Daniel

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Dan 1, 1-6.8-20                Montag, 34. Woche      

Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Jojakim von Juda zog Nebukadnezzar, der König von Babel, gegen Jerusalem und belagerte es. Und der Herr gab König Jojakim von Juda sowie einen Teil der Geräte aus dem Haus Gottes in Nebukadnezzars Gewalt. Er verschleppte sie in das Land Schinar, in den Tempel seines Gottes, die Geräte aber brachte er in das Schatzhaus seines Gottes. Dann befahl der König seinem Oberkämmerer Aschpenas, einige junge Israeliten an den Hof zu bringen, Söhne von königlicher Abkunft oder wenigstens aus vornehmer Familie; sie sollten frei von jedem Fehler sein, schön an Gestalt, in aller Weisheit unterrichtet und reich an Kenntnissen; sie sollten einsichtig und verständig sein und geeignet, im Palast des Königs Dienst zu tun; Aschpenas sollte sie auch in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten. Als tägliche Kost wies ihnen der König Speisen und Wein von der königlichen Tafel zu. Sie sollten drei Jahre lang ausgebildet werden und dann in den Dienst des Königs treten. Unter diesen jungen Männern waren aus dem Stamm Juda Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. Daniel war entschlossen, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen zu müssen. Gott ließ ihn beim Oberkämmerer Wohlwollen und Nachsicht finden. Der Oberkämmerer sagte aber zu Daniel: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der euch die Speisen und Getränke zugewiesen hat; er könnte finden, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute eures Alters; dann wäre durch eure Schuld mein Kopf beim König verwirkt. Da sagte Daniel zu dem Mann, den der Oberkämmerer als Aufseher für ihn selbst sowie für Hananja, Mischaël und Asarja eingesetzt hatte: Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten! Lass uns nur pflanzliche Nahrung zu essen und Wasser zu trinken geben! Dann vergleiche unser Aussehen mit dem der jungen Leute, die von den Speisen des Königs essen. Je nachdem, was du dann siehst, verfahr weiter mit deinen Knechten! Der Aufseher nahm ihren Vorschlag an und machte mit ihnen eine zehntägige Probe. Am Ende der zehn Tage sahen sie besser und wohlgenährter aus als all die jungen Leute, die von den Speisen des Königs aßen. Da ließ der Aufseher ihre Speisen und auch den Wein, den sie trinken sollten, beiseite und gab ihnen Pflanzenkost. Und Gott verlieh diesen vier jungen Leuten Wissen und Verständnis in jeder Art Schrifttum und Weisheit; Daniel verstand sich auch auf Visionen und Träume aller Art. Als ihre Zeit zu Ende war und man sie vor den König bringen musste, wie er es bestimmt hatte, stellte sie der Oberkämmerer dem Nebukadnezzar vor. Der König unterhielt sich mit ihnen und fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen anderen überlegen. Sie traten also in den Dienst des Königs. Sooft der König in Fragen, die Weisheit und Einsicht erfordern, ihren Rat einholte, fand er sie allen Zeichendeutern und Wahrsagern in seinem ganzen Reich zehnmal überlegen.



In der letzten Woche im Jahreskreis begleiten uns ausgewählte Lesungen auch dem alttestamentlichen Buch Daniel. Folgendes entnehme ich der Einleitung zur Lesung im Schott.


Kapitel 1-6: Hier lesen wir von Daniel und seinen Freunden, die unter Nebukadnezzar II. an den Hof von Babel kamen. Kapitel 7-12: Der zweite Teil des Danielbuches berichtet von apokalyptischen Visionen. Das ganze Interesse richtet sich auf die Zukunft: auf das, was geschehen wird.


Daniel bat darum, sich nicht unrein machen zu müssen.

Daniel und weitere junge Juden wurden im Auftrag des babylonischen Königs Nebukadnezar an den königlichen Hof in Babel verschleppt. Sie wurden vorbereitet, um später im königlichen Palast bestimmte Aufgaben übernehmen zu können. Hierfür sollten sie nicht nur die Bräuche der Babylonier kennen, sondern diese auch übernehmen. Sie sollten also umerzogen werden und ihren jüdischen Glauben aufgeben.


