monaten konkret wird, hineingehen. Weder die Verantwortlichen in Freiburg noch die Pfarrer noch die Gläubigen haben sich die heutige Situation ausgesucht. Aber vielleicht hat Gott Plan, um der Kirche in Deutschland, in Freiburg, hier in unserem Dekanat eine neue Chance zu geben. Ich möchte diesem Plan nicht im Wege stehen, sondern mit allen Kräften unterstützen. Gott ruft in eine neue Situation. Meine Aufgabe ist es, zu gehen und zu verkünden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.



Apg 16, 11-15             Montag, 6. Osterwoche          

Wir brachen von Troas auf und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis. Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf. Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten. Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so dass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte. Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, dass ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.


Vergangenen Samstag war Paulus noch in der heutigen Türkei, heute ist er schon in Griechenland unterwegs. Paulus hatte ja durch den Heiligen Geist den Auftrag bekommen, das Evangelium in Mazedonien zu verkünden. Warum Paulus das Evangelium in Samothrake und in Neapolis nicht verkündete, ist uns nicht bekannt. Ohne Aufenthalt zog er weiter zur Stadt Philippi, in welcher er einige Tage blieb.


Was macht Paulus?

Paulus stürzt sich nicht gleich in die Arbeit, er organisiert nicht gleich Versammlungen, er schreibt nicht gleich ein Konzept. In aller Ruhe blieb er eine Weile dieser Stadt.

Ich stelle mir vor, wie er durch die Stadt lief, um Anknüpfungspunkte für die Evangelisation in Europa zu suchen. Er suchte Juden, bei denen er beginnen konnte, von Jesus zu sprechen. Die Gemeinde der Juden in dieser Stadt war aber so klein, dass Paulus sie zunächst gar nicht fand. In der Stadt gab es keine Synagoge, Paulus scheint bei seinen Gängen durch die Stadt nicht einmal Juden angetroffen zu haben. Und so ging er schließlich durch das Stadttor hinaus an den Fluss, an dem er eine Gebetsstätte vermutete.


Sich dem Kleinen widmen.

Gott hatte Paulus nach Mazedonien, nach Europa geführt, um hier zu missionieren. Musste jetzt nicht großes und bedeutendes geschehen? Was sollen ein paar fromme Frauen draußen vor der Stadt? Paulus widmet sich ganz dieser kleinen Frauengruppe und ist ganz für sie da. Paulus verzichtet auf alle großen Pläne, um sich mit gesammelter Hingabe für das Kleine und Unbedeutende einzusetzen. Es ist Gottes Sache, aus so kleinen Anfängen Großes wachsen zu lassen. Die Evangelisierung Europas begann mit einer handvoll Frauen am Ufer vor der Stadt Philippi.


Rosenkranzgruppe.

Ich bin dankbar für die kleine Rosenkranzgruppe, die sich täglich in der Pfarrkirche in Neuhausen trifft, um miteinander zu beten. Auch diese Gruppe scheint nichts Großes und weltbewegendes zu sein, und doch denke ich, dass solche betenden Frauengruppen die Keimzelle für eine neue Evangelisation in unserer Erzdiözese bilden.


Liebe Frauen. Danke für euer Gebet!



Apg 16, 22-34             Dienstag, 6. Osterwoche         

In jenen Tagen erhob sich das Volk von Philippi gegen Paulus und Silas, und die obersten Beamten ließen ihnen die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen. Sie ließen ihnen viele Schläge geben und sie ins Gefängnis bringen; dem Gefängniswärter befahlen sie, sie in sicherem Gewahrsam zu halten. Auf diesen Befehl hin warf er sie in das innere Gefängnis und schloss zur Sicherheit ihre Füße in den Block. Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich begann ein gewaltiges Erdbeben, so dass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Mit einem Schlag sprangen die Türen auf, und allen fielen die Fesseln ab. Als der Gefängniswärter aufwachte und alle Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert, um sich zu töten; denn er meinte, die Gefangenen seien entflohen. Da rief Paulus laut: Tu dir nichts an! Wir sind alle noch da. Jener rief nach Licht, stürzte hinein und fiel Paulus und Silas zitternd zu Füßen. Er führte sie hinaus und sagte: Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden? Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus. Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes. Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen. Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war.


