Guten Morgen lieber Felsen
ew • 7. August 2025
Num 20, 1-13 Donnerstag, 18. Woche
In jenen Tagen kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin, und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Dort starb Mirjam und wurde auch dort begraben. Da die Gemeinde kein Wasser hatte, rotteten sie sich gegen Mose und Aaron zusammen. Das Volk geriet mit Mose in Streit; sie sagten: Wären wir doch umgekommen wie unsere Brüder, die vor den Augen des Herrn gestorben sind. Warum habt ihr das Volk des Herrn in diese Wüste geführt? Nur damit wir hier zusammen mit unserem Vieh sterben? Wozu habt ihr uns aus Ägypten hierher geführt? Nur um uns an diesen elenden Ort zu bringen, eine Gegend ohne Korn und Feigen, ohne Wein und Granatäpfel? Nicht einmal Trinkwasser gibt es. Mose und Aaron verließen die Versammlung, gingen zum Eingang des Offenbarungszeltes und warfen sich auf ihr Gesicht nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn. Der Herr sprach zu Mose: Nimm deinen Stab; dann versammelt die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser fließen lassen. Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und ihnen und ihrem Vieh zu trinken geben. Mose holte den Stab von seinem Platz vor dem Herrn, wie der Herr ihm befohlen hatte. Mose und Aaron riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen, und Mose sagte zu ihnen: Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen? Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken. Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen bezeugen wolltet, darum werdet ihr dieses Volk nicht in das Land hineinführen, das ich ihm geben will. Das ist das Wasser von Meriba - Streitwasser -, weil die Israeliten mit dem Herrn gestritten haben und er sich als der Heilige erwiesen hat.
Wassermangel
Moses stand insgesamt dreimal vor einem scheinbar unlösbaren Problem, denn mitten in der Wüste sollte er Wasser finden. In Mara sollte er etwas Schweres wagen und ein Stück Holz in den Teich werfen, um das Wasser süß zu machen. In Refidim verlangte Gott das Unmögliche von ihm - mit seinem Stab sollte er an den Felsen schlagen, um an Trinkwasser zu kommen. Und heute in Ka-desch muss er etwas ganz Absurdes versuchen. Er soll mit einem Felsen sprechen.
Guten Tag, Herr Fels
Moses muss vor dem ganzen Volk, also auch vor seinen schärfsten Kritikern vor den Felsen treten und mit ihm ein Gespräch beginnen. „Guten Tag, Herr Fels, wie geht es Ihnen? Hätten sie nicht etwas Wasser für uns?“ Alle werden sich doch lustig machen über ihn.
Schweres, Unmögliches, Absurdes
Aber Moses kümmert sich nicht um das Gerede der Leute, er tut einfach das, was Gott ihm aufgetragen hat. Gott verlangt manchmal schwere, manchmal unmögliche Dinge, manchmal aber auch etwas völlig Absurdes und Unlogisches von uns wie von Abraham oder von Maria oder heute von Moses. Wenn wir das Unmögliche versuchen, halten uns alle für mutig, aber wenn wir das Absurde wagen, sind wir der Lächerlichkeit und dem Sport vonseiten der Menge ausgesetzt.
Moses hört auf Gott
Moses weiß das sein Freund Gott mit ihm keine Spielchen treibt er vertraute ihm und hört mehr auf seine Stimme als auf das, was die Menschen sagen. Das gefällt mir sehr.