Daniel bat darum, sich nicht unrein machen zu müssen.

Aber es gab einen Punkt, an dem Daniel nicht über seinen eigenen Schatten springen konnte. Er war bereit, Kompromisse einzugehen, aber als von ihm gefordert wurde, nicht koschere Speise zu sich zu nehmen, weigerte er sich. Das Gebot Gottes war ihm wichtiger als der Befehl des Königs. Er suchte nach Lösungen, um seinem Glauben treu zu bleiben.


Daniel bat darum, sich nicht unrein machen zu müssen.

Daniels ist ein Vorbild auch für unsre Zeit. Er sonderte sich nicht von der Welt, in der er lebte ab, aber er blieb seinen religiösen Überzeugungen treu. Er bekannte Farbe! Er beugte sich nicht dem Druck seiner Umwelt.

Auch wir werden häufig bedrängt, unsere Maßstäbe aufzugeben und unseren Lebensstil dem unserer Umwelt anzupassen. Immer ist es die gleiche Frage: Was ist mir wichtiger? Meine Treue zu Gott, oder die Meinung der Leute. Wir müssen wie Daniel den festen Entschluss fassen, Gott zu gehorchen.


Dan 2, 31-45     Dienstag, 34. Woche    

In jenen Tagen sagte Daniel zu Nebukadnezzar: Du, König, hattest eine Vision: Du sahst ein gewaltiges Standbild. Es war groß und von außergewöhnlichem Glanz; es stand vor dir und war furchtbar anzusehen. An diesem Standbild war das Haupt aus reinem Gold; Brust und Arme waren aus Silber, der Körper und die Hüften aus BronzeDie Beine waren aus Eisen, die Füße aber zum Teil aus Eisen, zum Teil aus Ton. Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte. Da wurden Eisen und Ton, Bronze, Silber und Gold mit einemmal zu Staub. Sie wurden wie Spreu auf dem Dreschplatz im Sommer. Der Wind trug sie fort, und keine Spur war mehr von ihnen zu finden. Der Stein aber, der das Standbild getroffen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde. Das war der Traum. Nun wollen wir dem König sagen, was er bedeutet. Du, König, bist der König der Könige; dir hat der Gott des Himmels Herrschaft und Macht, Stärke und Ruhm verliehen. Und in der ganzen bewohnten Welt hat er die Menschen, die Tiere auf dem Feld und die Vögel am Himmel in deine Hand gegeben; dich hat er zum Herrscher über sie alle gemacht: Du bist das goldene Haupt. Nach dir kommt ein anderes Reich, geringer als deines; dann ein drittes Reich, von Bronze, das die ganze Erde beherrschen wird. Ein viertes endlich wird hart wie Eisen sein; Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles; und wie Eisen alles zerschmettert, so wird dieses Reich alle anderen zerschlagen und zerschmettern. Die Füße und Zehen waren, wie du gesehen hast, teils aus Töpferton, teils aus Eisen; das bedeutet: Das Reich wird geteilt sein; es wird aber etwas von der Härte des Eisens haben, darum hast du das Eisen mit Ton vermischt gesehen. Dass aber die Zehen teils aus Eisen, teils aus Ton waren, bedeutet: Zum Teil wird das Reich hart sein, zum Teil brüchig. Wenn du das Eisen mit Ton vermischt gesehen hast, so heißt das: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander verbinden; doch das eine wird nicht am anderen haften, wie sich Eisen nicht mit Ton verbindet. Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen. Du hast ja gesehen, dass ohne Zutun von Menschenhand ein Stein vom Berg losbrach und Eisen, Bronze und Ton, Silber und Gold zermalmte. Der große Gott hat den König wissen lassen, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist sicher und die Deutung zuverlässig


Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte.

König Nebukadnezar hatte einen sehr beunruhigenden Traum. Er sah ein gewaltiges Standbild, das aus den verschiedensten Materialien gebaut worden war. Brust und Arme waren aus Silber, der Körper und die Hüften aus Bronze. Die Beine waren aus Eisen, die Füße aber zum Teil aus Eisen, zum Teil aus Ton.


Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte.