Es fehlen ein paar Verse zwischen der Lesung von gestern und heute. Paulus hatte einen Wahrsagergeist aus einer Magd ausgetrieben und damit den Zorn ihres Herren auf sich gezogen, da er nun mit dem Geschäft der Wahrsagerei kein Geld mehr verdienen konnte.

Paulus und Silas gelten plötzlich als Unruhestifter, und schon werden den beiden auf offenem Markt die Kleider heruntergerissen. Die Rutenhiebe sausen, bis der Rücken blutig ist. Die Nacht verbringen sie in einem finsteren Gefängnisraum, die Füße in den Holzblock eingespannt.


Nicht schimpfen, sondern beten und loben.

Gott hatte das Missionswerk in Philippi gut in Gang gebracht, doch scheint alles plötzlich zu Ende zu sein. Aber um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder. Sie beklagten sich nicht über die Schläge und die ungerechte Behandlung. Was mögen die anderen Gefangenen gedacht haben, die sonst nur Stöhnen, Fluchen und Schimpfen kannten und die nun dem Beten und dem Loblied des Paulus und Silas zuhörten?


Wieder kann ich viel lernen.

Ich versuche mich heute nicht zu beklagen, wenn eine kleine Ungerechtigkeit meinen Seelenfrieden stört. Ich versuche heute nicht zu jammern, wenn all meine Mühen scheinbar im Sande versinkt. In der größten Not beteten Paulus und Silas mitten in der Nacht und sangen Loblieder. Dies ist ein gutes Gegenmittel gegen Trübsal und Mutlosigkeit.

Apg 17, 15.22 - 18, 1              Mittwoch, 6. Osterwoche       

In jenen Tagen brachten die Begleiter des Paulus ihn nach Athen. Mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, Paulus möglichst rasch nachzukommen, kehrten sie zurück. Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Athener, nach allem, was ich sehe, seid ihr besonders fromme Menschen. Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch. Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. Er lässt sich auch nicht von Menschen bedienen, als brauche er etwas: er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art. Da wir also von Gottes Art sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung. Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte. Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören. So ging Paulus aus ihrer Mitte weg. Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit, außerdem eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen. 1Hierauf verließ Paulus Athen und ging nach Korinth.


Die Lesung berichtet von einer denkwürdigen Stunde. Paulus kann offiziell auf einem Platz in Athen die Botschaft des Evangeliums darlegen. Paulus ist in Europa angekommen, aber es ist ein entartetes Europa, das alle möglichen Götter anbetet. Es ist ein Europa, in dem das Evangelium bestenfalls als aufsehenerregende Neuigkeit für einige Tage interessant sein kann, um dann rasch wieder einer anderen Sensation Platz zu machen.


Von Klugen und törichten Menschen

Die Zuhörer des Paulus waren bedeutende Lehrer der Philosophie, also Menschen, die nach dem Grund der Wahrheit suchten. Lukas schildert diese kurze Episode, um uns vor Augen zu führen, dass auch kluge und gebildete Menschen die Botschaft des Evangeliums zurückweisen können, denn wir erfahren, wie sie am Ende der Rede des Paulus über die Auferstehung Jesu spotteten


Paulus schreibt im Korintherbrief (1,26f): „Das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen.“ Und Jesus selbst sagte Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast (Mt 11,25).

Vergangenen Montag haben wir gelesen, wie die einfachen Frauen in Philippi das Evangelium angenommen haben. Heute lesen wir, dass die gebildeten Athener die Botschaft Jesu verspottet. Wir müssen heute sehr aufpassen, dass wir nicht „Athen“ gewinnen wollen und die „Frauen von Philippi“ vernachlässigen.


