1 Joh 1, 1-4 27. Dezember: Hl. Johannes
Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben vom Wort des Lebens – das Leben ist erschienen und wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns erschienen ist –, was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Dies schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen ist.
Der Beginn des Johannesbriefes hat keine Einleitung, Johannes kommt sofort zur Sache.
Was von Anfang an war.
Ich vermute, dass Johannes nicht den Anfang der Welt meint (Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde), sondern dass er grundsätzlich spricht. Er meint nicht einen zeitlichen Anfang, sondern das Grundlegende und das Wesentliche, etwas, das bei jeder Handlung immer am Anfang sein sollte - das Wort des Lebens. Das Wort des Lebens, die Heilige Schrift müssen wir kennen.
Gesehen, angefasst, gehört
Man spürt es richtig, wenn man diese Zeilen liest: Johannes hat Jesus erfahren. Er hat ihn gesehen, angefasst, gehört und es drängt ihn Zeugnis zu geben von Jesus, dessen Freund er ist.
Wir
Was WIR gesehen und gehört haben. Johannes geht es um die Gemeinschaft. Er ist nicht alleine. Er könnte auch schreiben: Was ICH gesehen und gehört habe. Aber es ist ihm wichtig, die Gemeinschaft zu betonen. Es geht nicht um seine Person. Es tut mir irgendwie weh, wenn Menschen am Sonntag nicht die Gemeinschaft derjenigen suchen, die die Eucharistie feiern, sondern eigene Wortgottesdienste anbieten. Wir leben in einer Seelsorgeeinheit, aber das Wort "Einheit" bleibt eine leere Hülse, solange jeder sein eigenes Ding macht.
Gemeinschaft und Freude
Ist für uns moderne Menschen die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn und die Gemeinschaft mit dem Bruder und der Schwester aus der Nachbargemeinde auch ein Grund zur großen Freude?
1 Joh 1, 5-2,2 28. Dezember: Unschuldige Kinder
Das ist die Botschaft, die wir von Jesus Christus gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben und doch in der Finsternis wandeln, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.
Wie oft habe ich schon gehört, dass Menschen sagen: Ich habe keine Sünde. Aber die Lesung heute ist glasklar:
• Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre.
• Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner.
Die Lesung heute ist also ganz klar, da gibt es nichts zu deuteln.
Experiment
Wer keine Sünde in seinem Leben findet, dem rate ich zu folgendem Gedankenexperiment.
Man stelle sich vor, dass auf der eigenen Stirn ein kleiner Monitor angebracht wird, auf dem alle Gedanken, die man je gedacht hat, die man gerade denkt oder noch denken wird, sichtbar sind für alle anderen Menschen. Jeder könnte meine Gedanken sehen.
Jeder könnte alle Orte erkennen, an denen ich schon gewesen bin und in einem Programmheft wäre alles sichtbar, was ich je im Fernseher oder im Internet angesehenen habe.
Für alle, die keine Sünde haben, dürfte dies kein Problem darstellen, denn alle Gedanken, Taten und Blicke waren dann ja rein und edel.
Wer aber ein flaues Gefühl bekommt bei der Vorstellung, dass alle anderen sehen könnten, was er je gedacht, gesagt oder getan hat, sollte darüber nachdenken, ob sich nicht doch eine Sünde klammheimlich und ganz unbemerkt in das eigene Leben eingeschlichen hat.
Alles, von dem ich den Eindruck habe, dass es besser wäre, wenn es die anderen nicht sehen sollten, könnte eine Sünde sein. Denken Sie einmal nach
1 Joh 2, 3-11 29. Dezember, 5. Tag Weihnachtsoktav
Wenn wir die Gebote Jesu Christi halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm. Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir erkennen daran, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat. Liebe Brüder, ich schreibe euch kein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, etwas, das in ihm und in euch verwirklicht ist; denn die Finsternis geht vorüber, und schon leuchtet das wahre Licht. Wer sagt, er sei im Licht, aber seinen Bruder hasst, ist noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht; da gibt es für ihn kein Straucheln. Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht.
Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm.
Nichts an diesem Bibelvers ist schwierig zu verstehen.
Das Hauptgebot ist die Liebe! Jeder mittelmäßige Christ kann auf Anhieb sagen, dass das Hauptgebot das Gebot der Liebe ist. Aber eine andere Sache ist es, dieses Gebot auch zu leben.
