In den dritten Himmel entrückt

ew • 21. Juni 2025
2 Kor 12, 1-10     Samstag, 11. Woche JK 
Brüder! Ich muss mich ja rühmen; zwar nützt es nichts, trotzdem will ich jetzt von Erscheinungen und Offenbarungen sprechen, die mir der Herr geschenkt hat. Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde; ich weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur Gott weiß es. Und ich weiß, dass dieser Mensch in das Paradies entrückt wurde; ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, weiß ich nicht, nur Gott weiß es. Er hörte unsagbare Worte, die ein Mensch nicht aussprechen kann. Diesen Mann will ich rühmen; was mich selbst angeht, will ich mich nicht rühmen, höchstens meiner Schwachheit. Wenn ich mich dennoch rühmen wollte, wäre ich zwar kein Narr, sondern würde die Wahrheit sagen. Aber ich verzichte darauf; denn jeder soll mich nur nach dem beurteilen, was er an mir sieht oder aus meinem Mund hört. Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark

Ich kenne jemand.
Ich vermute, dass Paulus in großer Zurückhaltung von sich selbst in der dritten Person spricht. Er hat etwas sehr Tiefes erlebt und spricht nun von sich selbst wie von einem anderen Menschen.

Entrückt.
Paulus wurde „entrückt“, aber er selbst kann gar nicht genau sagen, dies geschah. Entrückung meint, dass eine Person aus der Welt in eine himmlische Sphäre versetzt wird. Wurde bei Paulus für einen kurzen Moment etwas vorweggenommen, was in 1 Thes 4,17 für das Ende der Welt beschrieben wird „dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein.“

Die drei Hirtenkinder Jacinta und Francisco Marto und Lucia dos Santos weiden Schafe, als ihnen die Gottesmutter Maria erscheint. Ihnen wurden drei Geheimnisse anvertraut, das erste Geheimnis beinhaltet die „Höllenvision“. Wurden die Fatimakinder auch entrückt?

In der Nacht vom 6. Dezember 1876. Wurde Don Bosco in den Himmel entrückt und begegnete dort einem seiner Lieblingsschüler Dominikus Savio, der einige Jahre zuvor starb. († 9. März 1857)

Der dritte Himmel.
Hat Paulus den ersten und zweiten Himmel durcheilt, um in den dritten Himmel zu gelangen? Hat er noch mehrere Himmel über sich gesehen? Wurde Paulus bis an die Grenzen des Himmels entrückt oder mitten hinein. Wie viele Himmel gibt es, wurde Paulus eben nur bis zum dritten Himmel entrückt?

Ich bin neugierig.
Paulus gibt keine nähere Beschreibung, er schweigt über das, was mich so brennend interessieren würde. Meine Neugier drängt mich, mehr über diese unsichtbare Wirklichkeit zu erfahren. Ich muss mich jedoch noch etwas gedulden. Einmal werde ich den Himmel erleben, und dann werde ich erkennen, was Paulus mit dem dritten Himmel gemeint hat.

