Eine Liebesgeschichte beginnt

ew • 4. Juli 2025

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Gen 23, 1-4.19; 24, 1-8.62-67 Freitag, 13. Woche JK
Die Lebenszeit Saras betrug hundertsiebenundzwanzig Jahre; so lange lebte Sara. Sie starb in Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan. Abraham kam, um die Totenklage über sie zu halten und sie zu beweinen. Danach stand Abraham auf, ging von seiner Toten weg und redete mit den Hetitern. Er sagte: Fremder und Halbbürger bin ich unter euch. Gebt mir ein Grab bei euch als Eigentum, damit ich meine Tote hinausbringen und begraben kann. Dann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Grundstücks von Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan. Abraham war alt und hochbetagt; der Herr hatte ihn mit allem gesegnet. Eines Tages sagte er zum Großknecht seines Hauses, der seinen ganzen Besitz verwaltete: Leg deine Hand unter meine Hüfte! Ich will dir einen Eid beim Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen, dass du meinem Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, unter denen ich wohne. Du sollst vielmehr in meine Heimat zu meiner Verwandtschaft reisen und eine Frau für meinen Sohn Isaak holen. Der Knecht entgegnete ihm: Vielleicht will aber die Frau mir gar nicht hierher in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgewandert bist? Hüte dich, antwortete ihm Abraham, meinen Sohn dorthin zurückzubringen! Der Herr, der Gott des Himmels, der mich weggeholt hat aus dem Haus meines Vaters und aus meinem Heimatland, der zu mir gesagt und mir geschworen hat: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land!, er wird seinen Engel vor dir hersenden, und so wirst du von dort eine Frau für meinen Sohn mitbringen. Wenn dir aber die Frau nicht folgen will, dann bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden. Meinen Sohn darfst du auf keinen Fall dorthin zurückbringen. Isaak war in die Gegend des Brunnens von Lahai-Roï gekommen und hatte sich im Negeb niedergelassen. Eines Tages ging Isaak gegen Abend hinaus, um sich auf dem Feld zu beschäftigen. Als er aufblickte, sah er: Kamele kamen daher. Auch Rebekka blickte auf und sah Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herunter und fragte den Knecht: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht erwiderte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. Der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte. Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zu sich, und sie wurde seine Frau. Isaak gewann sie lieb und tröstete sich so über den Verlust seiner Mutter.

Landkauf.
Heute lerne ich aus der Lesung, dass das Land Kanaan nicht nur durch Kriege und Eroberungen eingenommen wurde, sondern auch rechtmäßig von den damaligen Besitzern erworben wurde.
Abraham hatte zwar von Gott die Verheißung, dass er einmal das Land Kanaan besitzen sollte, noch gehörte ihm aber nichts von diesem Land. Als Halbnomade blieb er für längere oder kürzere Zeit an verschiedenen Orten.

Als seine Frau Sara starb, bat er die Einheimischen um ein Stück Land. Abraham erwarb eigenen Grund, welcher als Friedhof diente. Sara wurde dort beigesetzt. Später wurden hier auch Abraham und sein Sohn Isaak, Rebekka und Lea und schließlich auch Jakob beigesetzt.

Der Friedhof Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, war der erste Grundbesitz Abrahams.

Der Brautwerber.
Der Knecht muss nun schwören, dass er im Heimatland des Abrahams eine Frau für Isaak sucht und diese dann zu Isaak bringt. Lesen Sie einmal nach, wie der Knecht um Rebekka, der künftigen Frau Isaaks wirbt, es ist eine lange und sehr freundliche Erzählung (Genesis 24).

Happy End.
Der Knecht hat Erfolg, Rebekka willigt ein und folgt ihm nach Kanaan. Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner verstorbenen Mutter Sara und nahm sie zu sich. Jetzt erst heißt es: Isaak gewann sie lieb.

Isaak und Rebecca kannten sich vorher nicht, darum liegt hier der Schwerpunkt auf dem Wachsen der Liebe zwischen Mann und Frau. Aus den Liebesgeschichten unserer Zeit kennen wir eine andere Reihenfolge.

Die Liebe wächst.