Paulus ging weg.

Wieder finden wir jene apostolische Haltung, auf die wir schon im Apostelgeschichte 13,46 stießen. Die Boten Jesu kennen das heiße Ringen um die Errettung verlorener Menschen, bis zum Einsatz des Lebens, aber sie kennen nicht ein "Nachlaufen", ein „Anbringen wollen“ des Evangeliums um jeden Preis. Sie wissen um die ganze Größe der Gabe, die sie bringen; wer sie nicht haben will, der soll und muss in den Tod laufen. (vgl.: Wuppertaler Studienbibel, Werner De Boor, Apostelgeschichte)


Auch von Jesus kennen wir ein solches Verhalten. Als die Menschen in Nazareth seine Botschaft nicht hören wollten, drehte sich Jesus einfach um, schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg nach Kafarnaum. Er kam danach niemals mehr in seine Heimatstadt Nazareth zurück.

Apg 18, 9-18               Freitag, 6. Osterwoche           

Als Paulus in Korinth war, sagte der Herr nachts in einer Vision zu ihm: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt. So blieb Paulus ein Jahr und sechs Monate und lehrte bei ihnen das Wort Gottes. Als aber Gallio Prokonsul von Achaia war, traten die Juden einmütig gegen Paulus auf, brachten ihn vor den Richterstuhl und sagten: Dieser verführt die Menschen zu einer Gottesverehrung, die gegen das Gesetz verstößt. Als Paulus etwas erwidern wollte, sagte Gallio zu den Juden: Läge hier ein Vergehen oder Verbrechen vor, ihr Juden, so würde ich eure Klage ordnungsgemäß behandeln. Streitet ihr jedoch über Lehre und Namen und euer Gesetz, dann seht selber zu! Darüber will ich nicht Richter sein. Und er wies sie vom Richterstuhl weg. Da ergriffen alle den Synagogenvorsteher Sosthenes und verprügelten ihn vor dem Richterstuhl. Gallio aber kümmerte sich nicht darum. Paulus blieb noch längere Zeit. Dann verabschiedete er sich von den Brüdern und segelte zusammen mit Priszilla und Aquila nach Syrien ab. In Kenchreä hatte er sich aufgrund eines Gelübdes den Kopf kahl scheren lassen


Eine wichtige Lektion.

Paulus soll also in Korinth bleiben, den Auftrag vom Herrn dazu erhält er nachts in einer Vision. Es ist nicht nur eine Vision, sondern auch eine tiefe Lektion, die Paulus in dieser Nacht von Gott erhält. Nicht er, Paulus, gewinnt die Menschen für den Herrn, sondern Jesus ist längst vor Paulus in Korinth gewesen und hat sich dort ein großes Volk erwählt.


Gut merken!

Wir Priester, aber auch alle, die verantwortlich in der Pfarrarbeit eingebunden sind, müssen sich dies gut merken. Nicht wir gewinnen durch unseren Einsatz dem Herrn ein Volk (so denken wir es uns gern in unserer angeborenen Ichhaftigkeit aus), sondern Jesus selbst ruft die Menschen zu einer neuen Gemeinschaft zusammen. Die Einwohner von Korinth ahnen selber nichts davon, aber der Blick Jesu ist schon auf sie gerichtet.


Nur Mut!

In dieser Zuversicht darf jeder Christ, nicht nur wir Priester, wenn wir predigen, vor den Leuten stehen. Wir müssen uns nur trauen, mit Freimut von Jesus als dem Gekreuzigten und Auferstandenen zu sprechen. Jesus sagte zu Paulus in Vers 10: „Ich bin mit dir“. Diese Zusage gilt auch uns heutigen Christen.