Niemand, keiner der Wahrsager und Traumdeuter seines Landes konnte den Traum deuten, nur Daniel war imstande, dem König diesen Traum zu deuten. Mit dieser Statue werden die großen Weltreiche beschrieben, alle keinen Bestand haben werden. Alle Reiche werden untergehen, aber ein Reich wird kommen, das in alle Ewigkeit besteht. Daniel sagt bereits das Kommen Christi voraus, der am Ende der Welt ein neues Reich schaffen und aufbauen wird.


Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte.

Die großen und gewaltigen Reiche der Perser, Griechen und Römer hatten nur kurze Zeit Bestand und verschwanden dann sang- und klanglos von der Bildfläche und von der Landkarte.

In den zurückliegenden Jahrzehnten habe ich immer wieder miterlebt, wie durch Kriege, aber auch durch friedliche Entwicklungen Staaten untergingen und Landesgrenzen sich verschoben. Denken wir an das ehemalige Jugoslawien. Denken wir an den Untergang Ostdeutschlands.


Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte.

Es bedarf nur einer kleinen Ursache und unsere schöne Ordnung wird durcheinandergewirbelt. Wir dürfen nicht annehmen, dass unsere jetzige politische und gesellschaftliche Situation für alle und ewige Zeiten Bestand haben wird. Auch die Zeit in der wir leben ist nur vorübergehend.

Einmal jedoch wird das Reich Christi auf dieser Erde errichtet, es wird ein Reich der Liebe und ein Reich des Friedens sein, ein Reich, das dann für alle und ewige Zeiten Bestand haben wird. Darauf freue ich mich. 


Dan 5, 1-6.13-14.16-17.23-28     Mittwoch, 34. Woche  

In jenen Tagen gab König Belschazzar ein großes Gastmahl für seine Großen; es waren tausend Menschen, und zusammen mit den Tausend sprach er dem Wein zu. In seiner Weinlaune nun ließ Belschazzar die goldenen und silbernen Gefäße holen, die sein Vater Nebukadnezzar aus dem Tempel in Jerusalem mitgenommen hatte. Jetzt sollten der König und seine Großen, seine Frauen und Nebenfrauen daraus trinken. Man holte also die goldenen Gefäße, die man aus dem Tempel des Gotteshauses in Jerusalem mitgenommen hatte, und der König und seine Großen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus. Sie tranken Wein und lobten die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein. In derselben Stunde erschienen die Finger einer Menschenhand und schrieben gegenüber dem Leuchter etwas auf die weißgetünchte Wand des königlichen Palastes. Der König sah den Rücken der Hand, als sie schrieb. Da erbleichte er, und seine Gedanken erschreckten ihn. Seine Glieder wurden schwach, und ihm schlotterten die Knie. Daniel wurde vor den König gebracht, und der König sagte zu ihm: Du also bist Daniel, einer von den verschleppten Juden, die mein Vater, der König, aus Juda hierher gebracht hat. In dir, so habe ich gehört, ist der Geist der Götter, und bei dir fand man Erleuchtung und Einsicht und außergewöhnliche Weisheit. Doch du, so habe ich gehört, kannst Deutungen geben und schwierige Fragen lösen. Wenn du nun die Schrift lesen und mir deuten kannst, sollst du in Purpur gekleidet werden, um den Hals eine goldene Kette tragen und als der Dritte in meinem Reich herrschen. Daniel gab dem König zur Antwort: Behalte deine Gaben oder schenk sie einem andern! Aber die Schrift will ich für den König lesen und deuten. Du hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben und dir die Gefäße aus seinem Tempel herbeischaffen lassen. Du und deine Großen, deine Frauen und Nebenfrauen, ihr habt daraus Wein getrunken. Du hast die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören können und keinen Verstand haben. Aber den Gott, der deinen Lebensatem in seiner Hand hat und dem all deine Wege gehören, den hast du nicht verherrlicht. Darum hat er diese Hand geschickt und diese Schrift geschrieben. Das Geschriebene lautet aber: Mene mene tekel u-parsin. Diese Worte bedeuten: Mene: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr ein Ende. Tekel: Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden. Peres: Geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.