Wir können nicht in Christus bleiben und dennoch schlecht über den Bruder und die Schwester reden. Solange wir nicht die Menschen, denen wir heute begegnen, mit dem Blick und einer Haltung der Liebe begegnen, dürfen wir nicht sagen, dass wir gute Christen sind oder dass wir in Christus leben.
Ich kann auch Menschen, die ich nicht besonders mag, freundlich grüßen.
Menschen, die andere Meinungen haben, muss ich nicht gedanklich auf den Mond schießen.
Bevor ich eine Beleidigung erwidere, kann ich auch schweigen.
….
Sie finden sicher noch andere Beispiele.
Ich nehme mir für heute vor, alle negativen Gedanken aus meinem Hirn zu verbannen und nur den guten Gedanken Raum zu geben.
1 Joh 2, 12-17 30. Dezember 6. Tag Weihnachtsoktav
Ich schreibe euch, ihr Kinder, dass euch durch den Namen Jesu die Sünden vergeben sind. Ich schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr den Bösen besiegt habt. Ich schreibe euch, ihr Kinder, dass ihr den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr stark seid, dass das Wort Gottes in euch bleibt und dass ihr den Bösen besiegt habt. Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.
Ich schreibe euch ihr Kinder, dass euch durch den Namen Jesu die Sünden vergeben sind.
Johannes meint sicher nicht nur die kleinen Kindlein, sondern die ganze Gemeinde. Johannes ist vielleicht schon in hohem Alter und gibt den Worten so einen väterlichen Klang.
Vor Weihnachten war ich Beichten. Es tat mir sehr gut, als ich die Absolutionsworte des Beichtvaters hörte: „ … Ich spreche dich los von deinen Sünden im NAMEN des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Aber wir müssen den Unterschied beachten. Der Priester spricht, wenn er die Sakramente spendet, nicht nur im Namen Jesu, es ist, als ob Christus selber diese Worte spricht. Der Priester spricht diese Worte in Persona Christi, darum kann er auch sagen: ICH spreche dich los … Christus spricht mich los. Christus wandelt, Christus tauft …
Warum nur zögere ich manchmal zur Beichte zu gehen? Warum schiebe ich alle möglichen Gründe vor anstatt das Sakrament der Vergebung schnell und gerne zu suchen. Warum „vergesse“ ich so oft regelmäßig zu Beichten? Also: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Gleich im Januar wird ein neuer Termin für eine Beichte vereinbart.
1 Joh 2, 18-21 31. Dezember 7. Tag Weihnachtsoktav
Meine Kinder, es ist die letzte Stunde. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt, und jetzt sind viele Antichriste gekommen. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben. Es sollte aber offenbar werden, dass sie alle nicht zu uns gehörten. Ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und ihr alle wisst es. Ich schreibe euch nicht, dass ihr die Wahrheit nicht wisst, sondern ich schreibe euch, dass ihr sie wisst und dass keine Lüge von der Wahrheit stammt.
Der Antichrist kommt.
Der Antichrist ist mehr als nur ein „falscher Prophet“ oder jemand, der sich selbst für den Messias hält. Er ist der direkte Widersacher des Christus, der ANTI-Christus. Es ist der, der Gott beseitigen möchte und sich selbst an die Stelle Gottes setzen möchte. Der Antichrist möchte die Welt von Gott losreißen.
Nur Johannes benutzt in seinen Briefen den Begriff des Antichristen
- 1Joh 2,18 Meine Kinder, die letzte Stunde ist da. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt, und jetzt sind viele Antichriste aufgetreten.
Daran erkennen wir, dass die letzte Stunde da ist. - 1Joh 2,22 Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet
- 1Joh 4,3 und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt.
- 2Joh 1,7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht den im Fleisch gekommenen Jesus Christus bekennen. Das ist der Verführer und der Antichrist.
Es ist nicht besonders schwer, sich vorzustellen, wer der Antichrist ist. Es ist Satan, der Teufel, der Durcheinanderbringer, welcher sich zahlreicher Personen in der Geschichte bedient hat und sich noch bedienen wird.
Was möchte der Antichrist und jene, die sich von ihm verführen lassen oder bewusst in seinen Dienst stellen?
Er zerstört die Kirche von innen heraus, indem er durch Irrlehre, Lüge und Täuschung Gemeinden spaltet und die Einheit zerstört.
