Jesus Sirach
Im Buch dieses Weisheitslehrers finden Sie eine eine lockere Sammlung von Lebensund Verhaltensregeln. Es lohnt sich einfach einmal so in diesem Buch zu blättern und zu lesen.
Sir 1, 1-10 Montag, 7. Woche JK
Alle Weisheit stammt vom Herrn, und ewig ist sie bei ihm. Den Sand des Meeres, die Tropfen des Regens und die Tage der Vorzeit, wer hat sie gezählt? Die Höhe des Himmels, die Breite der Erde und die Tiefe des Meeres, wer hat sie gemessen? Früher als sie alle ist die Weisheit erschaffen, von Ewigkeit her die verständige Einsicht. Die Wurzel der Weisheit - wem wurde sie enthüllt, ihre Pläne - wer hat sie durchschaut? Nur einer ist weise, höchst Ehrfurcht gebietend: der auf seinem Thron sitzt, der Herr. Er hat sie geschaffen, geschaut und gezählt, sie ausgegossen über all seine Werke. Den Menschen ist sie unterschiedlich zugeteilt; er spendet sie denen, die ihn fürchten.
Weisheit! Was ist Weisheit? Wann ist man ein weiser Mensch?
Ein weiser Mensch sieht nicht nur sich selbst, sondern auch die Welt um sich herum. Er erkennt die verschiedenen Strömungen, Ideologien, Gedanken, die in unserer Welt umhergehen und er weiß sie zu ordnen und zu erklären.
In der Lesung wird der Sand des Meeres zusammen mit den Höhen des Himmels genannt. Was hat das Sandkorn mit dem Himmel über ihm zu tun? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Was hängt von wem ab? Wer beeinflusst wen?
Was haben die Entscheidungen in der Politik mit den verschiedenen Strömungen unserer Gesellschaft zu tun? Warum entscheiden die Bischöfe so und so und nicht anders? Ein weiser Mensch vermag die Hintergründe zu erkennen und einzuordnen. Ein weiser Mensch erkennt die tieferen Zusammenhänge in der Kirche, in Politik und Gesellschaft und in der Natur
Ein weiser Mensch bleibt dabei aber nicht nur bei sich selber stehen, sondern sucht Antworten auch bei Gott.
Frage: Bin ich ein weiser Mensch, oder sehe ich nur die kleine Welt um mich herum?
Sir 2, 1-11 (1-13) Dienstag, 7. Woche JK
Mein Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst! Sei tapfer und stark, zur Zeit der Heimsuchung überstürze nichts! Hänge am Herrn, und weiche nicht ab, damit du am Ende erhöht wirst. Nimm alles an, was über dich kommen mag, halt aus in vielfacher Bedrängnis! Denn im Feuer wird das Gold geprüft, und jeder, der Gott gefällt, im Schmelzofen der Bedrängnis. Vertrau auf Gott, er wird dir helfen, hoffe auf ihn, er wird deine Wege ebnen. Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf sein Erbarmen, weicht nicht ab, damit ihr nicht zu Fall kommt. Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf ihn, und er wird euch den Lohn nicht vorenthalten. Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf Heil, auf immer währende Freude und auf Erbarmen! Schaut auf die früheren Generationen und seht: Wer hat auf den Herrn vertraut und ist dabei zuschanden geworden? Wer hoffte auf ihn und wurde verlassen? Wer rief ihn an, und er erhörte ihn nicht? Denn gnädig und barmherzig ist der Herr; er vergibt die Sünden und hilft zur Zeit der Not.
Heute hören wir in der Lesung, dass uns Gott unseren Lohn nicht vorenthalten wird. Das ist doch eine wunderbare Botschaft. Was für ein Lohn wird es wohl sein, den Gott für uns bereithält? Ich denke, dass Gott kein „knausriger“ Gott ist, sondern dass er einmal aus dem Vollen schöpfen wird.
Im Matthäus Evangelium lesen wir: „Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“ (Mt 5,12) Wann haben wir uns das letzte Mal über unsere Belohnung im Himmel gefreut und den Blick darauf gerichtet?
Das Johannesevangelium lenkt unseren Blick auf den Platz, den Jesus für uns im Himmel vorbereitet hat: „Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“ (Joh 14,3) Auf uns wartet keine Bruchbude, sondern ein schöner Platz. Es wird ein Platz sein, den ich mir das Leben lang schon gewünscht habe.
Es genügt, wenn sie nur diesen einen Satz aus der heutigen Lesung mitnehmen: Vertraut auf ihn, und er wird euch den Lohn nicht vorenthalten.