Belschazzar ließ die goldenen und silbernen Gefäße holen

Das dieser Belschazzar hier in Daniel 5 tut, so etwas hatte selbst Nebukadnezar nie getan: Belschazzar hatte keinen Respekt vor heiligen Dingen, und in seiner Gottlosigkeit und Frechheit lässt er die heiligen Gefäße der Juden holen. Offenbar hatte er sich nach mehrfachem Genuss von dem Wein gehen lassen. Wenn der Wein seine Wirkung zeigt, dann brechen die Dämme in Bezug auf Sitte und Moral – und wie wir hier sehen auch im Blick auf religiöse Themen – sehr schnell.


Belschazzar ließ die goldenen und silbernen Gefäße holen

Dann kann es sehr schnell dazu kommen, dass gespottet und geschmäht wird über heilige Dinge (Ps 69,13; Spr 31,4). Allerdings sagt das Wort hier nicht, dass Belschazzar betrunken war, es heißt nur, dass der Wein ihm schmeckte, und das ist sicher eine Gefahr. Es wird ihm vollkommen bewusst gewesen sein, was er da tat, als er die heiligen Geräte des Tempeldienstes holen ließ. Und er wird auch vollkommen verantwortlich gemacht dafür. Nebukadnezar hatte diese heiligen Gefäße dem gottgemäßen Gebrauch entzogen, aber Belschazzar hatte sie dem frivolen Missbrauch preisgegeben.


Belschazzar ließ die goldenen und silbernen Gefäße holen

Für Gott waren diese Gefäße noch heilig; was die Menschen und sogar Sein eigenes Volk damit getan haben mochten – für Ihn waren das immer noch die heiligen Gefäße. In diesen Gefäßen war Gott gedient worden und Er war in diesem Dienst verherrlicht worden. Gott sieht das noch so! Und deshalb war es eine absolute Entheiligung, als dieser heidnische Monarch sich damit über den wahren Gott praktisch lustig machte.


Belschazzar ließ die goldenen und silbernen Gefäße holen

Belschazzar steigt gleichsam in den Ring und meint, er könne es mit einem anderen Gott aufnehmen. Aber das Gericht darüber kommt schnell und ohne Aufruf zur Buße, anders als bei Nebukadnezar. Gott nimmt die Dinge ernst und Er sieht die Gefäße als heilig an – auch in Tagen des Verfalls. (entnommen aus: www.bibelstudium.de/)



Belschazzar ließ die goldenen und silbernen Gefäße holen

Wir verwenden in der Feier der Eucharistie auch heilige Dinge. Der Kelch, die rostigen Schale, die Monstranz, der Tabernakel, das alles sind Dinge, die unmittelbar mit Gott in Berührung kommen. Wir können sie nicht für weltliche Dinge verwenden, sie sind ganz reserviert für den Dienst vor Gott. Ich möchte stets diese Gegenstände mit großer Ehrfurcht und großem Respekt behandeln und nicht zulassen, dass mit ihnen Schindluder getrieben wird.