von ew 1. Juli 2025
Gen 19, 15-29 Dienstag, 13. Woche JK In jenen Tagen drängten die Engel Lot zur Eile: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst. Da er noch zögerte, fassten die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an der Hand, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte, führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los. Während er sie hinaus ins Freie führte, sagte er: Bring dich in Sicherheit, es geht um dein Leben. Sieh dich nicht um, und bleib in der ganzen Gegend nicht stehen! Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du auch weggerafft. Lot aber sagte zu ihnen: Nein, mein Herr, dein Knecht hat doch dein Wohlwollen gefunden. Du hast mir große Gunst erwiesen und mich am Leben gelassen. Ich kann aber nicht ins Gebirge fliehen, sonst lässt mich das Unglück nicht mehr los, und ich muss sterben. Da, die Stadt in der Nähe, dorthin könnte man fliehen. Sie ist doch klein; dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So könnte ich am Leben bleiben. Er antwortete ihm: Gut, auch das will ich dir gewähren und die Stadt, von der du sprichst, nicht zerstören. Schnell flieh dorthin; denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dort angekommen bist. Deshalb nannte er die Stadt Zoar - Kleine. Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war, ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab. Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs. Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule. Am frühen Morgen begab sich Abraham an den Ort, an dem er dem Herrn gegenübergestanden hatte. Er schaute gegen Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet im Umkreis und sah: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen. Als Gott die Städte der Gegend vernichtete, dachte er an Abraham und ließ Lot mitten aus der Zerstörung fortgeleiten, während er die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, von Grund auf zerstörte. Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule. Warum schaute Lots Frau nur zurück? Hörte sie hinter sich den Sturm von Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra und war neugierig, was dort geschah? Vermisste sie jetzt schon ihr Hab und Gut, das im Feuerregen verbrannte? Schaute sie voll Mitleid auf die Stadt und bedauerte jene, die dort den Tod fanden; ihre Nachbarn und Freunden - die Töchter wollten bald heiraten. Was sollte aus all den Menschen werden, die ihr nahestanden? Irgendwie kann ich verstehen, dass die Frau des Lot sich umdrehte und zurückblickte. Sie erstarrte, als sie zurückblickte. Die Frau des Lot sieht eine totale Katastrophe. Was sie sieht, verschlägt ihr die Sprache und sie erstarrt vor Entsetzen zu einer Salzsäule. Ich erinnere mich, als sich als Jugendlicher einmal bei einem Altstadtfest in Gernsbach plötzliche Zeuge einer Schlägerei wurde. Ich war wie versteinert, überwältigt von der Gewalt, die ich sah. Ich erstarrte buchstäblich zu einer Salzsäule, unmöglich einzugreifen oder Hilfe zu holen. Der Anblick von Gewalt, aber auch die Erfahrung einer Katastrophe, eines Unfalles, einer Katastrophe, mag uns zu versteinern. Sie erstarrte, als sie zurückblickte. Vielleicht war die Erstarrung der Frau nicht eine Strafe für den Blick auf das untergehende Sodom und Gomorra, sondern deren Folge. Das, was sie sah, überforderte sie und ließ sie zu einer Salzsäule erstarren. Das, was die Frau des Lot an Leid und Unglück in jenem Moment sah, war für ihre Seele zu viel. Sie erstarrte, als sie zurückblickte. Auf dem Hintergrund dieser biblischen Geschichte kann ich gut verstehen, dass so manche Menschen Schwierigkeiten haben nach einer Katastrophe weiterzuleben. Wer zu viel Leid und Unglück erlebt, muss oft auch erfahren, dass das eigene Leben erstarrt und die Lebensqualität darunter leidet. Ich bin dankbar, dass ich noch nie eine größere Katastrophe erlebt habe.
von ew 30. Juni 2025
Gen 18, 16-33 Montag, 13. Woche JK Als die Männer, die Abraham bei den Eichen von Mamre erschienen waren, sich von ihrem Platz erhoben, schauten sie gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden. Da sagte sich der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe? Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen. Denn ich habe ihn dazu auserwählt, dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm aufträgt, den Weg des Herrn einzuhalten und zu tun, was gut und recht ist, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann. Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen. Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn. Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort? Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten? Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben. Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde. Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun. Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten. Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten. Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg, und Abraham kehrte heim. Die drei Männer, die Abraham besuchten, trennen sich heute. Zwei gehen Richtung Sodom, der Herr aber bleibt vor Abraham stehen. Abraham ahnt, was Gott vorhat und tritt näher an ihn heran (Vers 23). Abraham sucht die Nähe Gottes wie jemand, der etwas Dringliches oder Diskretes vorbringen möchte. Noch bevor Gott seine Pläne offenbart, spricht Abraham aus, was er vermutet: „Willst du auch sie (die Gerechten) wegraffen?“. Gebet für eine ganze Stadt. Abraham drängt zu Gott hin und ist mit der ganzen Kraft seines Herzens zu einer einzigen Fürbitte geworden. Abraham bittet für eine ganze Stadt. Abraham bittet nicht nur darum, dass die Unschuldigen vor der Strafe bewahrt bleiben, es geht ihm um alle Bewohner in Sodom. Es geht ihm um die ganze Stadt. Gebet für eine ganze Stadt. Abraham setzt mit seinen Bitten sechsmal an. Vielleicht gibt es Unschuldigen, 50, 45, 40,30, 20, 10. Mit der Zahl. 10 bricht Abraham seine Bitten ab. Für den jüdischen Gemeindegottesdienst sind mindestens zehn im religiösen Sinne erwachsene jüdische Personen nötig. Die Zahl 10 ist die kleinste Gruppe. Gebet für eine ganze Stadt. Bitte beten Sie zusammen mit mir für die Städte und Dörfer unserer Kirchengemeinden. (Neuhausen, Mühlhausen, Lehnigen, Tiefenbronn, Hohenwart, Schellbronn, Hamberg, Steinegg) Beten wir, dass diese Dörfer gut durch all die Krisen kommen, von denen wir täglich in den Nachrichten hören. Beten wir, dass die politisch Verantwortlichen von Gott gesegnet sind, dass sie recht entscheiden und ihre Gemeinden in eine gute Zukunft führen. Beten wir, dass die Herzen der Menschen in diesen Ortschaften von Gottes Liebe berührt werden und dass sie Jesus, unserem Herrn erkennen.