Sir 35, 1-15 Dienstag, 8. Woche JK
Viele Opfer bringt dar, wer das Gesetz befolgt; Heilsopfer spendet, wer die Gebote hält; Speiseopfer bringt dar, wer Liebe erweist; Dankopfer spendet, wer Almosen gibt: Abkehr vom Bösen findet das Gefallen des Herrn: als Sühne gilt ihm die Abkehr vom Unrecht. Erscheine nicht mit leeren Händen vor dem Herrn, denn das alles muss geschehen, weil es angeordnet ist. Die Opfergabe des Gerechten macht den Altar glänzend von Fett, und ihr Wohlgeruch steigt zum Höchsten auf. Das Opfer des Gerechten ist angenehm, sein Gedenkopfer wird nicht vergessen werden. Freigebig ehre den Herrn, nicht gering sei die Gabe in deinen Händen. Bei all deinen guten Werken zeig ein frohes Gesicht, und weihe deinen Zehnten mit Freude! Wie Gott dir gegeben hat, so gib auch ihm, freigebig und so gut, wie du kannst. Denn er ist ein Gott, der vergilt, siebenfach wird er es dir erstatten. Versuche nicht, ihn zu bestechen, denn er nimmt nichts an; vertrau nicht auf Opfergaben, die durch Unterdrückung erworben sind. Er ist ja der Gott des Rechts, bei ihm gibt es keine Begünstigung.
Erscheine nicht mit leeren Händen vor dem Herrn
Hierzu fällt mir eine Geschichte ein, die ich vor Jahren einmal entdeckt habe. Der Autor ist mir leider unbekannt.
Sein ganzes Leben hatte sich nur ums Geld gedreht. Bevor er starb, befahl der Reiche seinen Söhnen, ihm einen Beutel voll Gold in den Sarg zu legen. Als er gestorben war und im Himmel ankam, quälten ihn Hunger und Durst.
Da entdeckte er plötzlich eine Theke mit Speisen und Getränken - wie im Wartesaal eines großen Bahnhofs. „Es ist", sagte er zufrieden zu sich, „hier ungefähr wie auf der Erde. Gut, dass ich Gold bei mir habe."
Er trat an die Theke und dachte: Billig, sehr billig! — „Und das hier?" Er zeigte auf ein appetitliches Pastetchen. "Ein Cent", war die Antwort des Dieners, den das Staunen des Reichen belustigte. „Nun, wenn das so ist, so geben Sie mir bitte zehn Sardinen und fünf Pastetchen auf den Teller; und dazu noch ein Glas Cola." Der Diener beeilte sich aber gar nicht. „Bei uns muss zuerst bezahlt werden", sagte er trocken. „Mit Vergnügen!", erwiderte der Reiche und drückte ihm ein Goldstück in die Hand.
Der Mann drehte das Goldstück hin und her und sagte: „Tut mir leid, das ist kein Cent." Ich werde wechseln müssen, wenn man hier nur Cents nimmt, dachte der Reiche und befahl seinen Söhnen im Traum: „Nehmt das Gold aus dem Sarg und gebt mir einen Beutel mit Cents!" Die Söhne nahmen das Gold weg und legten einen Sack mit Cent-Stücken hinein.
Damit trat der Reiche triumphierend an die Theke. „Nun habe ich Kleingeld, geben Sie mir rasch, was ich bestellt habe, ich bin unheimlich hungrig und durstig." — „Bei uns wird zuerst bezahlt", war die schon bekannte Antwort. „Bitte, hier!" Und damit gab der Reiche ihm eine Handvoll Cents.
Der Diener sah das Geld an und sagte lächelnd: "Wie ich sehe, haben Sie auf der Erde wenig gelernt. Wir nehmen hier nicht Cents an, die Sie besitzen, sondern nur die, welche Sie verschenkt traben. Denken Sie nach.
Haben Sie schon einmal einem Bettler einen Cent gegeben? Haben Sie Hilfe geleistet?"
Der Reiche dachte nach, fand aber nichts. Er hatte nie auch nur eine Münze verschenkt.