Die Hochzeit ist bei Isaak und Rebecca nicht der „Blütegipfel, sondern der Wurzelkeim der Liebe“. Während heute das Hauptgewicht der Liebe, die zur Eheschließung führt, zugeschrieben wird, ist hier von der ein Leben durchhaltenden Liebe die Rede. Wie bedeutend auch die Liebe ist, die zur Eheschließung führt, bedeutender ist es, dass sie auch nach der Hochzeit wächst. (Vgl: Hansjörg Bräumer, Wuppertaler Studienbibel Auslegung zum 1. Buch Mose)


von ew 19. August 2025
Ri 6, 11-24a Dienstag, 20. Woche In jenen Tagen kam der Engel des Herrn und setzte sich unter die Eiche bei Ofra, die dem Abiësriter Joasch gehörte. Sein Sohn Gideon war gerade dabei, in der Kelter Weizen zu dreschen, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. Da erschien ihm der Engel des Herrn und sagte zu ihm: Der Herr sei mit dir, starker Held. Doch Gideon sagte zu ihm: Ach, mein Herr, ist der Herr wirklich mit uns? Warum hat uns dann all das getroffen? Wo sind alle seine wunderbaren Taten, von denen uns unsere Väter erzählt haben? Sie sagten doch: Wirklich, der Herr hat uns aus Ägypten heraufgeführt. Jetzt aber hat uns der Herr verstoßen und uns der Faust Midians preisgegeben. Da wandte sich der Herr ihm zu und sagte: Geh und befrei mit der Kraft, die du hast, Israel aus der Faust Midians! Ja, ich sende dich. Er entgegnete ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel befreien? Sieh doch, meine Sippe ist die schwächste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters. Doch der Herr sagte zu ihm: Weil ich mit dir bin, wirst du Midian schlagen, als wäre es nur ein Mann. Gideon erwiderte ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann gib mir ein Zeichen dafür, dass du selbst es bist, der mit mir redet. Entfern dich doch nicht von hier, bis ich zu dir zurückkomme; ich will eine Gabe für dich holen und sie vor dich hinlegen. Er sagte: Ich werde bleiben, bis du zurückkommst. Gideon ging ins Haus hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu sowie ungesäuerte Brote von einem Efa Mehl. Er legte das Fleisch in einen Korb, tat die Brühe in einen Topf, brachte beides zu ihm hinaus unter die Eiche und setzte es ihm vor. Da sagte der Engel Gottes zu ihm: Nimm das Fleisch und die Brote, und leg sie hier auf den Felsen, die Brühe aber gieß weg! Gideon tat es. Der Engel des Herrn streckte den Stab aus, den er in der Hand hatte, und berührte mit seiner Spitze das Fleisch und die Brote. Da stieg Feuer von dem Felsblock auf und verzehrte das Fleisch und die Brote. Der Engel des Herrn aber war Gideons Augen entschwunden. Als nun Gideon sah, dass es der Engel des Herrn gewesen war, sagte er: Weh mir, Herr und Gott, ich habe den Engel des Herrn von Angesicht zu Angesicht gesehen. Der Herr erwiderte ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. Gideon errichtete an jener Stelle einen Altar für den Herrn und nannte ihn: Der Herr ist Friede. Der unbedeutende Gideon. Gideon stammte aus einer unbedeutenden Sippe. Seine Berufung gleicht denen von Moses, David und Jeremias aus dem Alten Testament, oder der Berufung Marias aus dem Neuen Testament. Fast alle sind unbedeutende Menschen, die sich nicht zutrauten, was Gott von ihnen forderte. Gott beruft nicht die Großen und Mächtigen, sondern diejenigen, die einfach, bescheiden und gewissenhaft täglich ihrer Arbeit nachgehen. Der Herr sei mit dir … Gideon war gerade bei der täglichen Arbeit, heute hatte er den Weizen zu dreschen. Gideon hatte ihn zuerst gar nicht bemerkt, der Engel musste ihn zuerst anreden. Der Engel begrüßt ihn mit einem Gruß, dessen geistliche Tiefe die meisten gar nicht mehr wahrnehmen: „Der Herr sei mit dir, ... … starker Held. Der Engel redet Gideon als einen starken Helden an. Entweder hat dies Gideon als spöttisch empfunden, weil er einer einfachen Arbeit nachging, oder er ahnte bereits, dass Gott etwas Großes mit ihm vorhat. Für heute! Rechnen Sie damit, dass Gott heute auch zu Ihnen kommt. Rechnen Sie damit, dass Gott auch Sie für eine große Aufgabe bestimmt hat. Rechnen Sie damit, dass der Herr heute mit ihnen ist. Rechnen Sie damit, dass Gott nicht ihre Schwäche sieht, sondern die verborgenen Kräfte, die in Ihnen schlummern.