Der Antichrist zerstört aber auch die ganze Welt, indem er ganze Kulturen zerstört, Werteordnungen verändert, Kriege fördert und Misstrauen zwischen den Völkern sät. Er ist ein Lügner, ein Verleugner, ein Täuscher und ein Verführer. Er belügt die Menschen, wo immer er hierzu die Möglichkeit hat.
Für mich steht es außer Frage, dass in unserer Zeit viele Menschen sich in den Dienst des „großen“ Antichristen gestellt haben und als „kleine“ Antichristen Kirche und Welt zerstören möchten.
1 Joh 2, 22-28 2. Januar
Liebe Brüder! Wer ist der Lügner - wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet. Wer leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass er der Sohn ist, hat auch den Vater. Für euch gilt: Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben; wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt ihr im Sohn und im Vater. Und seine Verheißung an uns ist das ewige Leben. Dies habe ich euch über die geschrieben, die euch in die Irre führen. Für euch aber gilt: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr braucht euch von niemand belehren zu lassen. Alles, was seine Salbung euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Bleibt in ihm, wie es euch seine Salbung gelehrt hat. Und jetzt, meine Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er erscheint, die Zuversicht haben und bei seinem Kommen nicht zu unserer Schande von ihm gerichtet werden.
Welche Salbung meint Johannes hier?
Eine erste Antwort finden wir in dem bekannten Lied: „Komm Schöpfer Geist kehr bei uns ein.“ In der zweiten Strophe singen wir: „Der du der Tröster wirst genannt, vom höchsten Gott ein Gnadenpfand, du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut, der Seele Salbung, höchstes Gut.“
Die Salbung durch den Hl. Geist bedeutet eine Erfahrung Gottes zu machen. Dies drückt sich einmal aus in Milde, Ruhe, Frieden, Freundlichkeit, Frömmigkeit.
Ein andermal dagegen in Autorität, Kraft, Macht je nach den Umständen, dem Charakter eines jeden und auch nach dem Amt, das einer bekleidet. Das lebendige Beispiel dafür ist Jesus, der vom Geist bewegt, sich als mild und demütig von Herzen zeigt, aber wenn es nötig ist, auch voller übernatürlicher Autorität.
Sobald man die Salbung zu erklären versucht, gerät man in Verlegenheit, aber vielleicht erahnen sie die Bedeu-tung der Worte, die sie hören.
Wenn Sie die Salbung erfahren haben, dann brauchen sie keine Worte mehr, dann werden sie wissen.
Gelegentlich, das darf ich aus eigener Erfahrung sagen, erlebt man geradezu physisch das Herabkommen der Salbung auf sich selbst. Eine gewisse Ergriffenheit, Klarheit und Sicherheit überkommt plötzlich die Seele. Jegli-che Nervosität, jegliche Angst verschwindet. Man erfährt etwas von der Ruhe und Autorität Gottes selbst.
Eine Hilfe kann sein, sich immer wieder zu sagen: Salbe mich Heiliger Geist.
Bevor sie ein Gebet beginnen, sollte dieser Satz nicht fehlen: Salbe mich Heiliger Geist.
Kommen Sie einmal 10 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes in die Kirche. Und sagen Sie sich in diesen 10 Minuten immer wieder: Salbe mich, Heiliger Geist. Bitte komm und salbe mich. Ich verspreche
Ihnen, dass Sie tiefer das Geheimnis hineinkommen werden, das wir feiern.
• Sagen Sie: Salbe mich Heiliger Geist, …
• rechnen sie auch damit, dass er kommt.
• öffnen Sie ihm die Tür in ihren Herzen.
• Freuen sie sich, wenn er da ist.
Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass etwas geschieht. Probieren Sie es aus. Gott ist eine Wirklichkeit und Wirklichkeiten kann man ausprobieren.
1 Joh 3, 1- 6 3. Januar
Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist. Jeder, der die Sünde tut, handelt gesetzwidrig; denn Sünde ist Gesetzwidrigkeit. Ihr wisst, dass er erschienen ist, um die Sünde wegzunehmen, und er selbst ist ohne Sünde. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen und ihn nicht erkannt.
Das ist ein gigantisches Versprechen. Wir werden, ich werde Jesus sehen, wie er ist! Was mir hier als Zukunft meines Lebens gezeigt wird, ist unfassbar groß und schön. Ich werde IHN sehen! Ich werde IHM ähnlich sein!