Sir 36, 1-2.5-6.13.16-22 Mittwoch, 8. Woche JK
Rette uns, du Gott des Alls, und wirf deinen Schrecken auf alle Völker! damit sie erkennen, wie wir es erkannten: Es gibt keinen Gott außer dir. Erneuere die Zeichen, wiederhole die Wunder, Sammle alle Stämme Jakobs, verteil den Erbbesitz wie in den Tagen der Vorzeit! Hab Erbarmen mit dem Volk, das deinen Namen trägt, mit Israel, den du deinen Erstgeborenen nanntest. Hab Erbarmen mit deiner heiligen Stadt, mit Jerusalem, dem Ort, wo du wohnst. Erfülle Zion mit deinem Glanz und deinen Tempel mit deiner Herrlichkeit! Leg Zeugnis ab für das, was du ehedem verfügt hast; erfülle die Weissagung, die in deinem Namen ergangen ist. Gib allen ihren Lohn, die auf dich hoffen, und bestätige so deine Propheten! Erhöre das Gebet deiner Diener; du hast doch Gefallen an deinem Volk. Alle Enden der Erde sollen erkennen: Du bist der ewige Gott.
Gott, wirf deinen Schrecken auf alle Völker!
Die Lesung ist das glühende Gebet eines Juden, der mit ansehen muss, wie sein Volk von Fremden unterdrückt und die heilige Stadt entweiht wird. Ich kann gut verstehen, wenn er in all seiner Not, seiner Enttäuschung, aber auch in seiner Wut betet: Wirf deinen Schrecken auf alle Völker. Am Ende der Lesung betete er: Alle sollen erkennen: Du bist der ewige Gott. Jene, die alles entweihen, was ihm lieb ist, sollen erschrecken vor Gott und sich dann aus Angst ihm zuwenden.
Gott, segne sie!
Die Menschen, damals wie heute, wenden sich lieber einem Gott zu, dessen Liebe sie erfahren können und nicht einem, vor dem sie vor Schreck und Angst erblassen. Dieser Beter aus dem Alten Testament hätte besser gebetet: Lege deinen Segen auf alle Völker. Segne alle Völker, die uns bedrängen und zeige allen, die uns vernichten möchten, deine Liebe.
Für heute!
Auch wir haben Menschen um uns herum, an denen wir uns reiben und mit denen wir uns schwertun. Auch wir sollten dann für sie beten: Jesus, segne sie und zeigen ihnen deine Liebe. Manchmal kann es schwerfallen, Segensworte für unsere Feinde über unsere Lippen zu bringen. Wir müssen sie jedoch nicht gefühlsmäßig lieben, aber wir sollten sie mit Verstand und Willen segnen und sie der Liebe Gottes übergeben
Sir 42, 15-25 Donnerstag, 8. Woche JK
Ich will der Werke Gottes gedenken; was ich gesehen habe, will ich erzählen: Durch Gottes Wort entstanden seine Werke; seine Lehre ist ein Ausfluss seiner Liebe. Über allem strahlt die leuchtende Sonne, die Herrlichkeit des Herrn erfüllt alle seine Werke. Die Heiligen Gottes vermögen nicht, alle seine Wunder zu erzählen. Gott gibt seinen Heerscharen die Kraft, vor seiner Herrlichkeit zu bestehen. Meerestiefe und Menschenherz durchforscht er, und er kennt alle ihre Geheimnisse. Der Höchste hat Kenntnis von allem, bis in die fernste Zeit sieht er das Kommende. Vergangenheit und Zukunft macht er kund und enthüllt die Rätsel des Verborgenen. Es fehlt ihm keine Einsicht, kein Ding entgeht ihm. Seine machtvolle Weisheit hat er fest gegründet, er ist der Einzige von Ewigkeit her. Nichts ist hinzuzufügen, nichts wegzunehmen, er braucht keinen Lehrmeister. Alle seine Werke sind vortrefflich, doch sehen wir nur einen Funken und ein Spiegelbild. Alles lebt und besteht für immer, für jeden Gebrauch ist alles bereit. Jedes Ding ist vom andern verschieden, keines von ihnen hat er vergeblich gemacht. Eines ergänzt durch seinen Wert das andere. Wer kann sich satt sehen an ihrer Pracht?
Was ich gesehen habe, will ich erzählen.
Es wäre ein großes Geschenk, wenn wir alle einander unsere Erfahrungen mit Gott mitteilen könnten. Ich weiß wohl, dass wir dabei sehr schnell an eine Grenze kommen, denn es ist fast nicht möglich, mit Worten das auszudrücken, was man in seiner Seele mit Gott "erlebt" hat. Ich möchte es trotzdem einmal kurz versuchen.
Was ich erlebt habe will ich erzählen.
Vergangenen Sonntag feierte ich in Mühlhausen die heilige Messe. Unmittelbar nach den Einsetzungsworten fährt das zweite Hochgebet fort mit den Worten: „Darum gütiger Vater, feiern wir das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung deines Sohnes …“.