von ew 18. August 2025
Ri 2, 11-19 Montag, 20. Woche In jenen Tagen taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel, und dienten den Baalen. Sie verließen den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägypten herausgeführt hatte, und liefen anderen Göttern nach, den Göttern der Völker, die rings um sie wohnen. Sie warfen sich vor ihnen nieder und erzürnten dadurch den Herrn. Als sie den Herrn verließen und dem Baal und den Astarten dienten, entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er gab sie in die Gewalt von Räubern, die sie ausplünderten, und lieferte sie der Gewalt ihrer Feinde ringsum aus, so dass sie ihren Feinden keinen Widerstand mehr leisten konnten. Sooft sie auch in den Krieg zogen, war die Hand des Herrn gegen sie, und sie hatten kein Glück, wie der Herr gesagt und ihnen geschworen hatte. So gerieten sie in große Not. Der Herr aber setzte Richter ein, die sie aus der Gewalt der Räuber befreiten. Doch sie gehorchten auch ihren Richtern nicht, sondern gaben sich anderen Göttern hin und warfen sich vor ihnen nieder. Rasch wichen sie von dem Weg ab, den ihre Väter, den Geboten des Herrn gehorsam, gegangen waren. Sie handelten nicht so wie ihre Väter. Wenn aber der Herr bei ihnen Richter einsetzte, dann war der Herr mit dem Richter und rettete die Israeliten aus der Gewalt ihrer Feinde, solange der Richter lebte; denn der Herr hatte Mitleid mit ihnen, wenn sie über ihre Feinde und Unterdrücker klagten. Sobald aber der Richter gestorben war, wurden sie rückfällig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter, liefen anderen Göttern nach, dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Sie ließen nicht ab von ihrem bösen Treiben und von ihrem störrischen Verhalten. Sie dienten den Baalen Das, was den Geschichtsschreibern in Erinnerung geblieben ist, ist kein Ruhmesblatt für die Israeliten. Sie schreiben nur: In jenen Tagen taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel, und dienten den Baalen. Wahrscheinlich empfand die damalige Generation ihren Glauben an Baal nicht als unfromm. Glaubten nicht Ureinwohner aus Kanaan an denselben Gott wie die Israeliten, nur, dass jene ihren Gott „Baal“ nannten und sie ihren „Jahwe“? Was als harmlose Anpassung gedeutet wurde, erzürnte den Herrn Gott ist erzürnt, weil er seinem Volk so viel Gutes erwiesen hat und die Seinen nun die heidnischen Götter anbeteten. Es gibt nur einen Gott? Oft höre ich, auch von frommen Kirchgängern, dass es ja letztlich nur einen einzigen Gott gibt und es im Prinzip egal sein welcher Religion oder welcher Konfession jemand angehört. Nur die Riten und Gebete seien anders und der Name mit der Gottheit angesprochen wird die einen sagen „Jesus“, die anderen sagen „Allah“. Die einen sind evangelisch, die anderen katholisch aber im Prinzip sei ja alles gleich Wer sagt, dass alle Religionen und Konfessionen im Prinzip gleich sind täuscht sich sehr.
von ew 16. August 2025
Jos 24, 14-29 Samstag, 19. Woche In jenen Tagen sprach Josua zum Volk; er sagte: Fürchtet den Herrn, und dient ihm in vollkommener Treue. Schafft die Götter fort, denen eure Väter jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben, und dient dem Herrn! Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen. Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen. Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die großen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind. Der Herr hat alle Völker vertrieben, auch die Amoriter, die vor uns im Land wohnten. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott. Da sagte Josua zum Volk: Ihr seid nicht imstande, dem Herrn zu dienen, denn er ist ein heiliger Gott, ein eifersüchtiger Gott; er wird euch eure Frevel und eure Sünden nicht verzeihen. Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden Göttern dient, dann wird er sich von euch abwenden, wird Unglück über euch bringen und euch ein Ende bereiten, obwohl er euch zuvor Gutes getan hat. Das Volk aber sagte zu Josua: Nein, wir wollen dem Herrn dienen. Josua antwortete dem Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch für den Herrn und für seinen Dienst entschieden habt. Sie antworteten: Das sind wir. Schafft also jetzt die fremden Götter ab, die noch bei euch sind, und neigt eure Herzen dem Herrn zu, dem Gott Israels! Das Volk sagte zu Josua: Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen und auf seine Stimme hören. So schloss Josua an jenem Tag einen Bund für das Volk und gab dem Volk Gesetz und Recht in Sichem. Josua schrieb alle diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes, und er nahm einen großen Stein und stellte ihn in Sichem unter der Eiche auf, die im Heiligtum des Herrn steht. Dabei sagte er zu dem ganzen Volk: Seht her, dieser Stein wird ein Zeuge sein gegen uns; denn er hat alle Worte des Herrn gehört, die er zu uns gesprochen hat. Er soll ein Zeuge sein gegen euch, damit ihr euren Gott nicht verleugnet. Dann entließ Josua das Volk, einen jeden in seinen Erbbesitz. Nach diesen Ereignissen starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, im Alter von hundertzehn Jahren. Vers 21: Nein, wir wollen dem Herrn dienen. Die Israeliten sagen diesen Satz ganz unbekümmert, ohne zu ahnen, welche Abgründe der Sünde in ihnen noch stecken. Je mehr einer bei Gott steht, desto mehr erschrickt er über seine eigenen Gefährdungen und Sünden, die nicht zulassen, so oberflächlich Gott die Treue zu sprechen. Wenn manche Leute sagen, dass sie keine Sünde haben, ist das nicht ein Zeichen ihrer Heiligkeit, sondern ein deutliches Indiz dafür, wie weit entfernt sie doch von Gott sind.