Wie er ist.
Jeden Tag sehe ich Jesus im Sakrament der Eucharistie. In meiner Wohnung hängen Kreuze und Bilder von Jesus, aber einmal darf ich IHN sehen, so wie er ist und ich darf dann in seiner unmittelbaren Gegenwart leben. Nichts und niemand wird mich dann von seiner Gegenwart ablenken. Die verführerischen Einflüsse der Welt werden keine Kraft mehr haben, es zählt dann nur noch Jesus.
IHM ähnlich sein
Ich werde ihm ähnlich sein! Ich kann ihm nur ähnlich sein, denn ich bleibe ein Geschöpf, ich bleibe auch im Himmel derjenige, der ich bin. Aber ich darf dann das Bild Gottes ganz widerstrahlen und kein Schatten der Sünde wird dann diesen Glanz verdunkeln.
Werner de Boor schreibt in seinem Kommentar zu den Johannesbriefen: „Müssen wir uns nicht ganz darauf freuen? Ohne Hoffnung kann niemand leben. Aber alle irdischen Hoffnungen, so sehr sie uns eine Zeitlang erre-gen und erfüllen können, sind doch Todgeburten. Wir haben eine lebendige Hoffnung… Diese Hoffnung kann nicht trügen, weil der, auf den wir sie gründen, nicht trügt. Sie endet nicht im Tod, weil er, auf den wir hoffen, der Todesüberwinder, der Auferstandene ist."
1Joh 3, 7-10 4. Januar
Meine Kinder, lasst euch von niemand in die Irre führen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie Er gerecht ist. Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören. Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt. Daran kann man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennen: Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott.
Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde. Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel
Was für eine Aussage aus dem Mund des Johannes! Ich denke, dass Johannes alles tun möchte, um die Sünde zu verharmlosen.
Jeder, der einigermaßen ein guter Christ sein möchte, muss vor diesen Versen erschrecken, denn manchmal wer-den wir nicht nur von einer Sünde „überrollt“, sondern üben sie auch bewusst aus. Aber dann unterliegen wir nicht nur einer augenblicklichen Versuchung, sondern folgen bewusst den Verlockungen des Teufels. Das sollte jeder bedenken, der die Sünde auf die leichte Schulter nimmt.
Jeder, der seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott
Ich kann nicht alle Menschen lieben, einige sehe ich lieber von „hinten“ und bin erleichtert, wenn ich ihnen aus dem Weg gehen kann (Da ich vermute, dass es dem Leser dieser Zeilen genauso geht wie mir, schäme ich mich nicht, meine Unvollkommenheit so deutlich hier dem Blog vor aller Öffentlichkeit zuzugeben)
Johannes sagt diese Sätze der gläubigen Gemeinde. Er sagt nicht: Hier in der Christengemeinde sind die Kinder Gottes und draußen in der Welt sind die Kinder des Teufels. Johannes schreibt diese Verse an Menschen, die sich für gute Christen halten.
Es geht um die Liebe zum Bruder und zur Schwester.
Es geht nicht darum, dass ich höchste positive Gefühle allen Mitmenschen gegenüber im Herzen trage, sondern dass ich herzlich und fröhlich den Anderen begegne - oder es wenigstens versuche.
1 Joh 3, 11-21 5. Januar
Das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Wir sollen einander lieben und nicht wie Kain handeln, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder erschlug. Warum hat er ihn erschlagen? Weil seine Taten böse, die Taten seines Bruders aber gerecht waren. Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst. Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben. Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben? Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen. Denn wenn das Herz uns auch verurteilt - Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles. Liebe Brüder, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht.
Kain, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder erschlug.
Warum nur erschlug der Bruder den Bruder?
Abel hat Kain nichts zuleide getan. Er hat keine schlimmen Worte zu ihm gesagt, er hat Kain nicht betrogen oder über ihn gelästert. Es lockte auch kein äußerer Gewinn oder Vorteil zur Tötung des Bruders. Trotzdem tötete er ihn!
Warum hat Kain den Abel erschlagen?
Die Lesung sagt: Weil seine Taten böse waren. Es liegt also nicht am Opfer Kains, auf welches Gott nach dem Bericht von Gen 4, 1-6 nicht schaute, sondern an der inneren Einstellung des Kain. Gott konnte das Opfer des Kain nicht annehmen, weil seine Taten böse waren. Gott konnte das Opfer des Kain nicht annehmen, weil er seinen Bruder hasste. Kain hätte das wertvollste Opfer bringen können, aber der Hass in seinem Herzen machte jedes Opfer zur Farce.
Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder.
Hass entsteht nicht von einer Sekunde auf die andere. Zunächst nistet sich eine kleine Abneigung gegen den Bruder und die Schwester in den Gedanken ein. Hege und pflege ich die Gedanken, dann wachsen und gedeihen sie, treiben tiefe Wurzeln und am Ende können wir den Anblick des Bruders oder der Schwester nicht mehr ertragen und wollen ihn/sie lieber auf den Mond schießen. Aber auch das ist Mord, auch wenn wir äußerlich keine Hand gegen den Nächsten erheben.
Chinesisches Sprichwort
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
1 Joh 3, 22 - 4, 6 7. Januar
Liebe Brüder! Alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat. Liebe Brüder, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen. Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, Jesus Christus sei im Fleisch gekommen, ist aus Gott. Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt. Ihr aber, meine Kinder, seid aus Gott und habt sie besiegt; denn Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist. Sie sind aus der Welt; deshalb sprechen sie, wie die Welt spricht, und die Welt hört auf sie. Wir aber sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.
Traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind.
Wie kann man prüfen ob die Geister aus Gott sind oder nicht? In einem der Klöster die ich in der Vergangenheit besucht habe lag auf meinem Nachtisch ein Buch in dem ich folgende Unterscheidungskriterien gefunden habe
DER GEIST GOTTES
• Verstößt nie gegen die Liebe. Macht uns bereit zu uneigennütziger Liebe.
• Schenkt innere Ruhe, Kraft und Sicherheit.
• Erscheint nie forsch, fordernd oder ungeduldig.
• Setzt uns nicht unter Druck.
• Gebraucht nie Angst, Furcht oder Drohung.
• Strahlt Ruhe, Kraft und Sicherheit aus.
• Führt einen geraden, einsichtigen Weg.
• Entscheidet nie sprunghaft.
• Gibt wichtige Anweisungen auch ein zweites Mal, wenn ich ihn darum bitte.
• Lässt uns in Freiheit echte Kinder Gottes sein.
• Handelt nie gegen die göttlichen Gesetze.
• Lässt reifen und wachsen.
• Lässt uns Zeit.
• Bittet, regt an, führt zum gefestigten Nachdenken.
• Gibt uns Anstöße zum Tätigwerden.
• Weckt auf, wenn wir trödeln oder bummeln wollen.
• Macht uns hellhörig für jede Sünde.
• Zeigt uns unsere Fehler und Schwächen so, dass wir uns gern ändern wollen.
• Schenkt uns neuen Mut und neue Hoffnung.
• Weist uns zärtlich und liebevoll auf Ungerechtigkeiten, Unkorrektheiten, Unwahrhaftigkeiten und Lieblosigkeiten hin.
• Führt uns zu Jesus hin, nie von ihm weg.
• Erweckt echte Demut, das heißt: Mut zum Dienen an den Menschen. Mut zum Dienen für Jesus.
• Will keine außergewöhnlichen Leistungen, sondern vor allem Frieden, Liebe und Vertrauen.
• Führt zum Handeln aus Liebe zu Jesus.
• Führt zur Vergebung und Versöhnung. Zeigt den Weg zur Befreiung aus Sünde und Schuld.
• Führt zur Versöhnung mit Gott in der Beichte.
• Macht feinfühlig für die Sorge der anderen. Führt zum Wesentlichen
DIE GEISTER DER VERWIRRUNG
• Führen zu Hass, Neid, Eifersucht und Streit. Fördern Rechthaberei und Besserwisserei.
• Verstoßen gegen die christliche Liebe
• Schaffen ein schlechtes, beunruhigendes Gewissen.
• Treten bewusst und fordernd auf.
• Erwecken einen falschen Leistungsdruck.
• Drohen Strafen und Versäumnisse an.
• Stellen Forderungen, die Unruhe, Unsicherheit oder Mutlosigkeit erzeugen.
• Wählen oft verworrene Zick-Zack-Wege.
• Ändern sehr oft ihre Meinung.
• Wollen Übereifer und damit Überforderung erzeugen.