Apg 18, 23-28 Samstag, 6. Osterwoche         

Nachdem Paulus einige Zeit in Antiochia in Syrien geblieben war, zog er weiter, durchwanderte zuerst das galatische Land, dann Phrygien, und stärkte alle Jünger. Ein Jude namens Apollos kam nach Ephesus. Er stammte aus Alexandria, war redekundig und in der Schrift bewandert. Er war unterwiesen im Weg des Herrn. Er sprach mit glühendem Geist und trug die Lehre von Jesus genau vor; doch kannte er nur die Taufe des Johannes. Er begann, offen in der Synagoge zu sprechen. Priszilla und Aquila hörten ihn, nahmen ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer dar. Als er nach Achaia gehen wollte, ermunterten ihn die Brüder dazu und schrieben den Jüngern, sie möchten ihn freundlich aufnehmen. Nach seiner Ankunft wurde er den Gläubigen durch die Gnade eine große Hilfe. Denn mit Nachdruck widerlegte er die Juden, indem er öffentlich aus der Schrift nachwies, dass Jesus der Messias sei.


Vers 24.

Die heutige Lesung bildet den Auftakt zur dritten Missionsreise des heiligen Paulus. Ein neuer Name taucht in der Apostelgeschichte auf, Apollos, von dem wir nicht wissen, wann und wo er Christ geworden ist, aber er brennt für Jesus und ist bereit, das Evangelium zu leben und zu verkünden. Paulus nimmt ihn an und gewinnt durch diesen Fremden eine große Hilfe für seine Missionsarbeit.


Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir in unseren Gemeinden so auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unserer Gruppen fixiert sind, dass wir Leute, die von außerhalb dazukommen, oft nur schwer akzeptieren. Wir wollen es so machen, wie wir es schon immer gemacht haben und bleiben darum eher untereinander, als dass wir andere Menschen mit ihren Ideen und ihren Vorstellungen mit in die Verantwortung hineinnehmen.


Vers 28.

Der „Neue“ war in der Lage, aus dem Alten Testament heraus nachzuweisen, dass Jesus der Messias ist.

Ich käme im Moment in eine große Verlegenheit, wenn ich aus dem Stand heraus Schriftstellern aus dem Alten Testament nennen sollte, die auf den Messias Jesus hinweisen. Könnten sie das? 

Montag, 7. Osterwoche Apg 19, 1-8


Während Apollos sich in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus das Hochland und kam nach Ephesus hinab. Er traf einige Jünger und fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. Da fragte er: Mit welcher Taufe seid ihr denn getauft worden? Sie antworteten: Mit der Taufe des Johannes. Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen. Paulus legte ihnen die Hände auf, und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren im Ganzen ungefähr zwölf Männer. Er ging in die Synagoge und lehrte drei Monate lang freimütig und suchte sie vom Reich Gottes zu überzeugen.


Schon zum zweiten Mal kommt Paulus nun nach Ephesus. Er begegnet einigen Jüngern, merkt jedoch rasch, dass es mit ihrem Christentum nicht stimmt. Es fehlen ihnen die Merkmale geistlichen Lebens. Die Männer sind wohl zum Glauben an Jesus gekommen, aber doch wird ein tiefer Mangel dieses Glaubens deutlich. Die Jünger kennen Jesus vom Hörensagen, haben selber aber noch nie die Macht und die Kraft des Auferstandenen in ihrem eigenen Leben erfahren.


Paulus stellt ihnen darum eine klare Frage: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen?


Wir treffen auch in unseren Tagen auf viele Christen, die „Glauben an Jesus“ haben. Man darf ihren Glauben anerkennen, muss aber dennoch feststellen, dass es ein ganz unzureichender Glaube ist, weil er Jesus noch nicht als etwas ganz Persönliches erfahren hat.

Jemand hat von den „angetippten Christen“ gesprochen, die einen gewissen Gefallen an religiösen Dingen in ihrem Herzen tragen, die aber die mächtige Wirklichkeit des Auferstandenen in ihrem Leben noch nicht kennengelernt haben.


Der Heilige Geist.

Paulus legte ihnen die Hände auf und betete für sie. Sofort wird deutlich, dass ein tieferes, inneres Leben in sie eingezogen ist.