vgl: Jose Flores, Über die Wüste hinaus

Dtn 6, 4-13 Samstag, 18. Woche Mose sprach zum Volk; er sagte: Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben. Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land führt, von dem du weißt: er hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, mit Gütern gefüllte Häuser, die du nicht gefüllt hast, in den Felsen gehauene Zisternen, die du nicht gehauen hast, Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, wenn du dann isst und satt wirst: nimm dich in acht, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat. Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten; ihm sollst du dienen, bei seinem Namen sollst du schwören. Gottes Liebe und Nächstenliebe Der gläubige Israelit betet jeden Tag die Worte aus dem Buch Deuteronomi-um, in denen er das Zentrum seiner Existenz zusammengefaßt weiß: ,,Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft’’ (6, 4-5). Jesus hat dieses Gebot der Gottesliebe mit demjenigen der Nächstenliebe aus dem Buch Levitikus: ,,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst’’ (19, 18) zu einem einzigen Auftrag zusammengeschlossen (vgl. Mk 12, 29-31). Die Liebe ist nun dadurch, daß Gott uns zuerst geliebt hat, nicht mehr nur ein ,,Gebot’’, sondern Antwort auf das Geschenk des Geliebtseins, mit dem Gott uns entgegengeht. Gottes Freund ist mein Freund So wird Nächstenliebe in dem von der Bibel, von Jesus verkündigten Sinn möglich. Sie besteht ja darin, daß ich auch den Mitmenschen, den ich zunächst gar nicht mag oder nicht einmal kenne, von Gott her liebe. Das ist nur möglich aus der inneren Begegnung mit Gott heraus, die Willensgemeinschaft geworden ist und bis ins Gefühl hineinreicht. Dann lerne ich, diesen anderen nicht mehr bloß mit meinen Augen und Gefühlen anzusehen, sondern aus der Perspektive Jesu Christi heraus. Sein Freund ist mein Freund. Ich sehe durch das Äußere hindurch sein inneres Warten auf einen Gestus der Liebe — auf Zuwendung, die ich nicht nur über die dafür zuständigen Organisationen umleite und vielleicht als politische Notwendigkeit bejahe. Ich sehe mit Christus und kann dem anderen mehr geben als die äußerlich notwendigen Dinge: den Blick der Liebe, den er braucht. Vergleiche: Benedikt XVI., Enzyklika „Deus caritas est“

Dtn 4, 32-40 Freitag, 18. Woche Mose sprach zum Volk; er sagte: Forsche doch einmal in früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde schuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses, und hat man je solche Worte gehört? Hat je ein Volk einen Gott mitten aus dem Feuer im Donner sprechen hören, wie du ihn gehört hast, und ist am Leben geblieben? Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie es der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen? Das hast du sehen dürfen, damit du erkennst: Jahwe ist der Gott, kein anderer ist außer ihm. Vom Himmel herab ließ er dich seinen Donner hören, um dich zu erziehen. Auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen, und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört. Weil er deine Väter lieb gewonnen hatte, hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen erwählt und dich dann in eigener Person durch seine große Kraft aus Ägypten geführt, um bei deinem Angriff Völker zu vertreiben, die größer und mächtiger sind als du, um dich in ihr Land zu führen und es dir als Erbbesitz zu geben, wie es jetzt geschieht. Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst. Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achten, damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht und du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit. Achte auf die Gebote … Für den christlichen Glauben spielen Gebote eine wichtige Rolle. Als Jesus nach dem „höchsten Gebot“ gefragt wird, antwortet er: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das Zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22, 37-40). Zusammengefasst heißt das: Die Liebe ist Maßstab für das Zusammenleben, denn sie erfüllt alle Gebote … damit es DIR gut geht! Ich finde irgendwie interessant, dass die Bibel hier sagt: „damit es DIR gut geht“ und nicht: damit es den anderen gut geht. Was die anderen denken und fühlen und tun kann ich nicht beeinflussen, ich kann lediglich darauf achten, dass ich selbst versuche in der Liebe zu bleiben.