von ew 15. August 2025
Jos 24, 1-13 Freitag, 19. Woche In jenen Tagen versammelte Josua alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Listenführer zusammen, und sie traten vor Gott hin. Josua sagte zum ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jenseits des Stroms wohnten eure Väter von Urzeiten an, Terach, der Vater Abrahams und der Vater Nahors und dienten anderen Göttern. Da holte ich euren Vater, Abraham, von jenseits des Stroms und ließ ihn durch das ganze Land Kanaan ziehen. Ich schenkte ihm zahlreiche Nachkommenschaft und gab ihm Isaak. Dem Isaak gab ich Jakob und Esau, und ich verlieh Esau das Bergland Seïr, damit er es in Besitz nahm. Jakob aber und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab. Dann sandte ich Mose und Aaron und strafte Ägypten durch das, was ich in Ägypten tat. Danach habe ich euch herausgeführt ich führte eure Väter heraus aus Ägypten, und ihr seid ans Meer gekommen. Die Ägypter aber verfolgten eure Väter mit Wagen und Pferden bis zum Schilfmeer. Da schrien eure Väter zum Herrn, und er legte zwischen euch und die Ägypter eine Finsternis und ließ das Meer über sie kommen, so dass es sie überflutete. Mit eigenen Augen habt ihr gesehen, was ich in Ägypten getan habe. Dann habt ihr euch lange in der Wüste aufgehalten. Ich brachte euch in das Land der Amoriter, die jenseits des Jordan wohnten. Sie kämpften mit euch, aber ich gab sie in eure Gewalt; ihr habt ihr Land in Besitz genommen, und ich habe sie euretwegen vernichtet. Dann erhob sich der König Balak von Moab, der Sohn Zippors, und kämpfte gegen Israel. Er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, und ließ ihn rufen, damit er euch verflucht. Ich aber wollte keinen Fluch von Bileam hören. Darum musste er euch segnen, und ich rettete euch aus seiner Gewalt. Dann habt ihr den Jordan durchschritten und seid nach Jericho gekommen; die Bürger von Jericho kämpften gegen euch, ebenso die Amoriter, die Perisiter, die Kanaaniter, die Hetiter, die Girgaschiter, die Hiwiter und die Jebusiter, und ich gab sie in eure Gewalt. Ich habe Panik vor euch hergeschickt. Sie trieb die beiden Könige der Amoriter vor euch her; das geschah nicht durch dein Schwert und deinen Bogen. Ich gab euch ein Land, um das ihr euch nicht bemüht hattet, und Städte, die ihr nicht erbaut hattet. Ihr habt in ihnen gewohnt, und ihr habt von Weinbergen und Ölbäumen gegessen, die ihr nicht gepflanzt hattet. Josua sagte zum ganzen Volk. Ich finde es ganz ausgezeichnet, dass Josua sozusagen aus dem Stegreif heraus die Geschichte des Volkes Israel angefangen von Abraham bis zum Einzug der Israeliten in das gelobte Land vortragen kann. Er ist mit der Geschichte des Alten Testamentes und gut vertraut. Beschämt muss ich mich fragen, ob ich auch so von jetzt auf nachher die Geschichte des Volkes Israels wenigstens in groben Zügen nacherzählen könnte. Könnten Sie das? Ich gebe euch ein Land Ich gab euch ein Land, um das ihr euch nicht bemüht hattet, und Städte, die ihr nicht erbaut hattet. Ihr habt in ihnen gewohnt, und ihr habt von Weinbergen und Ölbäumen gegessen, die ihr nicht gepflanzt hattet. Das Land ist ein Geschenk Gottes an sein geliebtes Volk. Das Land, die Städte, die Weinberge und die Ölbäume sind dem Volk nur für eine gewisse Zeit überlassen. An eine Hauswand hat einmal jemand folgenden Spruch geschrieben. Dies Haus ist mein und doch nicht mein. Der nach mir kommt, kann's auch nur leih'n. Und wird's dem Dritten übergeben, er kann's nur haben für sein Leben. Den Vierten trägt man auch hinaus, sag, wem gehört nun dieses Haus?