Dan 6, 12-28     Donnerstag, 34. Woche

In jenen Tagen schlichen sich die obersten Beamten heran und fanden Daniel, wie er zu seinem Gott betete und flehte. Darauf gingen sie zum König und erinnerten ihn an sein Verbot; sie sagten: O König, hast du nicht ein Verbot unterzeichnet, nach dem jeder, der innerhalb von dreißig Tagen an irgendeinen Gott oder Menschen außer an dich, König, eine Bitte richtet, in die Löwengrube geworfen werden soll? Der König gab zur Antwort: Die Anordnung steht fest nach dem unwandelbaren Gesetz der Meder und Perser. Da berichteten sie dem König: Daniel, einer von den verschleppten Juden, achtet weder dich, König, noch das Verbot, das du unterschrieben hast, sondern verrichtet dreimal am Tag sein Gebet. Als der König das hörte, war es ihm sehr peinlich, und er dachte nach, wie er Daniel retten könne. Bis Sonnenuntergang bemühte er sich, ihn freizubekommen. Doch jene Männer bestürmten ihn und sagten: Bedenke, König, es ist bei den Medern und Persern Gesetz, dass jedes Verbot und Dekret, das der König erlässt, unabänderlich ist. Darauf befahl der König, Daniel herzubringen, und man warf ihn zu den Löwen in die Grube. Der König sagte noch zu Daniel: Möge dein Gott, dem du so unablässig dienst, dich erretten. Und man nahm einen großen Stein und wälzte ihn auf die Öffnung der Grube. Der König versiegelte ihn mit seinem Siegel und den Siegeln seiner Großen, um zu verhindern, dass an der Lage Daniels etwas verändert würde. Dann ging der König in seinen Palast; fastend verbrachte er die Nacht; er ließ sich keine Speisen bringen und konnte keinen Schlaf finden. früh am Morgen, als es gerade hell wurde, stand der König auf und ging in Eile zur Löwengrube. Als er sich der Grube näherte, rief er mit schmerzlicher Stimme nach Daniel und fragte: Daniel, du Diener des lebendigen Gottes! Hat dein Gott, dem du so unablässig dienst, dich vor den Löwen erretten können? Daniel antwortete ihm: O König, mögest du ewig leben. Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen. Sie taten mir nichts zuleide; denn in seinen Augen war ich schuldlos, und auch dir gegenüber, König, bin ich ohne Schuld. Darüber war der König hoch erfreut und befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. So wurde Daniel aus der Grube herausgeholt; man fand an ihm nicht die geringste Verletzung, denn er hatte seinem Gott vertraut. Nun aber ließ der König die Männer herbeiholen, die Daniel verklagt hatten, und ließ sie mit ihren Kindern und Frauen in die Löwengrube werfen. Sie waren noch nicht am Boden der Grube angelangt, da stürzten sich die Löwen auf sie und zermalmten ihnen alle Knochen. Daraufhin schrieb König Darius an alle Völker, Nationen und Sprachen auf der ganzen Erde: Friede sei mit euch in Fülle! Hiermit ordne ich an: Im ganzen Gebiet meines Reiches soll man vor dem Gott Daniels zittern und sich vor ihm fürchten. Denn er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende. Er rettet und befreit; er wirkt Zeichen und Wunder am Himmel und auf der Erde; er hat Daniel aus den Tatzen der Löwen errettet.


Daniel in der Löwengrube.

Ein neuer König kommt an die Macht. Die auf Daniel eifersüchtigen Hofbeamten, zetteln eine Intrige an. Daniel stand so auf verlorenem Posten. Obwohl er das Gesetz kannte, das Verbot, irgendjemand außer dem König anzubeten, betete er weiterhin dreimal täglich. Daniel betete weiterhin, weil er vom König nicht die Führung und Stärke erwarten konnte, die er in dieser schwierigen Zeit benötigte. Nur Gott konnte ihm geben, was er wirklich brauchte. Wir wollen nicht zulassen, dass unsere Gebetszeit durch irgendwelche Drohungen oder Zwänge beschnitten wird. Es ist wichtig, regelmäßig und ohne Rücksicht auf die Umstände zu beten, denn das Gebet ist unsere Lebensader, die uns mit Gott verbindet.


Daniel in der Löwengrube.

Löwen wurden eingesetzt, um Menschen hinzurichten. Aber Gott hat Mittel und Wege, um seine Leute zu befreien, die für uns unvorstellbar sind. Es ist immer voreilig, aufzugeben oder nachzugeben, wenn wir von Ungläubigen unter Druck gesetzt werden, weil Gott eine Macht hat, von der sie nichts wissen. Gott kann sogar Löwen das Maul verschließen.


Daniel in der Löwengrube.

Habt keine Angst, fürchtet kein Unheil, auch wenn die Umstände, unter denen ihr arbeiten müsst, widerwärtig sind, schlimmer vielleicht als bei Daniel in der Grube der hungrigen Raubtiere. Der Arm Gottes ist auch jetzt so mächtig wie einst und würde, wenn nötig, Wunder vollbringen. Bleibt treu! Habt eine liebende, bewusste, freudige Treue zur Lehre Christi und seid davon überzeugt, dass unsere Zeiten nicht schlimmer als die früheren sind und dass der Herr stets derselbe bleibt.


Daniel in der Löwengrube.