von ew 28. Juni 2025
Gen 18, 1-15 Samstag, 12. Woche JK In jenen Tagen erschien der Herr Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast. Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an, und backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu. Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt. Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin? Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben. Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Sie hatte nämlich Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht. Gott steht vor Abraham. Abraham sah drei Männer vor sich stehen. Die Theologen haben sich immer gefragt, ob es nun drei verschiedene Individuen sind, oder ob es Gott selbst ist, der Abraham besuchen kommt. Ich sehe in den drei Männern einen Hinweis, dass es Gott selbst ist, denn Abraham redet die „drei“ an, als ob es nur ein Einziger wäre. Er sagt: „Mein Herr“. Hat Abraham geahnt, dass Gott ihm durch die drei Männer begegnet? Er läuft ihnen entgegen und verneigt sich vor ihnen. Gott redet im Gegenüber. In einer der Exerzitien, die ich einmal besucht habe, sagte der Referent sinngemäß Folgendes. Es ist sicherer, dass Gott zu uns im Gegenüber spricht, als dass er in mir spricht. Eine größere Sicherheit, dass Gott zu mir spricht, habe ich, wenn ich in dem, was mein Gegenüber sagt, Gottes Stimme vermute, als dass ich versuche sie in meinen eigenen Gedanken zu finden. Das ist ein interessanter Gedanke. Wenn ich wüsste, dass mein Gesprächspartner, der mir im Moment zuhört, in dem, was ich sage, Gottes Stimme hört, dann würde ich meine Worte sicher sorgsamer verwenden. Wenn ich annehme, dass während eines Gespräches Gott aus dem anderen zu mir spricht, dann würde ich aufmerksamer zuhören. Wenn wir in dieser Offenheit einander begegnen würden, dann würde sich unser Miteinander sicher sehr schnell vertiefen. Ich „teste“ das manchmal aus. Manchmal frage ich einfach jemand, von dem ich annehme, dass er oder sie versucht, ein Leben mit Gott zu führen, was ich tun soll, wie ich entscheiden soll. Manchmal frage ich einfach, was in unserer Gemeinde noch an Angeboten oder Impulsen fehlt. Ich nehme mir vorher aber fest vor, in dem, was mein Gegenüber dann sagt, Gottes Antwort zu hören. Diese Vorgehensweise ist manchmal richtig spannend.