Num 13, 1-2.25 - 14, 1.26-29.34-35 Mittwoch, 18. Woche In jenen Tagen sprach der Herr in der Wüste Paran zu Mose: Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer. Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hatte, machten sie sich auf den Rückweg. Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes. Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte. Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark, und die Städte sind befestigt und sehr groß. Auch haben wir die Söhne des Anak dort gesehen. Amalek wohnt im Gebiet des Negeb, die Hetiter, die Jebusiter und Amoriter wohnen im Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan. Kaleb beruhigte das Volk, das über Mose aufgebracht war, und sagte: Wir können trotzdem hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen; wir werden es gewiss bezwingen. Die Männer aber, die mit Kaleb zusammen nach Kanaan hinaufgezogen waren, sagten: Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist stärker als wir. Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hoch gewachsen Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor, und auch ihnen erschienen wir so. Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei, und das Volk weinte die ganze Nacht. Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Wie lange soll das mit dieser bösen Gemeinde so weitergehen, die immer über mich murrt? Ich habe mir das Murren der Israeliten jetzt lange genug angehört. Sag ihnen: So wahr ich lebe - Spruch des Herrn -, ich will euch das antun, womit ihr mir die Ohren vollgeschrien habt: Hier in der Wüste sollen eure Leichen liegen bleiben, alle ohne Ausnahme; jeder von euch, der gemustert worden ist, wird sterben, alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, die über mich gemurrt haben. So viele Tage, wie ihr gebraucht habt, um das Land zu erkunden, nämlich vierzig Tage, so viele Jahre lang - für jeden Tag ein Jahr - müsst ihr die Folgen eurer Schuld tragen, also vierzig Jahre lang; dann werdet ihr erkennen, was es heißt, mir Widerstand zu leisten. Ich, der Herr, habe gesprochen. Unwiderruflich werde ich es mit dieser ganzen bösen Gemeinde so machen, die sich gegen mich zusammengerottet hat: In dieser Wüste finden sie ihr Ende, hier müssen sie sterben. Nach einigen Wochen der Wanderung stehen sie also dann doch vor dem gelobten Land. Moses schickt zunächst einige Männer aus, um das Land zu erkunden. Diese dutzenden Spione drangen also überall hin vor. Nach der Erforschung kamen sie zurück und brachten einen zweideutigen Bericht. Der positive Aspekt: Vers 27. Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte. Sie waren also voll begeistert, als sie die Wüste hinter sich hatten, nun ein solches fettes Land zu entdeckten. Mose hat sich gefreut und er hatte den Wunsch, dieses edle Land sofort in Besitz zu nehmen. Der negative Aspekt: Vers 28 - ABER! Das Lieblingswort mancher Leute ist „ABER“. Man kann manchmal sagen, was man möchte, doch dann sagt irgendjemand das Wort "ABER" und macht so alles, was zuvor gesagt wurde, zunichte. Da kommt immer dieser „ABER“ Geist. Es ist alles gut, ABER. Dieser "ABER- Geist" macht oft alles kaputt. Ich möchte mich bemühen, das Wort "ABER" aus meinem Wortschatz zu streichen und versuchen erst einmal das Gute herauszuhören, das mein Gegenüber sagen möchte.

Num 12, 1-13 Dienstag, 18. Woche In jenen Tagen redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen. Sie sagten: Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen? Das hörte der Herr. Mose aber war ein sehr demütiger Mann, demütiger als alle Menschen auf der Erde. Kurz darauf sprach der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt! Da gingen die drei hinaus. Der Herr kam in der Wolkensäule herab, blieb am Zelteingang stehen und rief Aaron und Mirjam. Beide traten vor, und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum. Anders bei meinem Knecht Mose. Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut. Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln. Er darf die Gestalt des Herrn sehen. Warum habt ihr es gewagt, über meinen Knecht Mose zu reden? Der Herr wurde zornig auf sie und ging weg. Kaum hatte die Wolke das Zelt verlassen, da war Mirjam weiß wie Schnee vor Aussatz. Aaron wandte sich Mirjam zu und sah: Sie war aussätzig. Da sagte Aaron zu Mose: Mein Herr, ich bitte dich, lass uns nicht die Folgen der Sünde tragen, die wir leichtfertig begangen haben. Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein, die schon halb verwest ist, wenn sie den Schoß der Mutter verlässt. Da schrie Mose zum Herrn: Ach, heile sie doch! Warum reden Mirjam und Aaron gerade jetzt gegen Moses? Weil die Stimmung im Volk gegen Moses ungünstig war? Sahen sie jetzt die Stunde für die Beteiligung an der Macht für gekommen? Die Frau des Moses ist nur der äußere Aufhänger für etwas viel Tiefgründigeres. Vers 2 offenbart die eigentliche Absicht von Mirjam und Aaron. "Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen“? Da also steckt es: Sie bestreiten Moses Einzigartigkeit. Auch sie sind Propheten! Auch sie erhalten Gottes Offenbarungen! Auch sie möchten Vermittler der Offenbarung sein! Aber Mirjam erhielt von Gott keinerlei Leitungsaufgaben. Insgesamt wird man sagen müssen, dass Neid und Eifersucht sowie das Bestreben, selbst etwas Großes sein zu wollen, die Triebfedern waren. (vgl.: Gerhard Meyer, das vierte Buch Mose) Warum nur erinnert mich das alles an die Forderungen von Maria 2.0. Wie oft schon haben die Päpste klargestellt, dass das Sakrament der Priesterweihe nur an Männer gespendet werden kann. Der Stifter des Christentums, Jesus sieht es ebenso vor. Trotzdem fordern die Mirjams unserer Tage vehement, dass man auch ihnen das Weihesakrament spenden muss.