von ew 14. August 2025
Jos 3, 7-10a.11.13-17 Donnerstag, 19. Woche In jenen Tagen sagte der Herr zu Josua: Heute fange ich an, dich vor den Augen ganz Israels groß zu machen, damit alle erkennen, dass ich mit dir sein werde, wie ich mit Mose gewesen bin. Du aber sollst den Priestern, die die Bundeslade tragen, befehlen: Wenn ihr zum Ufer des Jordan kommt, geht in den Jordan hinein, und bleibt dort stehen! Darauf sagte Josua zu den Israeliten: Kommt her, und hört die Worte des Herrn, eures Gottes! Dann sagte Josua: Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott mitten unter euch ist: Er wird die Kanaaniter vor euren Augen vertreiben. Seht, die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde zieht vor euch her durch den Jordan. Sobald die Füße der Priester, die die Lade des Herrn tragen, des Herrn der ganzen Erde, im Wasser des Jordan stehen, wird das Wasser des Jordan, das von oben herabkommt, wie abgeschnitten sein und wie ein Wall dastehen. Als dann das Volk seine Zelte verließ und aufbrach, um den Jordan zu überschreiten, gingen die Priester, die die Bundeslade trugen, an der Spitze des Volkes. Und als die Träger der Lade an den Jordan kamen und die Füße der Priester, die die Lade trugen, das Wasser berührten - der Jordan war aber während der ganzen Erntezeit über alle Ufer getreten -, da blieben die Fluten des Jordan stehen. Das von oben herabkommende Wasser stand wie ein Wall in weiter Entfernung, bei der Stadt Adam, die in der Nähe von Zaretan liegt. Die zum Meer der Araba, zum Salzmeer, hinabfließenden Fluten dagegen liefen vollständig ab, und das Volk zog Jericho gegenüber durch den Jordan. Die Priester, die die Bundeslade des Herrn trugen, standen, während ganz Israel trockenen Fußes hindurchzog, fest und sicher mitten im Jordan auf trockenem Boden, bis das ganze Volk den Jordan durchschritten hatte. Moses starb im Alter von 120 Jahren. Heute beginnt ein neuer Abschnitt mit seinem Nachfolger Josua, der das Volk der Israeliten in das gelobte Land hineinführte. Heute fange ich an, dich vor den Augen ganz Israels groß zu machen. Wenn Josua seine eigene Größe gesucht hätte, wäre er vor den Menschen vielleicht groß geworden, vor Gott aber klein geblieben. Größe im Reich Gottes schenkt allein der dreiteilige Gott. Gott verspricht Josua: Ich werde mit dir sein. Gott verspricht nicht, dass Josua in allen seinen Unternehmungen Erfolg haben wird, aber er verspricht, dass er ihm in allen Schwierigkeiten beisteht. Manchmal vergessen wir, dass auch wir diese Zusage von Gott in unserer Taufe bekommen haben: Ich bin mit dir. Das … Wasser stand wie ein Wall in weiter Entfernung. Die Geschichte des Auszugs aus Ägypten gleicht erstaunlich der des Einzugs nach Kanaan. Wieder steht das Wasser wie ein Wall und die Israeliten können trockenen Fußes ins gelobte Land einziehen. Beim Auszug aus Ägypten musste Moses einen Glaubensakt setzen, er musste sich riskieren und mit seinem Stab das Rote Meer spalten. Beim Einzug ins gelobte Land mussten die Priester einen Glaubensakt setzen und riskieren, sich lächerlich zu machen. Sie mussten sich zuerst nasse Füße holen und zuerst in den Jordan hineingehen. Erst danach blieben die Fluten des Jordan stehen Nasse Füße. Wer mit Gott gehen möchte, muss bereit sein, etwas zu riskieren und sich gegebenenfalls auch nasse Füße zu holen. Wäre es bequem haben möchte, taugt nicht für das Reich Gottes.