Als ich die Worte „gütiger Vater“ sprach, durchströmte mich eine sehr intensive Anwesenheit Gottes. Ich durfte spüren, dass Gott ein gütiger Vater ist, und zugleich empfand ich auch eine Aufforderung in mir, jene Menschen, die manchmal etwas hart mit mir umgehen, mit Güte zu begegnen. Am liebsten hätte ich das Gefühl der Anwesenheit Gottes mit ausgebreiteten Armen eine längere Zeit genossen, jedoch forderte die Liturgie zum Weiterbeten auf.
Vers 15: Ein Ausfluss seiner Liebe.
Nicht selten darf ich erfahren, dass die Feier der Eucharistie kein theologischer, nüchterner Ritus ist, sondern die Begegnung mit einem lebendigen Gott. Und diese Begegnungen sind nichts anderes als ein Ausfluss seiner Liebe.
Sir 44, 1.9-13 Freitag, 8. Woche JK
Die ehrwürdigen Männer will ich preisen, unsere Väter, wie sie aufeinander folgten. Andere blieben ohne Nachruhm; sie sind erloschen, sobald sie starben. Sie sind, als wären sie nie gewesen, und ebenso auch ihre Kinder. Jene aber sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht vergeht. Bei ihren Nachkommen bleibt ihr Gut, ihr Erbe bei ihren Enkeln. Ihre Nachkommen halten fest an ihrem Bund, und ebenso ihre Kinder, um der Väter willen. Ihre Nachkommen haben für immer Bestand, ihr Ruhm wird niemals ausgelöscht.
Hoffnung
auf der Titelseite einer regionalen Tageszeitung dominieren negative Nachrichten. Vor mir liegt die Ausgabe von Mittwoch, 24. Mai 2023. Lese ich nur die Hauptüberschriften, so komme ich schon ins Grübeln: Sorgen um Wasserstoff-Netz. Angriffe in Russland. Zweifel am Heizungszeitplan. Pfingsten-es gibt weder Geschenke noch Deko. Currywurst im Sinkflug. Negativnachrichten überwiegen und wenn schon die Currywurst im Sinkflug ist, dann ist der totale Untergang nicht mehr weit.
Ich habe den Eindruck, dass sich durch die Häufung von Negativnachrichten eine gewisse Panikstimmung und Hoffnungslosigkeit unter den Menschen breitmacht.
Jene aber sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht vergeht.
Männer und Frauen, die das Gute sehen und Hoffnung auf ein gutes Ende in den Herzen der Menschen wecken, bleiben in Erinnerung. Sie bleiben in Erinnerung, weil sich am Ende das Gute durchsetzen wird. Wir brauchen weder Miesepeter noch Schlechtredner noch „Aber-sager“, die auch am besten Vorschlag noch etwas auszusetzen haben. Wir brauchen Menschen, die Hoffnung wecken, nicht, weil alles gut ist oder alles gut wird, sondern weil immer noch einer da ist, der eine Lösung für all unsere Probleme hat.
Gott ist der Grund unserer Hoffnung.
Wir brauchen in unserer Zeit wieder Männer und Frauen, die aus einer inneren Hoffnung heraus leben, dass wir einer guten Zukunft entgegengehen. Dass wir einer guten Zukunft entgegengehen, weil einen Gott gibt, der neben all diesen negativen Nachrichten immer auch eine gute Nachricht hat.
Du bist doch nicht allein in all deinen Problemen. Hab Mut, hab Hoffnung, Gott geht mit.
Sir 48, 1-4.9-11 Samstag, 2. Adventswoche Sir 48, 1-4.9-11
In jenen Tagen stand Elija auf, ein Prophet wie Feuer, seine Worte waren wie ein brennender Ofen. Er entzog ihnen ihren Vorrat an Brot, durch sein Eifern verringerte er ihre Zahl. Auf Gottes Wort hin verschloss er den Himmel, und dreimal ließ er Feuer herniederfallen. Wie Ehrfurcht gebietend warst du, Elija, wer dir gleichkommt, kann sich rühmen. Du wurdest im Wirbelsturm nach oben entrückt, in Feuermassen himmelwärts. Von dir sagt die Schrift, du stehst bereit für die Endzeit, um den Zorn zu beschwichtigen, bevor er entbrennt, um den Söhnen das Herz der Väter zuzuwenden und Jakobs Stämme wieder aufzurichten. Wohl dem, der dich sieht und stirbt; denn auch er wird leben.
Ein Prophet wie Feuer, seine Worte waren wie ein brennender Ofen.
Manchmal wünschte ich mir wenigstens ein kleiner Elija zu sein. Ich wünschte mir, dass meine Predigtworte, so wie bei Elija, wie ein brennender Ofen die Herzen der Menschen ergreifen würde. Das wäre etwas!