Num 11, 4b-15 Montag, 18. Woche In jenen Tagen sagten die Israeliten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe! Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch. Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna. Das Manna war wie Koriandersamen, und es sah wie Bdelliumharz aus. Die Leute pflegten umherzugehen und es zu sammeln; sie mahlten es mit der Handmühle oder zerstampften es im Mörser, kochten es in einem Topf und bereiteten daraus Brotfladen. Es schmeckte wie Ölkuchen. Wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, fiel auch das Manna. Mose hörte die Leute weinen, eine Sippe wie die andere; jeder weinte am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn; Mose aber war verstimmt und sagte zum Herrn: Warum hast du deinen Knecht so schlecht behandelt, und warum habe ich nicht deine Gnade gefunden, dass du mir die Last mit diesem ganzen Volk auferlegst? Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen, oder habe ich es geboren, dass du zu mir sagen kannst: Nimm es an deine Brust, wie der Wärter den Säugling, und trag es in das Land, das ich seinen Vätern mit einem Eid zugesichert habe? Woher soll ich für dieses ganze Volk Fleisch nehmen? Sie weinen vor mir und sagen zu mir: Gib uns Fleisch zu essen! Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist mir zu schwer. Wenn du mich so behandelst, dann bring mich lieber gleich um, wenn ich überhaupt deine Gnade gefunden habe. Ich will mein Elend nicht mehr ansehen. Lauch, Zwiebel und Knoblauch. heute kann ich gut verstehen, dass der Zorn des Herrn entbrannte und Moses verstimmt war. Gott wollte zusammen mit seinem Freund Moses die Israeliten ins gelobte Land führen, aber das Volk wollte nur noch zurück nach Ägypten, denn dort gab es Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. Das Manna reicht ihnen nicht mehr. Sie wollten in der Wüste gegen alle Logik Fleisch haben. Murren und Klagen. Es ist ein Volk, das murrt und klagt und nach Ägypten zurückkehren möchte. Es ist eine chronische Rebellion, könnte man sagen. Es beschuldigt Gott, der sie aus der Knechtschaft befreite, weil es den Preis der Befreiung nicht bezahlen möchte. Das Volk will alles leicht haben und das gelobte Land ohne Anstrengung erreichen. Lieber kritisieren als sich engagieren. Manche unserer Zeitgenossen handeln nach dem gleichen Prinzip. Sie bleiben lange in Deckung und beobachten die Dinge um sie herum. Sobald es aber nicht so läuft, wie sie es möchten, schießen sie giftige Pfeile, stellen Fragen und kritisieren. Die guten alten Zeiten (Lauch, Zwiebeln und Knoblauch) sind ihnen lieber als das Wagnis, Neuland unter den Pflug zu nehmen. Und so handeln sie wie die Israeliten damals nach dem Motto: Lieber kritisieren als sich engagieren.