von ew 13. August 2025
Dtn 34, 1-12 Mittwoch, 19. Woche In jenen Tagen stieg Mose aus den Steppen von Moab hinauf auf den Nebo, den Gipfel des Pisga gegenüber Jericho, und der Herr zeigte ihm das ganze Land. Er zeigte ihm Gilead bis nach Dan hin, ganz Naftali, das Gebiet von Efraim und Manasse, ganz Juda bis zum Mittelmeer, den Negeb und die Jordangegend, den Talgraben von Jericho, der Palmenstadt, bis Zoar. Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen. Hinüberziehen wirst du nicht. Danach starb Mose, der Knecht des Herrn, dort in Moab, wie es der Herr bestimmt hatte. Man begrub ihn im Tal, in Moab, gegenüber Bet-Pegor. Bis heute kennt niemand sein Grab. Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war noch nicht getrübt, seine Frische war noch nicht geschwunden. Die Israeliten beweinten Mose dreißig Tage lang in den Steppen von Moab. Danach war die Zeit des Weinens und der Klage um Mose beendet. Josua, der Sohn Nuns, war vom Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Die Israeliten hörten auf ihn und taten, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte. Niemals wieder ist in Israel ein Prophet wie Mose aufgetreten. Ihn hat der Herr Auge in Auge berufen. Keiner ist ihm vergleichbar, wegen all der Zeichen und Wunder, die er in Ägypten im Auftrag des Herrn am Pharao, an seinem ganzen Hof und an seinem ganzen Land getan hat, wegen all der Beweise seiner starken Hand und wegen all der Furcht erregenden und großen Taten, die Mose vor den Augen von ganz Israel vollbracht hat Als Mose seine Mission erfüllt und er nichts mehr zu tun hatte, gab Gott ihm eine letzte Gelegenheit, von ferne das gelobte Land zu sehen. Herr zeigte ihm das ganze Land. Moses stieg allein auf den Gipfel des Neboberges und Gott selbst wurde zum Touristenführer, der ihm jedes Detail des Landes Kanaan zeigte. Seine Frische war noch nicht geschwunden. Mit seinen 120 Jahren war Mose noch voller Kraft und hatte noch nichts von seiner Energie verloren. Es ist schwer für einen Menschen, der noch in der Fülle seiner Kräfte ist, seine Pensionierung anzunehmen. Es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass ein Jüngerer nun die eigene Lebensarbeit vollendet. Aber Moses nimmt dies friedlich, ohne Zorn oder Frust an. Er hat seinen Auftrag erfüllt. Das wahre gelobte Land Moses ist angekommen, sein Werk ist vollbracht und die Nachfolge war gesichert. Nun geht es darum, den von Angesicht zu Angesicht zu treffen, der im Feuer des Dornbusches verborgen zu ihm gesprochen hatte. Endlich werden seine Augen die Herrlichkeit Gottes sehen und er wird einziehen in das wahre gelobte Land. Einmal … Eines Tages, dann wenn es Gott für gut hält, wird er auch mich hinüberführen in das wahre gelobte Land und auch meine Augen werden dann den Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen. Darauf freue ich mich sehr.
von ew 12. August 2025
Dtn 31, 1-8 Dienstag, 19. Woche Mose trat vor ganz Israel hin und sprach diese Worte. Er sagte zu ihnen: Ich bin jetzt hundertzwanzig Jahre alt. Ich kann nicht mehr in den Kampf ziehen. Auch hat der Herr zu mir gesagt: Du wirst den Jordan hier nicht überschreiten. Der Herr, dein Gott, zieht selbst vor dir hinüber, er selbst vernichtet diese Völker bei deinem Angriff, so dass du ihren Besitz übernehmen kannst. Josua zieht vor dir hinüber, wie es der Herr zugesagt hat. Der Herr wird an ihnen tun, was er an Sihon und Og, den Amoriterkönigen, die er vernichtete, und an ihrem Land getan hat. Der Herr wird sie euch ausliefern: Dann sollt ihr an ihnen genau nach dem Gebot handeln, auf das ich euch verpflichtet habe. Empfangt Macht und Stärke: Fürchtet euch nicht, und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen; denn der Herr, dein Gott, zieht mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht. Mose rief Josua herbei und sagte vor den Augen ganz Israels zu ihm: Empfange Macht und Stärke: Du sollst mit diesem Volk in das Land hineinziehen, von dem du weißt: Der Herr hat ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben. Du sollst es an sie als Erbbesitz verteilen. Der Herr selbst zieht vor dir her. Er ist mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht. Du sollst dich nicht fürchten und keine Angst haben Einer sät, ein anderer wird ernten. Moses ist jetzt 120 Jahre alt und wir sehen in der Lesung, dass er in einem langen Leben ein innerlich gereifter Mann geworden ist. Über all die Jahre hinweg trug er eine Sehnsucht in sich, das gelobte Land betreten zu dürfen. Am Ende seines Lebens akzeptiert er jedoch, dass er sein Lebensziel nicht mehr