Ich wünschte mir, dass ich durch Wunderzeichen die Aufmerksamkeit der Menschen erreichen könnte. Das wäre etwas!
Ich wünschte mir, dass ich auch einmal bei einer Veranstaltung durch ein einziges Wort Feuer vom Himmel niederfallen lassen könnte. Das wäre etwas!
Ein Prophet wie Feuer, seine Worte waren wie ein brennender Ofen.
Wenn ich lese, was Elija oder auch die anderen Propheten an Wunder gewirkt haben, dann werde ich neidisch. Ich staune, welche Wunder die Apostel oder auch so manche Heiligen gewirkt haben, und spüre wieder Neid in meiner Brust.
Ein Prophet wie Feuer, seine Worte waren wie ein brennender Ofen.
Ich staune, wenn ich manche Bücher lese, die von einer Wiederwiederbelebung einer katholischen Gemeinde berichten. (Divine Renovation - Wenn Gott sein Haus saniert von James Mallon, oder Rebuilt - Die Geschichte einer katholischen Pfarrgemeinde von Michael White). Mir gelingt dies trotz Einsatz aller meiner Kräfte nicht - und wieder werde ich neidisch.
Sir 51, 12c-20 (17-28) Samstag, 8. Woche JK
Ich danke dem Herrn und will seinen Namen loben und verherrlichen. Als ich jung und noch nicht unstet war, suchte ich eifrig die Weisheit. Sie kam zu mir in ihrer Schönheit, und bis zuletzt will ich sie erstreben. Und wie nach dem Blühen die Trauben reifen, die das Herz erfreuen, so schritt mein Fuß auf geradem Weg; denn schon von Jugend an habe ich sie erkannt. Nur kurz hörte ich hin, und schon fand ich Belehrung in Menge. Sie ist für mich zur Amme geworden; meinem Lehrer will ich danken. Ich hatte im Sinn, Freude zu erleben, ich strebte ohne Rast nach Glück. Ich verlangte brennend nach ihr und wandte von ihr meinen Blick nicht ab. Ich richtete mein Verlangen auf sie, und auf ihren Höhen wanke ich nicht. Meine Hand öffnete ihre Tore, und ich nahm sie leibhaftig wahr. Ich habe ihretwegen meine Hände gereinigt, und ich fand die Weisheit in ihrer Reinheit. Einsicht erwarb ich durch sie von Anfang an, darum lasse ich nicht von ihr.
Suchte ich eifrig die Weisheit.
Ich erinnere mich an ein Seminar im Fach Fundamentaltheologie während meines Studiums an der Universität in Freiburg. Der Professor erklärte einige theologische Zusammenhänge und schaute mich nach einiger Zeit an, um mich zu fragen, ob ich verstanden hätte, was er versuche zu erklären. Da der Vortrag des Professors mit reichlich Fremdwörtern gespickt war, gab ich unumwunden zu, dass ich es nicht verstanden hätte.
Der Professor erklärte es ein zweites Mal. Wieder musste ich beschämend bekennen, dass ich nicht verstanden hatte, was er uns Studenten nahebringen wollte. Daraufhin fragte er mich, woran es denn liegt, dass ich nicht verstehe, was er doziert. Ich nahm allen meinen Mut zusammen und fragte ihn, ob er das Ganze nicht etwas einfacher ohne die vielen Fremdwörter erklären könnte. Der Professor überlegte kurz und sagte dann: "Im Prinzip schon, aber wissen Sie, wenn man ein neues Buch schreiben möchte, dann muss man das Bekannte wieder neu und anders (und ich füge hinzu: komplizierter) ausdrücken".
Die Theologen haben schon eine ausgezeichnete Gabe Dinge, die eigentlich recht einfach sind, wortreich und kompliziert auszudrücken. Ob ich Weisheit in den theologischen Büchern meines Studiums gefunden habe?
Weisheit!
Weisheit ist das Zusammenspiel von Verstand, Wissen und Lebenserfahrung. Ich musste in der Vergangenheit eine Menge Bücher lesen, Klausuren schreiben und Prüfungen bestehen. Weiser hat mich das alles nicht gemacht. Ich hoffe nun, dass ich mit zunehmendem Alter nun doch noch etwas von der biblischen Weisheit abbekomme
Für heute.
Irgendwo habe ich einmal diesen Spruch gelesen: „Während sich einfache Menschen über Dummheiten ärgern, belächelt der Weise sie.“
Neuer Text
Neuer Text
Neuer Text
Neuer Text