Lieber Leser, liebe Leserin.

Haben Sie schon den heiligen Geist empfangen?

Pfingsten.

Ich freue mich auf das kommende Pfingsten fest und möchte mein Herz ganz für den Heiligen Geist öffnen.

kommende Pfingsten fest und möchte mein Herz ganz für den Heiligen Geist öffnen.

In Arbeit

Apg 20, 28-38 Mittwoch, 7. Osterwoche       

In jenen Tagen sagte Paulus zu den Ältesten der Gemeinde von Ephesus: Gebt acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat. Ich weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen. Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen. Seid also wachsam, und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, unter Tränen jeden Einzelnen zu ermahnen. Und jetzt vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen und das Erbe in der Gemeinschaft der Geheiligten zu verleihen. Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt; ihr wisst selbst, dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben. In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen. Nach diesen Worten kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Und alle brachen in lautes Weinen aus, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn; am meisten schmerzte sie sein Wort, sie würden ihn nicht mehr von Angesicht sehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.



Damals

Die heutige Lesung schließt unmittelbar an den gestrigen Schrifttext an. Paulus wendet seinen Blick in die Zukunft und er erkennt mit klarem Blick die Gefahren, die auf die noch junge christliche Gemeinde zukommen. Nun fürchtet Paulus nicht eine Verfolgung der christlichen Gemeinden durch jüdische Fanatiker, sondern er sieht voraus, dass aus den eigenen Reihen Männer wie reißende Wölfe versuchen werden, die Gemeinde durch falsche Lehren zu teilen. Der Feind, der eigentliche „Wolf“, der hinter den Wölfen steht, hat es zuerst auf die Ältesten der Gemeinden abgesehen.


Darum sollen sie in besonderer Weise auf sich achtgeben. Gehen sie in die Irre, dann reisen sie auch die Herde, die ihnen anvertraut ist, mit in den Abgrund.


Heute

Wer aufmerksam die Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland verfolgt, bemerkt sehr schnell, dass die Ältesten, die Bischöfe, aber auch die Priester und alle die Verantwortung übernommen haben, nicht mehr eine einzige Herde bilden, sondern sich in viele Lager aufgespalten haben. Die reisenden Wölfe haben bereits viel Unheil und Schaden angerichtet. Aber alles Schimpfen und Kritisieren hilft nicht, sondern fördert nur noch größere Zerwürfnisse.


Vers 32

Paulus vertraute die Ältesten und die Gemeinden „Gott und dem Wort seiner Gnade an“. Dies scheint mir der beste Weg auch in unserer aufgeklärten Zeit zu sein. Ich möchte die Bischöfe meiner Diözese, die Mitarbeiter im Ordinariat und in den Verbänden, meine Mitbrüder im priesterlichen Amt und alle, die Verantwortung in der Kirchengemeinde Biet übernommen haben „Gott und dem Wort seiner Gnade anvertrauen“, das die Kraft hat, aufzubauen.


Wölfe zerstören, aber „Gott und das Wort seiner Gnade“ baut auf.

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Apg 23, 6-11   Donnerstag, 7. Osterwoche    

In jenen Tagen als der römische Oberst genau wissen wollte, was die Juden Paulus vorwarfen, ließ er ihn aus dem Gefängnis holen und befahl, die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen. Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht. Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus, und die Versammlung spaltete sich. Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel noch Geister, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu all dem. Es erhob sich ein lautes Geschrei, und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen. Als der Streit heftiger wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen. In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.


Einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf.

Die Gemüter erhitzen sich an den alten Streitfragen; aber immerhin: einige der Schriftgelehrten vom pharisäischen Teil zeigen Sympathie für Paulus. Die Positionen waren zwischen den streitenden Gruppen längst bekannt und manifestiert, aber trotzdem werden einige plötzlich positiv neugierig. Warum der plötzliche Sinneswandel?