erreichen wird. Ein anderer, Josua, wird das Volk in das gelobte Land hineinführen. Einer sät, ein anderer wird ernten. Moses hat vorbereitet, den langen Weg ausgehalten, ermutigt, gekämpft und immer wieder dafür geworben durchzuhalten, um einmal in das gelobte Land einziehen zu dürfen. Am Ende seines Lebens dürfen die anderen einziehen, er aber nicht. Moses akzeptiert und setzt Josua vor dem ganzen Volk als neuen Führer und Leiter ein. Einer sät, ein anderer wird ernten. Moses zieht sich zurück, damit ein Jüngerer die Leitung übernehmen kann. Josua wird der siegreiche Held. Moses hat ein Leben lang gesät und unermüdlich gearbeitet, nun aber erntet ein anderer die Früchte seines Schweißes. Einer sät, ein anderer wird ernten. Jesus wird in Johannes 4,37 f viele Jahrhunderte später sagen: "Einer sät und ein anderer erntet. Ich habe euch gesandt zu ernten, wofür ihr euch nicht abgemüht habt; andere haben sich abgemüht und euch ist ihre Mühe zugutegekommen." Einer sät, ein anderer wird ernten. Wenn ich in mein Herz hineinschauen, dann muss ich ehrlich zugeben geben, dass ich gerne auch einmal Früchte jener Samen sehen möchte, die ich ausgesät habe. Da ist also noch viel Egoismus und Eigennutz in meinem Herzen. Auf der anderen Seite bin ich mit meinen 63 Jahren auch erst halb so alt Moses und habe also noch eine gute Reifungszeit vor mir.
von ew 11. August 2025
Dtn 10, 12-22 Montag, 19. Woche Mose sprach zum Volk; er sagte: Und nun, Israel, was fordert der Herr, dein Gott, von dir außer dem einen: dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf allen seinen Wegen gehst, ihn liebst, und dem Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dienst; dass du ihn fürchtest, indem du auf die Gebote des Herrn und seine Gesetze achtest, auf die ich dich heute verpflichte. Dann wird es dir gut gehen. Sieh, dem Herrn, deinem Gott, gehören der Himmel, der Himmel über den Himmeln, die Erde und alles, was auf ihr lebt. Doch nur deine Väter hat der Herr ins Herz geschlossen, nur sie hat er geliebt. Und euch, ihre Nachkommen, hat er später unter allen Völkern ausgewählt, wie es sich heute zeigt. Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden und nicht länger halsstarrig sein. Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott über den Göttern und der Herr über den Herren. Er ist der große Gott, der Held und der Furchterregende. Er lässt kein Ansehen gelten und nimmt keine Bestechung an. Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung - auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen. Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten. Ihm sollst du dienen, an ihm sollst du dich festhalten, bei seinem Namen sollst du schwören. Er ist dein Lobgesang, er ist dein Gott. Für dich hat er all das Große und Furchterregende getan, das du mit eigenen Augen gesehen hast. Als deine Vorfahren nach Ägypten zogen, waren sie nur siebzig an der Zahl; jetzt aber hat der Herr, dein Gott, dich so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel. Du sollst den Herrn, deinen Gott fürchten. Für Menschen, die keinen Bezug zum katholischen Glauben haben, ist dieser Satz sicher ganz unverständlich. Du sollst Gott fürchten! Sie verbinden diesen Satz mit Angst, Gräuel, Schrecken und mit allerhand negativen Gefühlen. Angst sollen wir aber vor Gott nicht haben. Kein Vater möchte, dass sein Kind Angst vor ihm hat. Du sollst den Herrn, deinen Gott fürchten. Für alle, die Jesus bereits persönlich erfahren haben, bedeutet die Furcht vor Gott etwas ganz anderes. Gottesfurcht ist die Ehrfurcht vor Gott. Gott zu fürchten bedeutet, eine solche Ehrfurcht vor ihm zu fühlen, dass es die Art und Weise, wie wir unser Leben führen, wesentlich beeinflusst. Die Angst vor Gott bedeutet, Respekt vor ihm zu haben, ihm zu gehorchen, sich ihm in Ehrfurcht zu unterwerfen. Du sollst den Herrn, deinen Gott fürchten. Die biblische Furcht vor Gott beinhaltet auch zu verstehen, wie sehr Gott die Sünde hasst. Für Gott, der ohne Sünde ist, ist auch die kleinste Sünde eines Menschen etwas ungemein Belastendes und Schmerzvolles. Wer Gott fürchtet, beginnt zu erahnen, wie es Gott geht, wenn ich sündige. Wer Gott fürchtet, beginnt auch zu verstehen, dass Gott einmal im Gericht für jede Sünde Rechenschaft einfordert. Es wird dann nicht sehr angenehm sein, wenn ich alle Momente mein es Lebens sehe, in denen ich der Sünde Raum gab. Pfingstnovene. In der Pfingstnovene beten wir: V Komm, Heiliger Geist, du Geist der Gottesfurcht: A Du allein machst uns fähig, / die menschliche Sünde / und die göttliche Heiligkeit zu erkennen.