Ich habe einen alten Priester gekannt, der lächelnd von sich sagte: Ich bin immer ruhig, ganz ruhig. So soll es auch mit uns sein: inmitten der Welt, von hungrigen Löwen umgeben, und doch voll Frieden und ruhig, in Liebe, in Glaube, in Hoffnung, und ohne je zu vergessen, dass der Herr vielfache Wunder wirken wird, wenn es nottut. (Entnommen: https://jesusimpuls.de/)  


Dan 7, 2-14        Freitag, 34. Woche        

Ich, Daniel, hatte während der Nacht eine Vision: Die vier Winde des Himmels wühlten das große Meer auf. Dann stiegen aus dem Meer vier große Tiere herauf; jedes hatte eine andere Gestalt. Das erste war einem Löwen ähnlich, hatte jedoch Adlerflügel. Während ich es betrachtete, wurden ihm die Flügel ausgerissen; es wurde vom Boden emporgehoben und wie ein Mensch auf zwei Füße gestellt, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben. Dann erschien ein zweites Tier; es glich einem Bären und war nach einer Seite hin aufgerichtet. Es hielt drei Rippen zwischen den Zähnen in seinem Maul, und man ermunterte es: Auf, friss noch viel mehr Fleisch! Danach sah ich ein anderes Tier; es glich einem Panther, hatte aber auf dem Rücken vier Flügel, wie die Flügel eines Vogels; auch hatte das Tier vier Köpfe; ihm wurde die Macht eines Herrschers verliehen. Danach sah ich in meinen nächtlichen Visionen ein viertes Tier; es war furchtbar und schrecklich anzusehen und sehr stark; es hatte große Zähne aus Eisen. Es fraß und zermalmte alles, und was übrig blieb, zertrat es mit den Füßen. Von den anderen Tieren war es völlig verschieden. Auch hatte es zehn Hörner. Als ich die Hörner betrachtete, da wuchs zwischen ihnen ein anderes, kleineres Horn empor, und vor ihm wurden drei von den früheren Hörnern ausgerissen; und an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das anmaßend redete. Ich sah immer noch hin; da wurden Throne aufgestellt, und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein Gewand war weiß wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen waren sein Thron, und dessen Räder waren loderndes Feuer. Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm Platz, und es wurden Bücher aufgeschlagen. Ich sah immer noch hin, bis das Tier - wegen der anmaßenden Worte, die das Horn redete - getötet wurde. Sein Körper wurde dem Feuer übergeben und vernichtet. Auch den anderen Tieren wurde die Herrschaft genommen. Doch ließ man ihnen das Leben bis zu einer bestimmten Frist. Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.



Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn.

Die ersten 6 Kapitel des Danielbuches berichteten von der Vergangenheit: Nun schildert Gott dem Propheten in einer Vision die künftigen Ereignisse. Daniel hatte eine ganz schaurige Vision, aber die Angst vor dem, was er sehen musste, wurde ihm bald genommen, denn in Vers neun wird berichtet, dass er einen Hochbetagten auf seinem Thron saß. Es ist unschwer zu deuten, dass Daniel hier Gott in seiner Herrlichkeit sehen durfte. Vor Gott braucht man niemals Angst zu haben.


Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn.

Diese vier Tiere, die aus der Unterwelt aufsteigen, stehen symbolisch für die verschiedenen Reiche, die in der Weltgeschichte nacheinander die Macht auf der Erde übernehmen wollen. Es geht Daniel nicht um eine chronologische Abfolge der Weltgeschichte, sondern darum, aufzuzeigen, dass die Macht den dämonischen Herrschern genommen werden wird und der Menschensohn das Böse in der Welt besiegen wird. Es ist unschwer zu deuten, dass Daniel mit dem Menschensohn Jesus meint.


Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn.

Egal was heute alles auf sie einströmen wird, denken sie daran, dass Jesus bei Ihnen ist und dass er letztlich der Sieger bleiben wird. Heute ist ja Freitag. Der Freitag ist der Tag, an dem Jesus das Kreuz schulterte. Vielleicht müssen sie heute auch ein Kreuz schultern, eine Erniedrigung, ein schiefes Wort, eine schwere Aufgabe. Wundern wir uns nicht, wenn uns gerade am Freitag ein Kreuz aufgelegt wird. Dann haben wir Anteil an den Leiden Christi. Aber der Menschensohn wird Ihnen beistehen. Jesus wird siegen.