Ich stelle mir vor, wie in diesem ganzen Tumult nicht das, was Paulus sagte, eine Sinnesänderung bei einigen bewirkte, sondern dass die Art und Weise, wie er es sagte, seine Gegner zum Nachdenken brachte.

Sie müssen ihm angemerkt haben, dass sein Glaube an die Auferstehung kein aufgesetzter oder lediglich angelernter Glaube war, sondern ein persönlich erfahrener Glaube. Ich stelle mir vor, dass Paulus in diesem Moment, als seine Gegner ihn anschreien und anbrüllen. Ruhig und gelassen vor ihnen steht und mit einer inneren Sicherheit einfach das sagt, was der Herr ihm aufgetragen hat.


Paulus hat später aus Rom von seinem Prozess an Timotheus geschrieben: Bei meiner ersten Verteidigung … stand mir der Herr zur Seite und gab mir Kraft. (1Tim 4,17)


Für heute.

Paulus sagte in der heutigen Lesung nur einen einzigen Satz. Es kommt nicht darauf an, viele Sätze zu produzieren, sondern die richtigen Worte zu sagen. Manchmal geht es in unseren kirchlichen Sitzungen auch sehr kontrovers zu. Ich nehme mir vor, in diesen Momenten so lange zu schweigen, bis der Herr mir ein Wort auf die Zunge legt. Dann muss ich nur noch den Mut auf-bringen, um mich zu Wort zu melden und diese Worte zu sagen.


Hab Mut!

Was der Herr am Ende der Lesung zu Paulus sagt, das sagte auch zu mir und zu dir. Hab Mut Zeugnis für meine Sache abzulegen.

In Arbeit

Apg 25, 13-21             Freitag, 7. Osterwoche           

In jenen Tagen trafen König Agrippa und Berenike in Cäsarea ein, um Festus ihre Aufwartung zu machen. Sie blieben mehrere Tage dort. Da trug Festus dem König den Fall des Paulus vor und sagte: Von Felix ist ein Mann als Gefangener zurückgelassen worden, gegen den die Hohenpriester und die Ältesten der Juden, als ich in Jerusalem war, vorstellig wurden. Sie forderten seine Verurteilung, ich aber erwiderte ihnen, es sei bei den Römern nicht üblich, einen Menschen auszuliefern, bevor nicht der Angeklagte den Anklägern gegenübergestellt sei und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen. Als sie dann zusammen hierher kamen, setzte ich mich gleich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. Bei der Gegenüberstellung brachten die Kläger keine Anklage wegen solcher Verbrechen vor, die ich vermutet hatte; sie führten nur einige Streitfragen gegen ihn ins Feld, die ihre Religion und einen gewissen Jesus betreffen, der gestorben ist, von dem Paulus aber behauptet, er lebe. Da ich mich auf die Untersuchung dieser Dinge nicht verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem gehen wolle, um sich dort deswegen richten zu lassen. Paulus jedoch legte Berufung ein; er wollte bis zur Entscheidung der kaiserlichen Majestät in Haft bleiben. Daher gab ich Befehl, ihn in Haft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.


Da König Agrippa (der Urenkel von Herodes, dem Großen) ein paar Tage in der Stadt blieb, hatte der Statthalter Festus Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Festus war in einer gewissen Verlegenheit, denn er fand keine verurteilungswürdigen Verbrechen an Paulus.


Der Statthalter Festus hat mit einer einfachen Sachlichkeit eines Weltmenschen genau den springenden Punkt des Christentums erfasst. Er kann es nur so primitiv ausdrücken. Aber gerade so kennzeichnet er das Evangelium des Paulus ganz richtig. Bis heute geht es immer wieder um diesen Jesus, der starb und darum für die Welt erledigt ist und von dem die Christen behaupten, er lebe. (Wuppertaler Studienbibel, Werner De Boor, Apostelgeschichte)


Du bist von Sinnen, Paulus!