Betrachtung: 2025 ist ein Jubeljahr (Lev 25, 8-55) „Erklärt jedes fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren. Und dann wird im Folgenden aufgezählt was in diesem Jubeljahr alles geschehen soll. Das Land soll nicht bearbeitet werden. Es soll sich erholen und ausruhen soll brachliegen Wenn jemand aus Not seinen Grundbesitz verpachtet oder verkauft hat soll er diesen im Jubeljahr wieder zurückerhalten Die Sklaven sollen in die Selbstständigkeit entlassen werden. Das war damals eine soziale Revolution. Das 50. Jahr war eine Zeit der Befreiung und Wiederherstellung. Jedes 50. Jahr sollten die Schulden derjenigen vergeben werden, die aus Not in eine Abhängigkeit geraten waren. Grundstücke mussten an ihren ursprünglichen Eigentümer wieder zurückgegeben werden. Grundstücksspekulanten wurde also ein Riegel vorgeschoben. Das 50. Jahr war ein Jahr der Hoffnung. Es war ein Jahr, in dem das Land wieder neu und gerecht verteilt wurde, ein Jahr der Amnestie, usw Jesus greift diese Einrichtung bei seiner „Antrittspredigt“ in Nazareth auf. Mit seinem Kommen, mit seinem öffentlichen Wirken bricht ein „Gnadenjahr des Herrn“ an (vgl. Lk 4, 19.21). „Der Geist des Herrn ruht auf mir; / denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, / damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde / und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze 19 und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Und so hat sich seit dem späten Mittelalter von Rom her der Brauch entwickelt, alle 25 Jahre für die ganze Kirche ein Heiliges Jahr auszurufen. Was aber immer gilt, muss gelegentlich, besonders hervorgehoben werden. Die Kirche lädt alle 25 Jahre ein zu einem Jahr der religiösen Runderneuerung, so wie auch Gebäude ca. alle 25 Jahre eine Generalsanierung benötigen. Mit dem geistigen Haus der Kirche ist es ähnlich. Und diese Erfahrung steckt in dem Brauch der Heiligen Jahre. 2025 hat Papst Franziskus wieder ein Jubeljahr ausgerufen. Offiziell begann es an Heiligabend 2024 In Rom hat sich als ein äußeres Zeichen für die Gnade des Heiligen Jahres das starke Symbol der Heiligen Pforten entwickelt. Gewaltige Portale, die nur alle 25 Jahre geöffnet werden. Man kann diese Heiligen Pforten bewusst durchschreiten und sich dabei an das Wort Jesu erinnern: Ich bin die Tür!. Das Heilige Jahr ist eine Zeit der bewussten Begegnung mit Jesus dem Herrn meines Lebens! Ich durchschreite eine Pforte. Ich möchte bei Jesus sein, bei ihm einkehren. Das Durchschreiten der Heiligen Pforte ist eine symbolische Geste, die ausdrückt, dass man die Vergangenheit hinter sich lassen möchte und ein neues Kapitel in der Beziehung zu Gott anfangen möchte. Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 unter ein eigenes Motto gestellt: Er ruft uns dazu auf Pilger der Hoffnung zu werden in einer Welt und für eine Welt, die von so vielen Krisen bedrängt ist und in Hoffnungslosigkeit zu versinken droht. Der Papst erinnert uns daran, dass wir als Christen nicht dazu da sind, diese Hoffnungslosigkeit noch zu verdoppeln, sondern von unserer Christusbeziehung her, aus unserem Glauben heraus Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht zu setzen. Zum Hl. Jahr gehört der Gedanke der Wiedergutmachung, also der Heilung von Verletzungen und dazu wiederum die Möglichkeit, einen sogenannten Ablass zu bekommen. Ein schwieriges Wort, ein missbrauchtes Wort, das Spaltung gebracht hat in der Reformation. Gehört es nicht in den Giftschrank theologischer Begriffe und frommer Praxis? Nein. Der Gedanke des Ablasses ist Top Aktuell. Hierzu am kommenden Sonntag eine tiefere Hinführung. Das Heilige Jahr ist weit mehr als nur eine Feier oder eine Reihe von Ritualen lernen es ist eine tief greifende Einladung unser Engagement gegenüber Gott und unseren mit Menschen zu erneuern.