von ew 27. Juni 2025
Gen 17, 1.9-10.15-22 Freitag, 12. Woche JK Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor mir, und sei rechtschaffen! Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation. Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, muss beschnitten werden. Weiter sprach Gott zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara - Herrin - soll sie heißen. Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich segne sie, so dass Völker aus ihr hervorgehen; Könige über Völker sollen ihr entstammen. Da fiel Abraham auf sein Gesicht nieder und lachte. Er dachte: Können einem Hundertjährigen noch Kinder geboren werden, und kann Sara als Neunzigjährige noch gebären? Dann sagte Abraham zu Gott: Wenn nur Ismael vor dir am Leben bleibt! Gott entgegnete: Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn Isaak nennen. Ich werde meinen Bund mit ihm schließen als einen ewigen Bund für seine Nachkommen. Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich mache ihn zu einem großen Volk. Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird. Als Gott das Gespräch beendet hatte, verließ er Abraham und fuhr zur Höhe auf Ein Bund ist ein Treueversprechen. Juden und Christen haben drei Urväter. Sie heißen Noah, Abraham und Mose. Juden und Christen glauben, dass Gott mit ihnen nacheinander einen Bund geschlossen hat. Gott ist treu und steht zu seinem Bund. • Der Bund mit Noach nach der Flut (Gen 9,8-17). Gott sichert den Bestand der Schöpfung zu, unabhängig vom Verhalten der Menschen. Zeichen dieses Bundes ist der Regenbogen. • Der Bund mit Abraham (Gen 15). Gott verheißt Land und Nachkommen. Zeichen dieses Bundes ist die Beschneidung. • Der Bund mit Moses und dem Volk Israel am Berg Sinai. Gott schenkt dem Volk die 10 Gebote und das Volk verpflichtet sich Gott von nun an treu zu sein. • Ein neuer Bund wird durch den Propheten Jeremia angekündigt. Er verspricht, dass die Weisungen Gottes den Menschen ins Herz und in den Sinn geschrieben werden. Die Worte, die Gott durch Jeremia spricht, sind wunderbar, lies einmal nach in Jeremia 31,31-33. Ein Bund - nur mit den Giganten der Geschichte? Sie werden vielleicht sagen: Ja, mit den Großen der Geschichte hat Gott immer wieder einen Bund geschlossen. Mit Noach, mit Abraham, mit Moses. Aber was ist mit mir? Möchte Gott nicht auch mit mir einen Bund schließen oder bin ich ihm nicht groß und bedeutend genug. Taufe - ein persönlicher Bund Gottes mit Dir! Bist Du getauft? Dann hat Gott auch mit Dir einen Bund geschlossen. Sichtbares Zeichen des BUNDES Gottes mit Dir ist die Taufe. Die Taufe ist kein Vertrag mit zwei Vertragspartnern auf gleicher Augenhöhe, sondern das sichtbare Zeichen, dass Gott sich in der Taufe zu Dir herabgebeugt hat. Das Angebot von seitens Gottes steht: Ich bin für Dich da. Nun wirst Du aber auch reagieren müssen: Sagst Du „Ja“ oder „Nein“ zum Angebot Gottes?
von ew 26. Juni 2025
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von ew 25. Juni 2025
Mittwoch, 13. Woche JK Gen 21, 5.8-20 Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam. Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein großes Festmahl. Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte. Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein. Dieses Wort verdross Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn. Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden. Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist. Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch, ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut. Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt. Steh auf, nimm den Knaben, und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen. Gott öffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken. Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze. Isaak - Ismael Es war irgendwie verständlich, dass Sara ihren Mann Abraham zur Magd Hagar schickte, um endlich einen Sohn zu bekommen, aber dieser Weg war nicht der Weg Gottes. An entscheidenden Wegkreuzungen hatte sich Gott dem Abraham immer geoffenbart, aber nicht, als er zu Hagar ging und Ismael zeugte. Ohne den Segen Gottes zeugten Hagar und Abraham den Ismael und sofort gab es Probleme: Weder Sarah noch Hagar verstanden sich gut und lebten ständig unter Spannungen. Die Konflikte übertrugen sich auch auf die Söhne beider Frauen, Isaak (Sohn von Sara) und Ismael (Sohn von Hagar). Das Verhältnis der beiden Söhne war von Anfang an spannungsgeladen. Diese Spannung zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ismael gilt als Stammvater der Araber, Moslems halten an ihrer Abstammung von Ismael fest. Abraham und Ismael sollen die Grundmauern der Kaaba gelegt haben und stifteten somit die großen muslimischen Wallfahrten nach Mekka. Isaak gilt als Stammvater für Juden und Christen Isaak war es, der von Abraham geopfert werden sollte, jedoch in letzte Sekunde durch die Hand des Engels gerettet wurde. Isaak, der das Feuerholz auf den Berg schleppen musste, wurde zum Vorbild des kreuztragenden Jesus. Isaak - Ismael : Juden und Araber . Es geht letztlich um die Frage: Wem gehört das Land Israel? Dies ist eine Frage von hoher weltpolitischer Brisanz in unseren Tagen. Die Hintergründe aus der biblischen Überlieferung der Nachkommen Abrahams helfen die gegenwärtige Situation im Nahen Osten richtig beurteilen zu können.