Leider fehlt in der Leseordnung der Eucharistiefeier das folgende Gespräch mit König Agrippa. König Agrippa möchte die christliche Lehre aus dem Mund des Paulus selbst hören und lies ihn darum vorführen. Paulus hielt eine relativ lange Rede, welcher alle Anwesenden zunächst geduldig zuhörten. Als Paulus jedoch auf die Auferstehung Jesu zu sprechen kam, rief Festus, der bei diesem Treffen auch dabei war, laut: Du bist von Sinnen, Paulus! Das viele Schriftstudium treibt dich zum Wahnsinn. (Apg 26, 23+24).


Ich bin auch von Sinnen!

Nach der Meinung von Statthalter Fiskus bin ich auch von Sinnen, denn auch ich glaube an die Auferstehung Jesu.


In Arbeit

In Arbeit

Apg 28, 16-20.30-31    Samstag, 7. Osterwoche         

Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn bewachte. Drei Tage später rief er die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie versammelt waren, sagte er zu ihnen: Brüder, obwohl ich mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden. Diese haben mich verhört und wollten mich freilassen, da nichts gegen mich vorlag, worauf der Tod steht. Weil aber die Juden Einspruch erhoben, war ich gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen. Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, euch sehen und sprechen zu dürfen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln. Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen. Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor.


Nach unserer Ankunft in Rom.

Jerusalem, Türkei, Griechenland und nun ist Paulus also in Rom angekommen. Welche Menschen sind in den Jahrhunderten in Rom eingezogen: Feldherren, Kaiser, Kaufleute, Dichter, Philosophen. Den Einzug eines jüdischen Gefangenen in militärischer Begleitung wird niemand beachtet haben. Doch ist dieser Gefangene einer, der die Welt tiefer und nachhaltiger beeinflusst hat als all die Träger glänzender Namen, denen das römische Volk bei ihrem Einzug zujubelte.


Zwei Jahre hindurch, mit allem Freimut die Lehre über Jesus verkündet.

Das ist nun das Letzte, was wir in der Apostelgeschichte von Paulus lesen. Noch als Gefangener hat er mit Freimut in Rom das Evangelium verkündet. Wie ein Testament steht dieser Schlusssatz am Ende der Apostelgeschichte. Ich empfinde diesen Schlusssatz gleichzeitig aber auch als einen Auftrag für uns heutige Menschen.


Für heute

Paulus hat das Evangelium mit Freimut verkündet, und nun sind wir aufgefordert, mit dieser wunderbaren Botschaft vom auferstandenen Herrn Jesus nicht hinter dem Berg zu halten, sondern sie mit Freimut an jene weiterzugeben, die sie noch nicht kennen.



Priester

Christus selbst ist im geweihten Priester in seiner Kirche zugegen als Haupt seines Leibes, Die Kirche sagt, daß der Priester kraft des Weihesakramentes „in der Person Christi des Hauptes" [in persona Christi capitis handelt.

Es ist nicht der Priester, der die Wandlung vollzieht, es ist Christus

Es ist nicht der Priester, der von Sünden losspricht, es ist Christus.


Der Heilige Pfarrer von Ars sagt:

Wenn man die Religion zerstören will, greift man zuerst den Priester an. Denn wo es keinen Priester mehr gibt, gibt es kein heiliges Opfer mehr, und wo es kein heiliges Opfer mehr gibt, stirbt die Religion.

Der Priester soll vor allem ein Mann des Gebetes sein.

Welch ein Unheil: ein Priester ohne Innenleben! ... Aber dazu gehört Ruhe, Schweigen, Einsamkeit.

O, was ist es doch Großes um einen Priester! Erst im Himmel wird man ganz verstehen, was ein Priester ist.

Das Priestertum offenbart uns die Liebe des Herzens Jesu.

Das Priestertum ist die Herzensliebe Christi.

Wenn ihr einen Priester seht, denkt an unsern Herrn Jesus Christus!


Der schönste Beruf

Priester zu sein ist der schönste Beruf der Welt.


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