Dan 7, 15-27     Samstag,  34. Woche    

Ich, Daniel, war im Geist bekümmert, und was mir vor Augen stand, erschreckte mich. Ich wandte mich an einen der Umstehenden und bat ihn, mir das alles genau zu erklären. Er deutete mir die Vorgänge und sagte: Diese großen Tiere, vier an der Zahl, bedeuten vier Könige, die sich auf der Erde erheben werden. Das Königtum aber werden die Heiligen des Höchsten erhalten, und sie werden es behalten für immer und ewig. Dann wollte ich noch Genaueres über das vierte Tier erfahren, das Tier, das anders war als alle anderen, ganz furchtbar anzusehen, mit Zähnen aus Eisen und mit Klauen aus Bronze, das alles fraß und zermalmte, und was übrig blieb, mit den Füßen zertrat. Auch wollte ich Genaueres erfahren über die zehn Hörner an seinem Kopf und über das andere Horn, das emporgewachsen war und vor dem die drei Hörner abgefallen waren, das Horn, das Augen und einen Mund hatte, der anmaßend redete, und das schließlich größer als die anderen zu sein schien. Ich sah dieses Horn gegen die Heiligen kämpfen. Es überwältigte sie, bis der Hochbetagte kam. Da wurde den Heiligen des Höchsten Recht verschafft, und es kam die Zeit, in der die Heiligen das Königtum erhielten. Der Engel antwortete mir: Das vierte Tier bedeutet: Ein viertes Reich wird sich auf der Erde erheben, ganz anders als alle anderen Reiche. Es wird die ganze Erde verschlingen, sie zertreten und zermalmen. Die zehn Hörner bedeuten: In jenem Reich werden zehn Könige regieren; doch nach ihnen kommt ein anderer. Dieser ist ganz anders als die früheren. Er stürzt drei Könige, er lästert über den Höchsten und unterdrückt die Heiligen des Höchsten. Die Festzeiten und das Gesetz will er ändern. Ihm werden die Heiligen für eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit ausgeliefert. Dann aber wird Gericht gehalten. Jenem König wird seine Macht genommen; er wird endgültig ausgetilgt und vernichtet. Die Herrschaft und Macht und die Herrlichkeit aller Reiche unter dem ganzen Himmel werden dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.



Was mir vor Augen stand, erschreckte mich.

Daniel darf in dieser Vision einen Blick in die Zukunft werfen, der alles andere als hoffnungsvoll aussieht. Furchtbare Tiere erheben sich und kämpfen gegen die Heiligen. Tiere mit furchtbaren Zähnen und Klauen, fressen und zermalmen alles, was ihnen in den Weg kommt.


Was mir vor Augen stand, erschreckte mich.

Was Daniel sah, lässt ihn nicht unberührt. Wir können uns selbst einmal fragen: „Bewirkt es etwas in mir, wenn der Herr mir zeigt, was in der Zukunft geschehen wird?“ Selbst ohne jegliche Kenntnis der Deutung ist Daniel schon tief beeindruckt. Die Dinge Gottes wenden sich nicht in erster Linie an unseren Verstand, sondern an unser Herz und Gewissen. Gott will, dass seine Mitteilungen etwas in uns bewirken. (Entnommen: www.kingcomments.com)


Was mir vor Augen stand, erschreckte mich.

Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen sehr besorgt in die Zukunft blicken. Kriege rücken näher an unserer Haustür heran und es gibt keine Garantie, dass nicht ein Flächenbrand in ganz Europa ausbricht. Schreckensbilder aus aller Welt sehen wir täglich im Fernsehen. Ich kann verstehen, wenn die Zukunftsangst zunimmt.


Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.

Der letzte Satz der Lesung ist ungemein wichtig. Gott ist stärker und mächtiger als alle Unheilskräfte dieser Welt. Alles Unheil der Welt wird überwunden werden und Gottes Reich, das ein Reich der Liebe ist, wird triumphieren. Wir haben einen unwahrscheinlich großen und starken Gott und ich bin richtig stolz darauf, dass ich ihm dienen darf.