von ew 24. Juni 2025
Gen 13, 2.5-18 Dienstag, 12. Woche JK Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold. Auch Lot, der mit Abram gezogen war, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte. Das Land war aber zu klein, als dass sich beide nebeneinander hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war zu groß, und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen. Zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots kam es zum Streit; auch siedelten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land. Da sagte Abram zu Lot: Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder. Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links. Lot blickte auf und sah, dass die ganze Jordangegend bewässert war. Bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten. Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf, und sie trennten sich voneinander. Abram ließ sich in Kanaan nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug. Die Leute von Sodom aber waren sehr böse und sündigten schwer gegen den Herrn. Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen. Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben. Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können. Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben. Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem Herrn einen Altar. Trenn dich also von mir! Die Trennung von Lot war für Abraham eine erneute Prüfung und Versuchung. Abraham hatte von Gott die Verheißung, ein großes Volk zu werden. Aber jetzt stand Abraham, der immer noch keine Kinder hatte, vor der Notwendigkeit sich von Lot zu trennen. Lot war für Abraham wie ein Sohn, aber jetzt warf Abraham wieder einmal all sein Vertrauen auf Gott. Er machte Lotgegenüber den Vorschlag: Trenn dich also von mir! Trenn dich also von mir! Für Abraham gibt es nicht nur die Perspektive, dass Verwandte friedlich beieinander wohnen, sondern auch die Möglichkeit der friedlichen Trennung. Trenn dich also von mir! Auch im Neuen Testament gibt es ein Beispiel der Trennung als Möglichkeit der Konfliktlösung. Zwischen Barnabas und Paulus war es zum Streit gekommen. Barnabas wollte Johannes Markus mitnehmen, Paulus jedoch nicht, denn Johannes Markus hatte ihn bereits früher einmal im Stich gelassen. Paulus und Barnabas trennten. Paulus ging alleine, Barnabas nahm Johannes Markus mit. Trenn dich nicht von mir! Jede Trennung hinterlässt Narben. Ehepaare, die sich getrennt haben, können sicherlich zustimmen. Die Narben in den Seelen der Kinder, die zwischen Mama und Papa pendeln, sind groß. Glaubensgemeinschaften haben sich getrennt und tiefe Risse hinterlassen. Ich hoffe, dass die Katholische Kirche die gegenwärtigen Probleme überwindet und es nicht zu einer Trennung kommt. Die Folgen wären fatal.
von ew 23. Juni 2025
Gen 12, 1-9 Montag, 12. Woche JK In jenen Tagen sprach der Herr zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran fortzog. Abram nahm seine Frau Sarai mit, seinen Neffen Lot und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Knechte und Mägde, die sie in Haran gewonnen hatten. Sie wanderten nach Kanaan aus und kamen dort an. Abram zog durch das Land bis zur Stätte von Sichem, bis zur Orakeleiche. Die Kanaaniter waren damals im Land. Der Herr erschien Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land. Dort baute er dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar. Von da brach er auf zum Bergland östlich von Bet-El und schlug sein Zelt so auf, dass er Bet-El im Westen und Ai im Osten hatte. Dort baute er dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an. Dann zog Abram immer weiter, dem Negeb zu. Für zweit Wochen begleiten uns nun die Lesungen aus dem Buch Genesis, wir lesen von Abraham und seiner Geschichte mit Gott. Der Herr sprach. Am Anfang der Schöpfung heißt es: Dann sprach Gott (Gen 