• Suchen nicht die Einheit mit den Brüdern und Schwestern der Nachbargemeinde, sondern bleiben unter sich.
• Lähmen unser Handeln. Führen zu Passivität.
• Verharmlosen wichtige Aufgaben.
• Halten uns ab von notwendiger Mitarbeit.
• Machen uns rechthaberisch, lieblos, verbittert.
• Stellen unsere Fehler und Schwächen in ein so trübes Licht, dass wir hoffnungslos und passiv werden.
• Stellen unsere Fehler und Sünden als schlimme Vergehen hin, die nie mehr gutzumachen sind.
• Lassen uns unnütz und hilflos erscheinen.
• Erzeugen Angst und Furcht.
• Bewirken Hilflosigkeit, Ratlosigkeit und Verzweiflung.
• Führen uns von Jesus weg.
• Fordern außergewöhnliche Bußleis¬tungen, besondere Gebete.
• Weisen auf „unsere Rechte" hin.
• Führen zu Trotzköpfigkeit und Starrsinn.
• Zeigen uns, dass „auch wir" ein Mensch sind, der einmal einen Anspruch stellen kann.
• Beharren auf unwesentlichen, unwichtigen Dingen.
1 Joh 4, 7-10 8. Januar
Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.
Gott ist die Liebe.
Wir müssen jetzt unbedingt bedenken, wie abgegriffen und vieldeutig unser Wort Liebe ist.
Stellen wir uns kurz einen Menschen vor, der am reich gedeckten Frühstückstisch sitzt. Er sieht Eier, Butter, Käse und Marmelade, er riecht den duftenden Kaffee und hält ein frisches Brötchen in seinen Händen. Aber dann denkt er sich: Das kenne ich doch schon alles. Ich weiß, wo es herkommt, ich weiß, wie es schmeckt, ich weiß, wie viel ich essen darf. Ich brauche nicht mehr frühstücken, ich weiß schon alles.
Gott ist die Liebe.
Manchmal gleichen wir einem solchen Menschen, wenn wir den Satz lesen: Gott ist die Liebe.
Wir meinen dann, dass wir bereits alles über die Liebe Gottes wissen. Wir meinen dann, dass wir die Brüder und Schwestern genug lieben. Wir meinen dann vielleicht auch, dass wir selbst Liebende sind, nur die anderen noch nicht. Wir überlesen diesen Satz, weil wir schon lange Christen sind und uns an diese Aussage gewöhnt haben.
Gott ist die Liebe.
Solange wir nicht staunend und mit offenem Mund vor dieser Aussage stehen bleiben, müssen wir traurig zuge-ben, dass wir von Gott keine Ahnung haben.
Gott ist die Liebe.
Das Wesen Gottes ist nichts anderes als pure und reine Liebe.
Denken Sie heute einmal darüber nach, was dies bedeutet. Und dann beginnen sie zu staunen!
1 Joh 4, 11-18 9. Januar
Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben. Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt. Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott. Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. Darin ist unter uns die Liebe vollendet, dass wir am Tag des Gerichts Zuversicht haben. Denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet
Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat …
Gott hat uns so geliebt, dass er seinen Sohn geschickt hat.
Gott hat uns so geliebt, dass er für uns am Kreuz gestorben.
Gott liebt dich bedingungslos, von ganzem Herzen und ohne Unterlass.
Gott ist aus Liebe für meine Sünden gestorben.
Gottes Liebe ist unendlich.
Das Wesen Gottes ist Liebe.
Solche und viele andere Sätze über die Liebe Gottes habe ich schon gelesen und gehört. Sie sind alle absolut richtig. Und doch können diese Sätze nicht im Geringsten zum Ausdruck bringen, was es mit der Liebe Gottes auf sich hat, denn Gottes Liebe ist etwas ganz Anderes als das, was wir Menschen als Liebe und Zuneigung an Wertschätzung, Zärtlichkeit und Hingabe erfahren und verstehen.
Gott ist die Liebe.
Wir können diesen Satz nicht umdrehen und sagen: "Die Liebe ist Gott". Wir können nicht die Liebe zu Gott erklären und dabei von dem ausgehen, was wir unter Liebe verstehen.
Es gilt der alte Spruch: Das, was wir von der Liebe Gottes erkennen, ist ein Tropfen. Gottes Liebe jedoch ist ein Ozean. Einmal, wenn Gott mich zu ihm nach Hause holt, dann werde ich in diesen Ozean der Liebe hineingezogen.