Lev 23, 1.4-11.15-16.27.34b-37 Freitag, 17. Woche Der Herr sprach zu Mose: Das sind die Feste des Herrn, Tage heiliger Versammlungen, die ihr zur festgesetzten Zeit ausrufen sollt: Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zur Abenddämmerung, ist Pascha zur Ehre des Herrn. Am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der Ungesäuerten Brote zur Ehre des Herrn. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tag habt ihr heilige Versammlung; ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten. Sieben Tage hindurch sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Am siebten Tag ist heilige Versammlung; da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Israeliten, und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, und wenn ihr dort die Ernte einbringt, sollt ihr dem Priester die erste Garbe eurer Ernte bringen. Er soll sie vor dem Herrn hin- und herschwingen und sie so darbringen, damit ihr Annahme findet. Am Tag nach dem Sabbat soll der Priester den Ritus ausführen. Vom Tag nach dem Sabbat, an dem ihr die Garbe für die Darbringung gebracht habt, sollt ihr sieben volle Wochen zählen. Zählt fünfzig Tage bis zum Tag nach dem siebten Sabbat, und dann bringt dem Herrn ein neues Speiseopfer dar! Am zehnten Tag dieses siebten Monats ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr heilige Versammlung halten. Ihr sollt euch Enthaltung auferlegen und dem Herrn ein Feueropfer darbringen. Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats ist sieben Tage hindurch das Laubhüttenfest zur Ehre des Herrn. Am ersten Tag, einem Tag heiliger Versammlung, dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Sieben Tage hindurch sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Am achten Tag habt ihr heilige Versammlung, und ihr sollt ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Es ist der Tag der Festversammlung; da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Das sind die Festzeiten des Herrn, die ihr als Tage heiliger Versammlung ausrufen sollt, dazu bestimmt, für den Herrn Feueropfer, Brandopfer, Speiseopfer, Schlachtopfer und Trankopfer darzubringen, dem jeweiligen Tag entsprechend. Für zwei Tage tauchen wir ganz kurz ein in das Buch Leviticus - dem dritten BUch Mose Das erste Fest, das erwähnt wird, ist das Pascha-Fest, das die Juden zum ersten Mal vor dem Auszug aus Ägypten feierten. Heute gibt Gott seinem Volk wichtige Regeln, wie und wann dieses Fest gefeiert werden soll. Monat, Tag und Stunde sind von Gott für dieses Fest festgelegt. Bei den Juden galt damals ein Kalender, der sich nicht an der Sonne, sondern am Lauf des Mondes orientierte. Tischri (September – Oktober) Heshvan (Oktober – November) Kislew (November – Dezember) Tewet (Dezember – Januar ) Schwat (Januar – Februar) Adar (Februar – März) Nisan (März – April) Ijjar (April – Mai) Siwan (Mai – Juni) Tammus (Juni – Juli) Aw (Juli – August) Der Monat Nisan ist im Judentum der siebte Monat nach dem „bürgerlichen Kalender. Nach dem religiösen Kalender ist er der erste Monat. Nisan ist der Monat mit dem ersten Frühlingsvollmond und fällt zusammen mit den uns bekannten Monaten März bis April. In diesen Monaten feiern wir jedes Jahr den Tod und die Auferstehung Jesu Wir sehen, wie eng Judentum und Christentum miteinander verbunden sind.

Ex 40, 16-21.34-38 Donnerstag, 17. Woche In jenen Tagen machte Mose alles, wie es der Herr ihm befohlen hatte. Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, stellte man die Wohnstätte auf. Mose stellte die Wohnstätte auf, legte ihre Sockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Säulen auf. Dann spannte er das Zelt über die Wohnstätte und legte die Decke des Zeltes darüber, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Dann nahm er die Bundesurkunde, legte sie in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und setzte die Deckplatte oben auf die Lade. Er brachte die Lade in die Wohnstätte, spannte die Vorhangdecke auf und verdeckte so die Lade der Bundesurkunde, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Dann verhüllte die Wolke das Offenbarungszelt, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte. Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte. Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstätte erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte. Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. Bei Tag schwebte über der Wohnstätte die Wolke des Herrn, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte. Heute sind wir im letzten Kapitel des Buches Exodus angelangt. Gott erfüllte mit seiner Gegenwart das Bundeszelt. Gegenwart Gottes erkannte man an der Wolke, die sich über das Heiligtum legte. Alle Israeliten konnten Anzeichen der Wolke erkennen, dass Gott mitten unter ihnen ist. Das rote Licht in der Kirche. Die Gegenwart Gottes in unseren katholischen Kirchen erkennen wir heute nicht mehr an einer Wolke, die sich über das Gebäude legt, sondern an der roten Lampe, die in der Nähe zum Tabernakel leuchtet. Der Tabernakel ist der Ort der Gegenwart Gottes. Kunst in der Kirche. In der wunderbaren Sankt Maria Magdalena Kirche in Tiefenbronn gibt es künstlerisch hochwertige Seitenaltäre, die eine große Beachtung finden und über die man schon Bücher geschrieben hat. Gegenüber diesen Altären steht der Tabernakel und daneben das rote Licht. Es tut mir in der Seele weh, dass Besucherscharen staunend vor den Bildern der Seitenaltäre stehen bleiben, aber ohne jedes Zeichen der Verehrung an Gott vorbeigehen, der in Tabernakel auf sie wartet.