von ew 9. August 2025
Dtn 6, 4-13 Samstag, 18. Woche Mose sprach zum Volk; er sagte: Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben. Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land führt, von dem du weißt: er hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, mit Gütern gefüllte Häuser, die du nicht gefüllt hast, in den Felsen gehauene Zisternen, die du nicht gehauen hast, Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, wenn du dann isst und satt wirst: nimm dich in acht, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat. Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten; ihm sollst du dienen, bei seinem Namen sollst du schwören. Gottes Liebe und Nächstenliebe Der gläubige Israelit betet jeden Tag die Worte aus dem Buch Deuteronomi-um, in denen er das Zentrum seiner Existenz zusammengefaßt weiß: ,,Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft’’ (6, 4-5). Jesus hat dieses Gebot der Gottesliebe mit demjenigen der Nächstenliebe aus dem Buch Levitikus: ,,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst’’ (19, 18) zu einem einzigen Auftrag zusammengeschlossen (vgl. Mk 12, 29-31). Die Liebe ist nun dadurch, daß Gott uns zuerst geliebt hat, nicht mehr nur ein ,,Gebot’’, sondern Antwort auf das Geschenk des Geliebtseins, mit dem Gott uns entgegengeht. Gottes Freund ist mein Freund So wird Nächstenliebe in dem von der Bibel, von Jesus verkündigten Sinn möglich. Sie besteht ja darin, daß ich auch den Mitmenschen, den ich zunächst gar nicht mag oder nicht einmal kenne, von Gott her liebe. Das ist nur möglich aus der inneren Begegnung mit Gott heraus, die Willensgemeinschaft geworden ist und bis ins Gefühl hineinreicht. Dann lerne ich, diesen anderen nicht mehr bloß mit meinen Augen und Gefühlen anzusehen, sondern aus der Perspektive Jesu Christi heraus. Sein Freund ist mein Freund. Ich sehe durch das Äußere hindurch sein inneres Warten auf einen Gestus der Liebe — auf Zuwendung, die ich nicht nur über die dafür zuständigen Organisationen umleite und vielleicht als politische Notwendigkeit bejahe. Ich sehe mit Christus und kann dem anderen mehr geben als die äußerlich notwendigen Dinge: den Blick der Liebe, den er braucht. Vergleiche: Benedikt XVI., Enzyklika „Deus caritas est“
von ew 8. August 2025
Dtn 4, 32-40 Freitag, 18. Woche Mose sprach zum Volk; er sagte: Forsche doch einmal in früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde schuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses, und hat man je solche Worte gehört? Hat je ein Volk einen Gott mitten aus dem Feuer im Donner sprechen hören, wie du ihn gehört hast, und ist am Leben geblieben? Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie es der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen? Das hast du sehen dürfen, damit du erkennst: Jahwe ist der Gott, kein anderer ist außer ihm. Vom Himmel herab ließ er dich seinen Donner hören, um dich zu erziehen. Auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen, und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört. Weil er deine Väter lieb gewonnen hatte, hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen erwählt und dich dann in eigener Person durch seine große Kraft aus Ägypten geführt, um bei deinem Angriff Völker zu vertreiben, die größer und mächtiger sind als du, um dich in ihr Land zu führen und es dir als Erbbesitz zu geben, wie es jetzt geschieht. Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst. Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achten, damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht und du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit. Achte auf die Gebote … Für den christlichen Glauben spielen Gebote eine wichtige Rolle. Als Jesus nach dem „höchsten Gebot“ gefragt wird, antwortet er: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das Zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22, 37-40). Zusammengefasst heißt das: Die Liebe ist Maßstab für das Zusammenleben, denn sie erfüllt alle Gebote … damit es DIR gut geht! Ich finde irgendwie interessant, dass die Bibel hier sagt: „damit es DIR gut geht“ und nicht: damit es den anderen gut geht. Was die anderen denken und fühlen und tun kann ich nicht beeinflussen, ich kann lediglich darauf achten, dass ich selbst versuche in der Liebe zu bleiben.