1 Joh 4, 19 - 5, 4 10. Januar
Liebe Brüder! Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben. Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott, und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt. Wir erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen. Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.
1 Joh 5, 5-13 11. Januar
Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. Drei sind es, die Zeugnis ablegen: der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins. Wenn wir von Menschen ein Zeugnis annehmen, so ist das Zeugnis Gottes gewichtiger; denn das ist das Zeugnis Gottes: Er hat Zeugnis abgelegt für seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat. Und das Zeugnis besteht darin, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.
Der heutige Lesungstext gehört nicht zu den Leichtesten. Man muss es länger betrachten, um zu erahnen, was Johannes uns sagen möchte. Hier lesen Sie heute ein paar mehr als bescheiden Hinweise.
Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
Menschen, die nicht glauben, schütteln über diesen Satz nur verständnislos den Kopf. Auch lediglich „angetippte“ Christen werden über diesen Vers hinweghuschen, ohne zu erkennen, dass er eine tiefe Wahrheit ausspricht. Wer durchdrungen ist von der Gewissheit, dass Jesus der Retter und der Messias ist, erkennt, dass alles, was die Welt an Freuden zu geben hat, nicht genug ist. Jesus hat die Welt besiegt.
Jesus ist gekommen im Wasser.
Johannes meint die Taufe Jesus. Hinter uns liegt das Weihnachtsfest, das wir mit großem Aufwand organisiert und gefeiert haben. Aber was bedeutet uns die Taufe Jesu (und auch unsere eigene Taufe).
An Weihnachten hörten wir lediglich die Stimme der Engel, aber bei der Taufe Jesu sprach Gott Vater selbst während der Hl. Geist auf Jesus herabkam. An Weihnachten sahen wir nur das Baby Jesus in der Krippe, aber bei der Taufe Jesu öffnete sich der Himmel und die ganze Dreifaltigkeit outete sich.
Jesus ist gekommen im Blut.
Jesus hat das Blut am Ende seines Lebens für uns vergossen. Den Geist, den er bei der Taufe empfangen hatte, hauchte Jesu im Moment seines Todes am Kreuz wieder aus. Der Hauptmann unter Kreuz war dann der Erste, der den Heiligen Geist empfing, denn sogleich pries er Gott und bezeugte den Herrn. (Lk 23, 47)
Der Geist ist es, der Zeugnis ablegt
Der Heilige Geist, der bei der Taufe Jesu und bei seinem Tod am Kreuz eine wichtige Rolle spielt, möchte auch dich erfüllen und dir helfen, Gott zu erfahren und zu bezeugen.
Alles, was wir über Jesus sagen, können wir nicht beweisen, aber wir können ihn bezeugen.
Frage: Wie gewinnen wir Gewissheit in der Vielfalt der Meinungen, die auf uns einprasseln.
Antwort: Durch den Hl. Geist. Aber auch diesen kann man nicht beweisen, indem man sagt: „Schau hier ist er, oder da wirkt er ein Wunder“, aber man kann ihn erfahren und dann bezeugen.
Frage. Haben Sie, lieber Leser, liebe Leserin, den Heiligen Geist schon einmal erfahren?
Ihre Antwort:
1 Joh 5, 14-21 12. Januar
Wir haben Gott gegenüber die Zuversicht, dass er uns hört, wenn wir etwas erbitten, das seinem Willen entspricht. Wenn wir wissen, dass er uns bei allem hört, was wir erbitten, dann wissen wir auch, dass er unsere Bitten schon erfüllt hat. Wer sieht, dass sein Bruder eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt, soll (für ihn) bitten; und Gott wird ihm Leben geben, allen, deren Sünde nicht zum Tod führt. Denn es gibt Sünde, die zum Tod führt. Von ihr spreche ich nicht, wenn ich sage, dass er bitten soll. Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt. Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht, sondern der von Gott Gezeugte bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen. Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen, und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir (Gott) den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben. Meine Kinder, hütet euch vor den Götzen!
1 Joh 5, 5-13 6. Januar
Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. Drei sind es, die Zeugnis geben auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins. Wenn wir von Menschen ein Zeugnis annehmen, so ist das Zeugnis Gottes gewichtiger; denn das ist das Zeugnis Gottes: Er hat Zeugnis abgelegt für seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat. Und das Zeugnis besteht darin, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gott