x 34, 29-35 Mittwoch, 17. Woche Als Mose vom Berg Sinai herunterstieg, die beiden Tafeln der Bundesur-kunde in der Hand, wusste er nicht, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, weil er mit dem Herrn geredet hatte. Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus, und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen. Erst als Mose sie rief, kamen Aaron und alle Sippenhäupter der Gemeinde zu ihm zurück, und Mose redete mit ihnen. Dann kamen alle Israeliten herbei, und er übergab ihnen alle Gebote, die der Herr ihm auf dem Sinai mitgeteilt hatte. Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er über sein Gesicht einen Schleier. Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war. Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden. Die Haut des Moses strahlte Offensichtlich hatte sich die Haut von Moses verändert als er auf dem Berg Gott begegnete, denn die Haut seines Gesichtes strahlte. Moses war sich dessen gar nicht bewusst, aber jene die ihn sahen bemerkten diese Veränderung sofort. Die Begegnung mit Gott hatte etwas in ihm und an ihm bewirkt. Er strahlte etwas von der Herrlichkeit Gottes aus Auch wir begegnen Gott Wenn wir Eucharistie feiern, dann haben wir auch eine tiefe Gottesbegegnung. Gott berührt die Haut unserer Hand, oder die Haut unserer Zunge, wenn wir kommunizieren. Ich denke, dass Gott auch uns verändern möchte. Nicht, dass unsere Haut dann auch anfängt zu strahlen wie damals bei Moses. Gott möchte aber auch uns auf irgendeine Art und Weise verwandeln, damit wir den Glanz seiner Herrlichkeit in die Welt hinaustragen können. Die heilige Schwester Faustina betet: O mein Jesus, verwandle mich in dich, denn Du vermagst alles.

Ex 33, 7-11; 34, 4b.5-9.28 Dienstag, 17. Woche In jenen Tagen nahm Mose das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungs-zelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungs-zelt vor das Lager hinaus. Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt, und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat. Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose. Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden. Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurückging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt. Am Morgen stand Mose zeitig auf und ging auf den Sinai hinauf, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit. Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus. Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue: Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, lässt aber den Sünder nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Väter an den Söhnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation. Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden. Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein störrisches Volk, doch vergib uns unsere Schuld und Sünde, und lass uns dein Eigentum sein! Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Er aß kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln Betrachtung: Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Fest formulierte Gebete sind sinnvoll und hilfreich, um zu beten. Ich bete gerne die Psalmen oder Hingabegebete. Auch Mariengebete und Weihegebete gehören zu meinem täglichen Gebetsschatz. Den Rosenkranz bete ich gerne, auch die Texte der heiligen Messe sind vorgegeben und helfen, ins Gebet hineinzukommen. Aber dann gibt es auch Situationen, in denen es hilfreich ist, die vorformulierten Gebete einfach einmal beiseite zu legen und mit Gott so zu reden „wie der Schnabel gewachsen ist“. Wenn ich mit Menschen spreche, dann nehme ich ja auch nicht ein Blatt Papier, schreibe auf was ich ihnen sagen möchte und lese es ihnen dann vor. Ich schaue ihnen in die Augen und versuche ganz persönlich mit ihnen zu sprechen. Auch Gott wartet darauf, dass wir das Gebetbuch einmal beiseitelegen und ihm einfach ganz persönlich und direkt das sagen, was uns auf dem Herzen liegt.