1,3). Als Noach die Arche bauen sollte, heißt es zuerst: Der Herr sprach zu Noach (Gen 7,1) Auch heute lesen wir am Beginn der Geschichte Gottes mit Abraham: Der Herr sprach zu Abraham. Wenn etwas Neues beginnen soll, muss Gott zuerst sprechen und der Mensch hören. Es hat schon seinen Sinn, dass der Mensch zwei Ohren hat, aber nur einen Mund. Da zog Abram weg. Abraham brach auf, ohne das Ziel seiner Reise zu kennen. Er sagte kein Wort, er hinterfragte nichts und hatte auch keine Einwände. Er wollte nichts Genaueres wissen. Er gehorchte widerspruchslos. Abraham erinnert mich an Josef, der auch kein Wort sagte, sondern auf die Weisung Gottes hin Maria zu sich nahm. Gottes Stimme kann man hören. Manchmal spüre ich in mir eine zarte körperliche Reaktion, wenn Gott zu mir spricht. Das Herz wird berührt und schlägt etwas schneller. Plötzlich, von einem Moment auf den anderen, bin ich hellwach und sehr aufmerksam. Ich vernehme ein Wort, eine Stimmung, einen Gedanken, der sich mir nicht aufdrängt, aber voller Liebe anbietet. Das, was ich in diesen Momenten empfinde und wahrnehme, unterscheidet sich ganz klar von dem, was tagsüber an Gedanken oder Impulsen auf mich einströmt. Gottes Gegenwart und Gottes Gedanken haben eine andere Qualität, die man „spüren“ kann. Gott spricht auch zu dir. Wissen sie noch, wann Gott zuletzt zu ihnen gesprochen hat?
von ew 21. Juni 2025
Pater Jijo Sebastian ist Priester der syro-malabarischen Kirche die in Indien ihre größte Verbreitung findet. Die syro-malbarische Kirche ist, wie weitere 23 verschiedene Riten, in voller Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche. Zwölf Priester der indischen Ordensgemeinschaft der heiligen Theresia von Lisieux feierten am vergangenen Sonntag in unserer römisch-katholischen Kirche in Neuhausen die Eucharistie. Wie selbstverständlich nahmen mich die Priester der Ordensgemeinschaft in ihre Gemeinschaft auf und überreichte mir ihre eigenen liturgischen Gewänder für die heilige Messe im syro-malabarischen Ritus. Der Ritus selbst war mir fremd und hier und da musste mir ein Pater sagen, was ich zu tun hatte, wohin ich mich wenden und was ich beten sollte. Und doch fühlte ich mich im syro-malabarischen Ritus zu Hause denn wir teilen den gleichen Glauben an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Wesentliche Elemente waren dem lateinischen Ritus sehr ähnlich, was mir beim Vollzug der Liturgie sher entgegenkam. Zweimal in diesem Ritus wurde ich sehr hellhörig. Unmittelbar vor der Kommunion betet der Priester: Herr, starker Gott des Erbarmens und unser Vater, wir bitten um deine Barmherzigkeit. Bewahre uns vor Versuchungen. Schütze uns vor bösen Geistern und ihren Scharen. Deutlicher als im lateinischen Ritus wird im Syro-malabraischen Ritus um den Schutz vor den bösen Geistern gebetet. Die lateinische Kirche kann von den syro-malabarischen Christen lerenen und wieder mutiger den Kampf gegen die Unterwelt aufzunehmen. Am Ende der Eucharistiefeier betet die ganze Gemeinde: Die Opfergabe, die ich von dir genommen habe, gereiche mir zur Vergebung der Schuld und zur Verzeihung der Sünden. Ich weiß nicht, ob ich nochmals kommen werde, um auf dir ein weiteres Opfer darzubringen. Es stimmt: Wir wissen nicht, ob wir morgen noch einmal die Gelegenheit haben werden, um dem Herrn in der Eucharistie zu begegnen. Darum hängt in der Sakristei in Neuhausen ein Schild welches mich daran erinnert: Feiere jede heilige Messe so als sei es deine Erste, eine Einzige und deine Letzte. Gelebte Ökumene Ich bin dankbar, dass sich im lateinischen Ritus der römisch-katholischen Kirche zu Hause sein darf. Ich bin aber auch sehr dankbar darüber, dass ganz verschiedene Riten innerhalb der römisch-katholischen Kirche als eine große Familie miteinander leben und beten können.
von ew 20. Juni 2025
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